Freshe Ideen

Talks, Workshops, Performances, Screenings und eine Ausstellung: All das bot das interdisziplinäre Festival «REFRESH». Initiiert und kuratiert wurde die virtuelle Denkfabrik vom Departement Design und vom Immersive Arts Space der ZHdK in Kooperation mit dem Digital Festival. Das Ziel: Ideen spinnen und Synergien schaffen rund um das Thema Digitalisierung in den Künsten und im Design. Wie das geht? Mitinitiatorin Maike Thies verrät es!

Bild: Porträtbild Maike Thies
Maike Thies, Mitinitiatorin von «REFRESH». Foto: Timo Ullmann
Was ist «REFRESH» und wer steckt dahinter?

Maike Thies: Bei «REFRESH» dreht sich alles um die Zukunft des Designs und der Künste. Wir beschäftigen uns mit immersiven Welten und was damit zusammenhängt. Es ist ein Format, in dem sich hochkarätige internationale Gäste, die Schweizer Kreativwirtschaft und Hochschulangehörige begegnen. «REFRESH» ist ein interdisziplinäres Festival mit Konferenzcharakter – oder umgekehrt. Es geht darum, die Schnittstellen zwischen Disziplinen offenzulegen und Inspiration zu stiften. Dahinter stecken ziemlich viele Köpfe: «REFRESH» ist eine Initiative des Departements Design und des Immersive Arts Space.

«Wir wollen uns nicht nur mit technischen Fragen herumschlagen, sondern die Technologie mit wohlreflektierten, spannenden Inhalten herausfordern.»

Maike Thies, Mitinitiatorin «REFRESH»
Warum braucht es ein weiteres Design- beziehungsweise Digitalfestival?

«REFRESH» pusht Fragen aus Design und den Künsten im Bereich immersiver Technologien und eröffnet so neue Denkräume. Gemeinsam mit Christian Iseli, er lehrt in der Disziplin Film und leitet den Immersive Arts Space, war ich intensiv im Austausch zum Thema Immersion und zu den Potenzialen neuer Technologien. Irgendwann haben wir gemerkt: Jetzt ist es an der Zeit, in einem anderen Format zu denken, neue Mitstreitende zu finden. So entstand «REFRESH». Wir wollen uns nicht nur mit technischen Fragen herumschlagen, sondern die Technologie mit wohlreflektierten, spannenden Inhalten herausfordern.

Bild: Installation mit zwei überdimensionalen Händen
«Handshake» des Künstlerkollektivs AATB. Foto: AATB
Was macht «REFRESH» besonders?

Die Ausstellungen und Veranstaltungen sollen den Besucherinnen und Besuchern eine aktive Rolle ermöglichen. Derartige Begegnungs- und Erfahrungsräume entstehen in interdisziplinären Teams, denn nur aus der multiperspektivischen Annäherung lässt sich ein stimmiger und niederschwelliger Zugang gerade zu technologierelevanten Themen schaffen.

«Ich finde es faszinierend, statt Exklusivität Inklusion zu fördern und so mit neuen Menschen aus unterschiedlichsten Disziplinen in Kontakt zu kommen.»

Maike Thies, Mitinitiatorin «REFRESH»
Welche Themen wurden beleuchtet?

Es wurde mit vielen verschiedenen Ansätzen experimentiert. Unter anderem beleuchtete Nelly Ben Hayoun-Stepanian, die sich als Designer of Experiences versteht und mit den Nelly Ben Hayoun Studios / University of the Underground international Aufsehen erregt, den Einfluss disruptiver Technologien auf die Gesellschaft. Auch das digitale Supermodel Shudu von Cameron Wilson, das menschliche Influencer in den Schatten stellt, oder industrielle Roboter, die für das Künstlerkollektiv AATB zu einem festen Teil der Familie und der eigenen künstlerischen Praxis wurden, fanden Platz.

Bild: Filmstill aus «I am (not) a monster»
Künstlerin Nelly Ben Hayoun im Gespräch mit Hiroshi Ishiguro und seinem Androiden Geminoid. Filmstill aus «I am (not) a monster», Kamera: Fiona Braillon. Foto: Nelly Ben Hayoun Studios Ltd.
Wir können uns bereits auf «REFRESH» 2021 freuen. Was liegt dir persönlich an dieser Veranstaltung?

Ich finde es faszinierend, vier Tage lang Erfahrungen zu sammeln und zu spüren, dass da noch ganz viel Luft nach oben ist. Statt Exklusivität Inklusion zu fördern und so mit neuen Menschen aus unterschiedlichsten Disziplinen in Kontakt zu kommen – Freundschaften zu schliessen. Und ganz spannend: zu beobachten, was in der Zukunft aus dem Austausch entstehen wird und was «REFRESH» angestossen hat.

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