Durch Dialog Konflikte bewältigen

    Die Jahresbericht-Rubrik Kosmos ZHdK zeigt die Aktivitäten der einzelnen Bereiche im Jahr 2023 auf. Dieses Jahr wurde zur Gestaltung dieser Rubrik ein Foto einer Design-Diplomarbeit beigezogen, bei der das Hauptthema dieses Jahresberichts – Begegnung – eine zentrale Rolle spielt: «Dialogue Tent» des Trends & Identity-Absolventen Maher Akraa.

    von Alain Suter
     

    Durch seine Aufenthalte und Arbeiten in verschiedenen Ländern wurde ihm eines klar: Kommen Menschen zusammen, müssen sie trotz unterschiedlicher Herkünfte und Meinungen respektvoll miteinander umgehen und im Dialog bleiben. Dialogdesign möchte dies nach Kräften unterstützen. So zielt Maher Akraas Diplomprojekt drauf ab, den konstruktiven Austausch zwischen Personen unterschiedlicher politischer, religiöser und kultureller Hintergründe in Konfliktsituationen zu fördern. 

    Foto: Maher Akraa und sein Dialogue Tent vor dem UNO-Hauptsitz in Genf. Foto: Maher Akraa
    Maher Akraa und sein Dialogue Tent vor dem UNO-Hauptsitz in Genf. Foto: Maher Akraa

    Ein mediationsbasierter Gestaltungsansatz zur Konfliktbewältigung

    Die weltweite Zunahme von Konflikten und Kriegen hat eine tiefgehende Fragmentierung der Gesellschaften zur Folge, was die Welt vor immense Herausforderungen stellt. Dialog und Mediation gelten als Mittel zur Konfliktbewältigung und nachhaltigen Friedensförderung. Angesichts der gegenwärtigen globalen Umstände werden neu Dialogformen benötigt, die eine Mediation in Konflikten ermöglichen.

    Im Dialogdesign steht nicht nur der Designbegriff im Fokus, sondern auch die Gestaltung des Dialogs unter den gegebenen Rahmenbedingungen. Denn jeder Dialog findet in einem spezifischen Setting statt – dessen Gestaltung will Dialogdesign günstig beeinflussen. 

    «Es ist entscheidend zu lernen, miteinander zu sprechen, denn ohne Gespräch gibt es keinen Dialog, und ohne Dialog kann kein Frieden entstehen»

    ist Maher Akraa überzeugt. 
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    Reality-Test im halböffentlichen Raum an der ZHdK mit einer Gruppe von ukrainischen Studentinnen und Studenten in Zürich. Foto: Désirée Ottiger

    Er hat das «Dialogue Tent» als portables Artefakt in Form eines kuppelförmigen Safe Space entwickelt. Dies bietet an halböffentlichen Orten Raum, um zwischen Konfliktparteien zu vermitteln. Die dazugehörigen Mediationstools umfassen verschiedene Objekte wie den Dialogue Carpet mit Kissen, ein Tee-Set, mehrere Timer in Form von Sanduhren, einen Sprechball, Armbänder sowie drei Aufbewahrungshüllen aus Stoff.  

    Eine Supervisorin oder ein Supervisor begleitet den Einsatz des «Dialogue Tent» und übernimmt die Moderation des Dialogprozesses. Dieses Bindeglied zwischen organisatorisch-prozessorientierten Aufgaben und den Teilnehmenden gewährleistet einen erfolgreichen Ausgang des Prozesses. 

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    Blick ins Innere des «Dialogue Tent». Foto: Maher Akraa.

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