Hauptnavigation

      • DE
      • EN
    • Merkliste
    • Menü Menü

    Den Boden bereiten für die künstlerische Vision

    Aus dem Hochschulmagazin Zett

    Sergej Tratar Baamonde. Foto: Regula Bearth

    Veröffentlicht am 07.04.2024

    Autor:in Tina Tishev

    • Theater
    • Campus

    Mit dem Wort «Leidenschaft» fasst Sergej Tratar Baamonde seine Arbeit als Leiter der Bühnentechnik im Departement Darstellende Künste und Film an der ZHdK zusammen. Auf seinem Weg vom Techniker zum Bühnenmeister hat er viele Bühnen dieser Welt gesehen. In seinem Metier kommen Kunst, Wissenschaft und Technik zusammen.

    Tina Tishev: An welcher Schnittstelle lebt die Bühnentechnik?

    Sergej Tratar Baamonde: Bühnentechnik verbindet Kunst, Wissenschaft und Technik. Wir verstehen, dass diese drei Elemente unterschiedliche Rollen haben. Unterstützen und ergänzen sie sich gegenseitig, kann jedoch Aussergewöhnliches entstehen. Die Verbindung von Kunst und Technik erfordert ständige Kommunikation und Abstimmung, um ein reibungsloses Zusammenspiel zu ermöglichen.

    Wo liegen die Herausforderungen?

    Unsere Arbeit erstreckt sich über längere Zeitspannen der künstlerischen Entwicklung, sie unterliegt stetigen Änderungen und findet unter Kunstlicht an Abenden und Wochenenden statt. Dieser Sachverhalt fordert besondere Passion und Hingabe, um sicherzustellen, dass jede Produktion reibungslos abläuft. Wir wissen, dass die Kunst schnell im Geiste ist, und daher ist es unsere Aufgabe, sowohl eine gewisse Vorlauf- als auch eine Nachlaufzeit für die Umsetzung einzufordern. Diese Balance oder auch die Notwendigkeit, eine verbindende Sprache zwischen Kunst und Technik zu finden, erfordern ein gemeinsames, gegenseitiges Verständnis und eine enge Zusammenarbeit, um eine optimale Bühnenperformance zu gewährleisten.

    • Die Regie-Zone am Theater der Künste. Foto: Regula Bearth Die Regie-Zone am Theater der Künste. Foto: Regula Bearth
    Wie verdeutlicht sich der Begriff «Care» in der Bühnentechnik?

    Die Pflege und die Instandhaltung unserer technischen Einrichtungen sind von zentraler Bedeutung für den reibungslosen Ablauf der Produktionen. Wir legen grossen Wert darauf, unsere Geräte und Ausrüstungen regelmässig zu reinigen, zu warten und zu überprüfen, um eine optimale Leistung und Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Eine frühzeitige Erkennung von Problemen und eine schnelle Reaktion darauf sind für uns entscheidend, um Störungen während der Aufführungen zu vermeiden. Die Verantwortung, die wir tragen, erstreckt sich auch auf die Sicherheit der Aufführungen. Wir sind uns unter anderem bewusst, dass unsere Konstruktionen bestimmten Belastungen standhalten müssen, insbesondere wenn es um die Bewegung von Personen oder Lasten auf der Bühne geht. Aus diesem Grund unterziehen wir unsere Materialien strengen Sicherheitsprüfungen, um zu gewährleisten, dass sie den geforderten Standards entsprechen. Wie das Publikum erwartet, dass die Künstlerin und der Künstler abliefern, muss die Kunst sich darauf verlassen können, dass die Technik dies auch tut. Diese auch gegenseitige Care-Arbeit gibt allen Beteiligten auf der Bühne die Sicherheit, dass der Vorhang pünktlich hochgeht und wir uns aufeinander verlassen können.

    Werden Materialien wiederverwendet?

