Mit dem Fokus Entrepreneurial Strategies adressieren wir, wie Organisationen der Creative Economies Werte schaffen. Wir erweitern damit die traditionelle und aus unserer Sicht unvollständige Diskussion zu Geschäftsmodellen: es geht um mehr als Geschäft!
Dabei orientieren wir uns einerseits an den Studierenden: der Z-Kubator fördert Künstler:innen, Designer:innen und Vermittler:innen der ZHdK an der Schnittstelle zwischen künstlerischer oder gestalterischer Idee und Unternehmertum. Als Beratungs- und Förderstelle werden seit 2016 ZHdK Angehörige und Absolvent:innen dabei unterstützt, ihre Projekte zu realisieren, Unternehmen und Organisationen zu gründen und in die berufliche Selbständigkeit zu starten. Der Z-Kubator fördert künstlerische Karrieren, nichtkommerzielle und kommerzielle Aktivitäten, Projekte und Unternehmensgründungen aus allen Disziplinen der ZHdK, indem er Mentorings und Coachings organisiert, Infrastruktur und finanzielle Förderung bereitgestellt und eine vielseitige Vernetzung anbietet. Dieses breite Spektrum zeigt sich an bereits gegründeten Startups, Spin-Offs und Non-Profit Organisationen aus dem ZHdK-Ökosystem.
Andererseits sind wir mit einem offenen und experimentellen Forschungsansatz an Erkenntnissen interessiert: Wir untersuchen die Strategien von Akteur:innen der Creative Economies, d.h. die Prozesse und Praktiken, durch die Zukunftsfähigkeit geschaffen, zukünftige Handlungsspielräume entwickelt und unternehmerische Opportunitäten kreiert werden. Dabei interessiert uns mehr als die geschaffenen Werte an sich. Im Fokus steht auch, wie die Akteur:innen immer wieder neu die Voraussetzungen schaffen, um diese Wertschöpfung zu erbringen, weiterzuentwickeln, experimentell zu überprüfen, …: das ist das «Unternehmerische» an diesen Strategien.
Diesen Themenfokus bearbeiten wir aktuell auf europäischer Ebene im Rahmen des Creative Impact Research Centre Europe (CIRCE. Als eines von fünf Research Labs verfolgen wir das gemeinsame Ziel, Massnahmen zu entwickeln, um die Creative Economies und ihre Wirkungskraft in Europa zu stärken. Ebenfalls generieren wir Erkenntnisse innerhalb von ELIA – einem global vernetzten Europäischen Netzwerk von Kunsthochschulen – u.a. in der Arbeitsgruppe zum Thema «Careers in the Arts». Wichtiger Referenzrahmen für das Thema unternehmerische Strategien ist auch der internationale Beirat des ZCCE.
Innerhalb unseres Themenfokus «Entrepreneurial Strategies» bearbeiten wir aktuell fünf Unterthemen:
- Value creation & (E)valuations: Was heisst (künstlerische und kulturelle) Kreation in den Creative Economies als eigenständige Form der Wertschöpfung, und wie werden solche Formen bewertet?
- «Risky Projects» & Unsicherheiten: Welche Praktiken und Prozesse entwickeln Akteur:innen der Creative Economies für den Umgang mit Unsicherheiten?
- Entrepreneurial) Skills: Welche Skills, Fähigkeiten, Kompetenzen und Methoden brauchen Akteur:innen der Creative Economies, um unternehmerisch erfolgreich agieren zu können – und wie werden diese an Kunsthochschulen und Universitäten vermittelt?
- Organizing & Company Creations: Wie lässt sich kreative Wertschöpfung nachhaltig und wirksam organisieren bzw. finanzieren, und was bedeutet das für Prozesse des «entrepreneuring” und “strategizing»?
- Entrepreneurship in Context: In welchen spezifischen Kontexten der Creative Economies müssen sich unternehmerische Strategien bewähren – was hat Gaming mit Theater, Software mit Kunst, NFT mit Handwerk, … zu tun?