Dieser Baustein setzt sich mit verschiedenen verschiedenen Formen des Intonierens auf einem Streichinstrument auseinander und zeigt auf, wie die Intonationsarbeit im Instrumentalunterricht in unterschiedlichen Settings (Einzel-,Gruppen-, Klassenunterricht) und auf allen Niveaustufen umgesetzt werden kann. Die Kursteilnehmer:innen erarbeiten sich Kenntnisse, die eine erfolgreiche alters- und stufengemässe Intonationsarbeit ermöglichen – anstelle des oft hilflosen Unisono-Mitspielens oder der situativen "Resultat-Kosmetik". Ziel ist eine bewusste Tool-Box, wann und wie eine nachhaltige und bewusste Intonationsbasis geschaffen werden kann.
Ziele
Die Absolvent:innen des Kurses
- kennen verschiedenen Formen der Intonation und ihre Anwendung im musikalischen Kontext,
- können praktische Methoden und Arbeitsformen der Intonation im Unterricht anwenden,
- verfügen über ein Repertoire für die Vermittlung des notwendigen musikalischen, handwerklichen und akustischen Basiswissens,
- kennen verschiedene Lehrmittel für Intonation,
- kennen Tools, um ihre Schüler:innen zu einer immer differenzierteren Tonhöhen-Wahrnehmung zu führen und zu einer gewissen Selbständigkeit bei der Kontrolle und Verbesserung der Intonation,
- kennen Tools und Spiele, um in ihren Schüler:innen auf eine lustvolle Art die Sensibilität für Intonation zu wecken und zu entwickeln,
- haben ein Repertoire für (elementare) Gehörbildung am und mit dem Instrument.
Inhalte
Themenfelder der Kursarbeit sind:
- Die drei Intonationsarten: Reine Intonation, Pythagoräische Intonation und Temperierte Intonation. Wann wende ich die jeweilige Intonationsart an? Wie wird die jeweilige Intonationsart geübt?
- Kontrolle "horizontal", melodisch (singen)
- Kontrolle "vertikal", harmonisch oder über Resonanzen
- Umgang mit Schwierigkeiten: Schüler:innen mit noch geringem Tonhöhen-Empfinden, "Brumli" im Unterricht
- Erfahrungsberichte aus der Praxis zur Entwicklung des Gehörs. Wecken des Gehörs im Allgemeinen, Entwicklung des Tonhöhen-Hörens, Bilden einer Klangvorstellung, «Erziehung» des Gehörs Bausteine einer elementaren Gehörbildung
- Schwebungen hören
- Wie Stimmen?
- Das Prinzip «Antizipation des Klangs», Antizipation von Intonationsschwierigkeiten
- Intonation und Klang
- Beobachten der physischen Voraussetzungen: Haltung, Stabilität, Lockerheit, Durchlässigkeit
- Kenntnis typischer instrumentaler Herausforderungen, erschwerte Griffe, Handstellungen, schwierige Orientierungen, unbequeme Tonarten auf den jeweiligen Streichinstrumenten
- elementare Kenntnis des Griffsystems aller Streichinstrumente und der sich dadurch ergebenden Vergleichsmöglichkeiten. (Voraussetzung für Ensembleleitung, Streicherklassenunterricht)
- Spielerisches Entwickeln einer "Griffbrettgeografie", verschiedene Bewusstseins- und Orientierungssysteme (visuell/ akustisch/ mechanisch/ kognitiv)
- Intonationsarbeit im Unterricht: Methodik: Wann, wie, wie häufig, wie lange, wie exakt? Didaktik: Exemplarisches Üben; Erkenntnisse der Lernpsychologie; Prinzipien der rotierenden Aufmerksamkeit etc.
Zielpublikum
Musikpädagog:innen für Streichinstrumente, Ensemble, Klassenmusizieren u.a.
Leitung
Franziska Frick Schnyder, Dozentin für Fachdidaktik Violine an der ZHdK, Lehrerin für Violine, Ensemble und Streichorchester
Emanuel Rütsche, Dozent für Fachdidaktik an der ZHdK, Cellist, Cellopädagoge
Daten/Zeiten
So, 21. September 2025, 09.00–12.30 / 13.30–17.00 Uhr
Sa, 13. Dezember 2025, 13.30–17.00 Uhr
So, 14. Dezember 2025, 09.00–12.30 / 13.30–17.00 Uhr
Ort
Zürcher Hochschule der Künste, Toni-Areal
Kosten
CHF 850
Weitere Informationen
Am Samstag 13. und Sonntag 14. Dezember bitte das eigene Instrument mitbringen.
Anmeldeschluss
So, 24. August 2025
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