Semesterprojekt Master Theater
Premiere
von Heiner Müller
A ist überzeugter Revolutionär. Er tötet seinen Vorgänger B, weil
dieser zweifelt. Er übernimmt dessen Posten und wird zum Henker der
Stadt Witebsk. Töten, töten, töten. Ohne zu zögern, „wissend das
Gras noch müssen wir ausreissen, damit es grün bleibt.“ Wie B
überkommen auch A Zweifel. Hingegen tötet A weiter, selbstständig,
orgiastisch und lustvoll. Somit ist er nicht mehr brauchbar für die
Revolution. Jetzt steht er selber vor der Wand und muss sich opfern in
einem Schauprozess.
Über die russische Revolution hinaus wirft Heiner Müller damit gesellschaftstechnische Fragen auf nach Opfer und Täter, Ideologie und
Selbstentfremdung, den Wert des Menschen und den Akt des Tötens.
Kann man mit dem Töten das Töten bekämpfen? Heiligt der Zweck die Mittel? Muss man sich für das grosse Ganze aufopfern? Fragen, die der Menschheit zu Zeiten des biblischen Königs David, der französischen Revolution bis heute zur Zeit der Kriege am Gazastreifen, der ISIS und dem arabischen Frühling begegnen.
4 SchauspielerInnen und 5 ChorsängerInnen setzten sich mit diesen Themen über Körper und Gesang auseinander.
Aufführungsrechte bei henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin GmbH
Eine Produktion des Studiengangs Master of Arts in Theater