Ein Forschungslabor der Zürcher Hochschule der Künste
Auf Einladung von Urbane Künste Ruhr hat die ZHdK vier Projekte initiiert, die sich von Januar bis Oktober 2013 mit spezifischen Frage- und Problemstellungen des Ruhrgebiets, insbesondere von Mülheim auseinandersetzen werden. KünstlerInnen und Dozierende der ZHdK arbeiten zusammen mit weiteren hinzugezogenen Fachleuten und Kunstschaffenden an vier eigenständigen, aber thematisch eng verwobenen Projekten, die je einen eigenen Fokus auf den im Ruhrgebiet stattfindenden urbanen Transformationsprozess legen. Gemeinsam ist den Projekten der Ansatz der künstlerischen Forschung. Neben den städtebaulichen, soziologischen und ethnografischen Fragestellungen wird auch das methodische Vorgehen thematisiert. Wie forschen die Künste, welche Methoden kommen zur Anwendung? Welche Art von Wissen können die Künste generieren im Gegensatz oder ergänzend zu den tradierten Wissensformen? Die vorgesehenen Interventionen, Aktionen und Klanginstallationen im öffentlichen Raum stellen sowohl künstlerische Repräsentationen wie auch Teile eines Forschungsprozesses dar. Die Dezentrale in Mülheim dient als Labor für die Projektbeteiligten sowie als Ort des Austauschs mit Fachleuten aus der Region und den MülheimerInnen selbst.
battle the landscape
Das Künstlerduo knowbotiq (Yvonne Wilhelm, Christian Huebler) beschäftigt sich mit verschiedenen tradierten und neuen Landschaftsbegriffen, wodurch das Ruhrgebiet als Kulturlandschaft oder politische Landschaft neu lesbar gemacht werden soll. http://blackghillie.krcf.org
Betteln: Organisiert und kreativ
Die !Mediengruppe Bitnik (Carmen Weisskopf, Doma Smoljo) und das Kreativitätskombinat Klein Riviera (Ute Holfelder, Klaus Schönberger) erarbeiten gemeinsam eine neue Sicht auf das Verhältnis von Kreativität und Prekariat. Dabei werden verschiedene – in Mülheim und andernorts aufzufindende – Formen des organisierten Bettelns in den Blick genommen und mit den aktuellen Kreativitätsdiskursen verknüpft.
City Telling Ruhr
Der Kunsthistoriker Ingo Starz und der Musiker Tobias Gerber versuchen über Erzählungen von BewohnerInnen Mülheims ein Phonorama dieser Stadt zu schaffen. Inhalte und Erzählweisen eröffnen in einer Audio-Collage ein Forum, das gesellschaftliche Debatten der Stadt hörbar macht.
Sonozones Mülheim
Der Musiker und Komponist Jan Schacher geht zusammen mit den KlangkünstlerInnen Cathy van Eck (HdK Bern), Kirsten Reese (UdK Berlin) und Trond Lossius (Bergen Academy of Art and Design, Bergen, Norwegen) den gesellschaftlichen Aspekten des Hörens nach. Die Stadt Mülheim eröffnet auch auf der Ebene des Klingens ein komplexes Problemfeld, das mit Mitteln der Klangkunst untersucht werden soll.
Webseite
https://blog.zhdk.ch/labormuelheim/labor-muelheim/