    Unser Ansatz in Bezug auf die Pflege und Wartung spiegelt sich auch in unserem Umgang mit gebrauchtem Material wider. Wir fördern die Wiederverwendung und Integration von bereits verwendeten Materialien in neue Produktionen, um Ressourcen zu schonen und nachhaltige Praktiken zu fördern. Die rasante Entwicklung neuer Materialien und Technologien eröffnet uns ständig neue Möglichkeiten, stellt uns aber gleichzeitig auch vor Herausforderungen. Wir müssen sicherstellen, dass wir die richtigen Materialien auswählen, die sowohl funktional als auch sicher sind, und dass wir gleichzeitig die künstlerische Vision unterstützen.

    Das Konzept der Wiederverwendung und des Recyclings steht bei uns als Angebot, um eine nachhaltige und verantwortungsvolle Herangehensweise an die Produktionen zu gewährleisten.

    Sergej Tratar Baamonde
    Wie wird mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Bühnentechnik umgegangen?

    Unser Grossrequisiten-Fundus mit wiederverwendbaren Möbeln und die Integration von bereits verwendeten Materialien in künstlerische Visionen sind Teil unserer Philosophie. Wir verfügen über einen umfangreichen Fundus an Standardmaterialien, der es uns ermöglicht, Bühnenbilder und Kulissen effizient und dennoch kreativ zu gestalten. Unsere Holzgerüste und Konstruktionen haben sich über Jahre bewährt und bieten eine solide Basis für unterschiedlichste Inszenierungen. Das Konzept der Wiederverwendung und des Recyclings steht bei uns als Angebot, um eine nachhaltige und verantwortungsvolle Herangehensweise an die Produktionen zu gewährleisten.

    Was ist dir in der Zusammenarbeit mit Studierenden wichtig?

    Wir setzen uns leidenschaftlich dafür ein, dass unsere Studierenden die Bedeutung von Care in der Bühnentechnik verstehen und schätzen lernen. Indem wir ihnen die notwendigen Fähigkeiten und das Wissen vermitteln sowie die Kommunikation zwischen Kunst und Technik fördern, möchten wir sicherstellen, dass sie in der Lage sind, verantwortungsbewusst und kreativ mit den Herausforderungen der Bühnentechnik umzugehen. Unser Ziel ist es, sie auf eine erfolgreiche und erfüllende Karriere in der Welt der Bühnenkunst mit vorzubereiten und ihnen die Werkzeuge und das Verständnis mitzugeben, um ihre künstlerische Vision umzusetzen.

    Was wünschst du dir für die Zukunft?

    In der Zukunft wünsche ich mir, dass das Zusammenspiel von Kunst und Technik weiterhin auf Augenhöhe stattfindet. Unsere Arbeit als Dienstleister für die Kunst erfordert ein hohes Mass an Präzision und Hingabe, um sicherzustellen, dass die künstlerische Vision in jeder Produktion zum Leben erweckt wird.

    • Blick in den Fundus, der mehr als 30’000 Objekte umfasst. Foto: Regula Bearth Blick in den Fundus, der mehr als 30’000 Objekte umfasst. Foto: Regula Bearth
    • Blick in den Fundus, der mehr als 30’000 Objekte umfasst. Foto: Regula Bearth Blick in den Fundus, der mehr als 30’000 Objekte umfasst. Foto: Regula Bearth
    • Blick in den Fundus, der mehr als 30’000 Objekte umfasst. Foto: Regula Bearth Blick in den Fundus, der mehr als 30’000 Objekte umfasst. Foto: Regula Bearth

    Studienangebot

    Mehr Informationen: Theater studieren


    Tina Tishev
    Tina Tishev ist Kommunikationsverantwortliche des Departements Darstellende Künste und Film.
     

    • Twitter
    • Facebook
    • LinkedIn

    Weiteres entdecken in

    • Theater
    • Campus
      • Dissertation erfolgreich verteidigt

        Summa cum laude für Manuel Hendry

      • Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH)

        Jetzt ausgeschrieben: Projekt-Call der DIZH

      • Porträt-Serie mit Austausch-Studierenden

        Sanelisiwe Yekani

      • Medienmitteilung

        Ehrentitel der ZHdK für die Alumni Thomas Hirschhorn, Simon Oschwald und Fabian Engel