In Graubünden wird "Chalanda-Marz" gefeiert; ein Umzug durchs Dorf, bei dem die Wintergeister durch lautes Glockengeläut vertrieben werden, so dass endlich der Frühling einkehren kann. In diesem Jahr ist der Winter besonders hart. Lässt er sich mit den Glocken überlisten?
Urs möchte mithelfen den Winter zu vertreiben - mit einer grossen Glocke, so wie die Grossen. Diese verspotten ihn und geben ihm wie alle Jahre nur ein winziges "Glöggli".
Doch seine Schwester Flurina erinnert sich an die riesige Glocke auf dem Maiensäss. ... Der Weg auf die Alp ist beschwerlich und gefährlich. Es lauern metertiefer Schnee und grimmige Wintergeister, aber Urs lässt sich nicht abschrecken: "I bin doch kän Angschthaas!" - und er macht sich auf die abenteuerliche Suche...
Werden die Wintergeister aber das Feld räumen?
"War es nun die Sprache, oder waren es die Erlebnisse dieses Schellen-Ursli, die, meinen eigenen verwandt, mich für die Aufgabe zu gewinnen und zu begeistern vermochten? Mien, die Bilder dazu hatte ich gleichsam in der Tasche. In einem Bauernhaus geboren, war ich mit dem Bergbuben, seinen kleinen Verrichtungen in Haus und Stall und auf dem Maiensäss eng vertraut. " (Alois Carigiet, 1974)
Ein Bilderbuchillustrator malt nicht einfach Szenerien und Figuren. Wie ein Regisseur kann er diese führen, er kann Szenen akzentuieren, einzelne Textmomente verstärken und andere Aussagen ganz dem Wort überlassen. Er ist ... nicht einfach Graphiker, sondern er hat einen Erzählauftrag, der über das einzelne Bild hinausgeht. - Ja, und so, wie der Illustrator Alois Carigiet sich den Text von Selina Chönz für sein Ausdrucksmedium angeeignet hat, tun wir das für die Bühne, für die Möglichkeiten des lebendigen Spiels der SchauspielerInnen, im Zusammenwirken mit Bühnenraum und Kostüm sowie Musik. Grundlage dafür sind neben der Geschichte vom "Schellen-Ursli" auch die von "Flurina und dem Wildvöglein" sowie "Der grosse Schnee".
Es ist nach KOMBAT, STUDER IN DER VEHFREUDE und BASH die vierte Produktion, in der Studierende des 3. Ausbildungsjahres Schauspiel ihr Hauptstudium als Ensemblemitglieder des Theaters an der Sihl beginnen und gemeinsam mit Matthias Fankhauser vom festen Schauspielensemble auf der Bühne stehen.
Theaterpädagogische Angebote zu dieser Inszenierung sind zu erfragen beim Theaterpädagogen Marcel Wattenhofer unter Tel. 043-305 43 70 oder marcel.wattenhofer@hmt.edu