Neues Studienmodell: Start geglückt

    Wenn eine Hochschule den gewichtigsten ihrer Kernaufträge, die Lehre, reformiert, dann bedeutet das eine Vielzahl von Veränderungen. Nicht nur die Studienangebote müssen überarbeitet, sondern auch Organisationsstrukturen, Prozesse sowie Personal- und Infrastruktur angepasst werden.  

    von Katrin Müller
     

    An der ZHdK läuft diese Veränderung nun seit 2018, im Herbst starteten die ersten Bachelorstudierenden ins neue Studienmodell Major-Minor. Im Herbst 2024 werden die Masterstudiengänge umgestellt. Das neue Studienmodell sieht vor, dass Studierende einen Major, also einen Studienschwerpunkt, wählen, der im Bachelor 150 Credits und im Master 90 Credits ausmacht. Ihr Studium komplettieren sie dann mit einem Minor zu 30 Credits oder zwei Minors zu je 15 Credits. Die angebotenen Minors können aus unterschiedlichen Fachrichtungen belegt werden, so kann das im Major erworbene Wissen entweder mit spezialisierten Angeboten vertieft oder mit disziplinübergreifenden Angeboten erweitert werden. Die Resonanz bei den Studierenden ist bisher gut, und auch die Bewerberzahlen stiegen im vergangenen Jahr in fast allen Disziplinen.  

    Foto: Vor dem Kafi Z im Toni-Areal
    Vor dem Kafi Z im Toni-Areal. Foto: Betty Fleck

    Was bedeutet nun aber so eine grosse Veränderung für eine Institution wie die ZHdK? Grob lässt sich das Projekt in drei Phasen untergliedern: die Konzeptionsphase, in der in kleinen Teams in den Departementen die Studienangebote im Major und Minor ausgearbeitet und in den administrativen Bereichen die Weichen für die Umsetzung im Betrieb gestellt wurden. Dies betraf neben der Entwicklung neuer IT-Tools auch Prozesse der Personal- und Raumplanung, der Qualitätsentwicklung und der Kommunikation. Um potenzielle Bewerberinnen und Bewerber umfassend zu informieren, wurden Inhalte für die Webseite, für Flyer und Präsentationen erstellt. Auch intern musste der Veränderungsprozess kommunikativ begleitet werden, vor allem zu Beginn der nächsten Phase, der Umsetzungsphase. In dieser Phase erweiterte sich der Kreis der Projektbeteiligten und die erarbeiteten Prozesse wurden in den Sekretariaten und administrativen Einheiten eingeführt, getestet und adaptiert. Die Studienangebote wurden in die Datenbanken eingepflegt, mit den neuen Anmeldetools verknüpft, die Studierendenkommunikation im Bewerbungs- und Zulassungsverfahren wurde neu aufgesetzt. Spannend war in dieser Phase, die doch zum Teil sehr verschieden organisierten Departemente auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, um Abläufe zu harmonisieren. Dies macht vor allem mit Blick auf die geplante Durchlässigkeit und die höhere Mobilität der Studierenden zwischen den Departementen und Disziplinen Sinn.  

    Foto: Lichthof im Toni-Areal
    Lichthof im Toni-Areal. Foto: Betty Fleck

    Aber es gab auch grosse Herausforderungen. So zeigten sich die Effekte des neuen Studienmodells, welches noch stärker nachfragegetrieben sein wird, vor allem in der Personalplanung. Auch die Raumplanung erforderte aufgrund des höheren Bedarfs durch mehr, aber kleine Angebote, die Projektmitarbeitenden stark.  

    Gespannt warten die Verantwortlichen nun in der Phase der Überführung in den Betrieb auf die Rückmeldung der Studierenden, die in diesem Herbst gestartet sind. So kann die ZHdK die Stellschrauben ausmachen, an denen sie in den kommenden Jahren drehen wird, um das neue Studienmodell noch attraktiver zu gestalten.  

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