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    Studer in der Vehfreude - eine Fiktion

    22.11.2003, 20:00

    Theater der Künste, Bühne B, Gessnerallee 13, Zürich

    Draussen würd ich in kleine Beizen hocken und in Bahnhofbuffets (die sind sehr ergiebig), ich würde an politische Versammlungen gehen und Schauen, Schauen, Schauen. Und nie das „Erstaunen“ vergessen. Wir sind nicht da, um zu richten. Wir sind da, um zu erzählen. Wir sind nicht da, Rätsel zu erklären, wir müssen Rätsel erfinden. Die Lösung ist immer irrelevant.
    (an Martha Ringier, 2. März 36)

    Die bekannte Figur des Wachtmeisters Studer von Friedrich Glauser nimmt eine entstehende und zu schützende Liebesbeziehung zwischen Felix und Änneli "unter die Lupe" und mit ihm können die ZuschauerInnen daran teilhaben. Er beobachtet, beschreibt das zu Sehende und findet – im Gegensatz zu den beiden Verliebten – besondere Worte für das Besondere, was sie erleben. In die Erwartungen und Sehnsüchte der beiden jungen Leute mischen sich Ängste und Erfahrungen, die sich als Projektionen in den Alltag schieben, beide behindern, erstarren, anhalten lassen.

    Am Ende trotzen sie der Gesellschaft, deren Masstäbe sie so sehr verinnerlicht haben, doch ihr Glück ab und finden zueinander.

    Die zeitliche und damit auch sprachliche Distanz des jungen Paares bringt heutigen ZuschauerInnen eine Welt nahe, in der sie Gemeinsamkeiten mit ihrem eigenen Erleben herstellen und berührt werden/nachdenken über Formen menschlichen Zusammenlebens.

    „... In der fiktiven Begegnung der drei ansprechend verkörperten Figuren durchdringen sich Motive wie Einsamkeit, Sehnsucht nach Verständnis, Liebe und Ungebundenheit wie auch die Flucht in vernebelnde Drogen immer mehr – Motive, wie sie auch jungen Leuten von heute aus eigenem Erleben durchaus vertraut sind. Matthias Lehmann hat für seine szenische Umsetzung skuril humorvolle und teilweise groteske Bilder gefunden: Eine aus Ännelis blechernem Milchkanister hervorgezauberte Wasserpfeife versetzt den luftigen Sitz der drei Personen in einen orientalischen Basar, in dem sie sich ihrer berauschenden Sucht hingeben, ein Alpsegen wird zu arabischer Musik gesungen, und die Plexiglaskabine, auf der Glauser eben noch herumgeturnt ist, um dem unerreichbaren Änneli wie auf dem Kiltgang ein Müntschi zu rauben, verwandelt sich unversehens in einen gläsernen Sarg, in dem Glauser von Studer zur letzten Ruhe gebettet wird.
    Die atmosphärisch gelungene Aufführung wird ergänzt und abgerundet durch die Spielclub-Produktion MÄNGISCH...“
    Zürcher Oberländer, 21. Oktober 2002
    • Veranstaltungsdetails

      • Eintritt

        Erwachsene: 30.-
        Ermässigt: 20.-

      • Besetzung / Beteiligte

        Regie: Matthias Lehmann
        Dramaturgie: Petra Fischer
        Theaterpädagogik: Mira Sack
        Mit: Oliver Krättli
        und Dominique Jann, Sophie Hottinger, 3. Ausbildungsjahr Schauspiel