Heidrun Holzfeind beschäftigt sich in ihren Filmen, Fotos und Skulpturen seit vielen Jahren mit der Frage wie Architektur im Alltag und als sozialer Raum funktioniert. Ihre Arbeit befragt immanente architektonische und soziale Utopien und lotet die Grenze zwischen Geschichte und Identität, zwischen individuellen Geschichten und den politischen Narrativen der Gegenwart aus. In ihren ebenso gut recherchierten wie poetisch umgesetzten Untersuchungen widmet sie sich beispielweise den utopischen Versprechen modernistischer Bauwerke wie der Internationalen Werkbundsiedlung in Wien (forms in relation to life, 2014) und Mies van der Rohes Wohntürmen in Newark (Colonnade Park, 2011) oder auch alternativen Lebenskonzepten abseits der Konsumgesellschaft (Never Neverland, 2014 und The Auroville Project, 2017-18 mit Christoph Draeger). Ihr dokumentarischer Ansatz zielt darauf ab, den Geschichten und Reflektionen der Befragten viel Raum zu bieten und diese in historische, politische und gesellschaftliche Kontexte einzubinden.
Die neue Filminstallation the time is now. portraitiert das schamanistische Improvisationsduo IRO (Toshio und Shizuko Orimo). Die japanischen Experimentalmusiker arbeiten seit 1981 zusammen. Ihre Musik, ihr Aktivismus in der Friedens- und Anti-nuklearbewegung sowie ihre anti-kommerzieller und freigeistiger Lebensstil sind Ausdruck einer animistischen und pantheistischen Weltanschauung, die sich vehement der Moderne und jeglicher Kommerzialisierung widersetzt. Ihre Musik und ihr Weltbild verknüpft Holzfeind mit den gebauten Ideen des Inter-Universitären Seminarhauses von Takamasa Yosizaka, das 1965 in Hachioji, Tokyo errichtet wurde. Die Architektur der Anlage ist charakteristisch für Yosizakas Theorie der "diskontinuierlichen Einheit", die darauf abzielt, die vielen widersprüchlichen Elemente der Gesellschaft in Einklang zu bringen.
How can artistic research and ethnography work together? The series of events, organized by the Institute for Contemporary Art IFCAR, illuminates common visual practices and perspectives. The screenings, lectures and workshops are closely related to ongoing research projects of the ZHdK and take up current trends in contemporary art.
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