Ein immersiver Raum für die Künste

    Wo kommen Technologie, Kunst und Design zusammen? Im Immersive Arts Space: Das interdisziplinäre Forschungs-, Lehr- und Produktionslab setzt sich mit Immersion, Virtualität und Simulation auseinander. Davon konnten sich Studierende im September selbst ein Bild machen: Im Rahmen eines Z-Moduls konnten sie ihre selbst konzipierten Prototypen mit Heliumdrohnen in die Lüfte steigen lassen.

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    Studierende konzipieren und realisieren Prototypen dreidimensionaler Medieninstallationen. Foto: © ZHdK

    Das interdisziplinäre Forschungs-, Lehr- und Produktionslab Immersive Arts Space bewegt sich mit seinen technischen Möglichkeiten für Motion und Performance Capture, 3D-Audio, Projection Mapping oder volumetrische Aufnahmeverfahren auf international hohem Niveau. Sicht- und erlebbar wird das, woran Lehrende, Studierende und Forschende arbeiten, in verschiedenen Medien und Formaten, die allesamt das Interdisziplinäre repräsentieren: Echtzeit-Avatare, neue Ansätze von Storytelling in Virtual Realities, immersive Audiolandschaften oder Projekte mit fotorealistischen Digital Humans sind nur ein paar Beispiele. Um Video Mapping mit autonom fliegenden Heliumdrohnen ging es im September 2021.

    Zwei Wochen für dreidimensionale Medieninstallationen

    «Tanz der fliegenden Lichtobjekte» – so lautete der Titel des Z-Moduls, an dem im September zwölf Studierende verschiedener Disziplinen teilnahmen. «Es war wirklich eine Erfahrung zum Abheben», erinnert sich Martin Fröhlich, der als Senior Research Associate im Immersive Arts Space tätig ist und zusammen mit zwei Kollegen die Wahlpflichtveranstaltung leitete.

    «Die Studierenden sollen in einen Möglichkeitsraum eintreten, in welchem sie neue Formen, Lösungen und szenografische Ideen umsetzen können.»

    Martin Fröhlich, Senior Research Associate im Immersive Arts Space

    Während zweier Wochen konzipierten und realisierten die Studierenden Prototypen von dreidimensionalen Medieninstallationen mit Heliumdrohnen, räumlichen Projektionen und 3D-Audio. Sie bauten ihre eigenen Zeppelinmodelle, entwickelten Steuerungsmodalitäten und entwarfen Videotexturen. Handwerkliche, grafische und technische Fertigkeiten waren da gefragt. Aber das sollte die Studierenden nicht abschrecken: «Wir erwarten keine Expertise, dafür sind die Dozierenden da, die unterstützen können. Stattdessen sollen die Studierenden in einen Möglichkeitsraum eintreten, in welchem sie neue Formen, Lösungen und szenografische Ideen umsetzen können», erklärt Fröhlich, dem ein spielerischer Zugang wichtig ist.

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    Ein Heliumballon hebt ab im Z-Modul «Tanz der fliegenden Lichtobjekte». Foto: © ZHdK

    Mit Helium weg vom Boden

    Der Immersive Arts Space setzt innovative und disziplinenübergreifende Projekte im Kontext einer technologiegestützten künstlerischen Auseinandersetzung mit den Themenfeldern Immersion, Virtualität und Simulation um. Die Z-Module sind ein Beispiel dafür, wie Forschung und Lehre voneinander profitieren: «Die Arbeit mit den Studierenden gibt uns Impulse für die Forschung», sagt Fröhlich, den die Ergebnisse, die nach so kurzer Projektzeit entstehen, immer wieder überraschen. «Wir sind alles intuitive Bastler:innen, die spontan Lösungen entwickeln», fasst er den Spirit der Beteiligten zusammen. Auf die Idee, mit Helium zu arbeiten, kam er bei einem Glas Wein: «Weg vom Boden wollte ich und dachte: Wie wäre es, wenn wir Heliumballone mit Motoren in die Räume steigen lassen?», erinnert sich Fröhlich.

    «Es wird immer mehr Projekte geben, bei denen die Technik eine Hürde darstellen wird. Aber eine, die man dank unserer Expertise überwinden kann.»

    Martin Fröhlich, Senior Research Associate im Immersive Arts Space

    Gerade im Hinblick auf den Minor Immersive Arts, der im neuen Studienmodell allen Studierenden offenstehen wird, ist fachliche Kompetenz enorm wichtig. «Es wird immer mehr Projekte geben, bei denen die Technik eine Hürde darstellen wird. Aber eine, die man dank unserer Expertise überwinden kann», ist Fröhlich überzeugt. Und so arbeiten die Studierenden im Immersive Arts Space nicht nur interdisziplinär zusammen, sondern lernen auch neuartige Technologien kennen, die sie im späteren Berufsleben anwenden können.

    Videodokumentation zum Z-Modul «Tanz der fliegenden Lichtobjekte». Video: © ZHdK
     

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