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    2. MA Transdisziplinarität
    Mehr zu: MA Transdisziplinarität

    Inhalt und Aufbau

    • Inhalte
    • Aufbau des Studiums
    • Zugänge zu Transdisziplinarität
    • Kompetenzen
    • Voraussetzungen
    • Besonderheiten

    Inhalte

    Zahlreiche Problemstellungen der gegenwärtigen Gesellschaft überschreiten disziplinäre Ordnungen und erfordern Verfahren, die unterschiedliche Disziplinen und Perspektiven einbeziehen. Der Major «Transdisziplinarität in den Künsten» unterstützt die Studierenden darin, sich an solchen Schnittstellen zu positionieren und künstlerische Verfahren bzw. ästhetische Strategien in transdisziplinäre Konstellationen und Projekte einzubringen. Das Masterstudium vermittelt die Fähigkeit, Kompetenzen aus den eigenen, angestammten Berufsfeldern in der Verbindung mit anderen Berufsfeldern so zu vertiefen, dass daraus neue Fragen, Methoden und Arbeitsschwerpunkte entstehen.  

    Bestehende Interessen und Fragestellungen führen zu Neukonfigurationen von Medien und Formaten, zur Generierung anderer Öffentlichkeiten oder zu überraschenden Konfigurationen von künstlerischen Praxisformen und theoretischer Reflexion. So verbinden Studierende des Majors beispielsweise Musikperformance mit Szenographie, kombinieren sie mit Spoken-Word-Elementen oder dem Film; oder sie engagieren sich für kulturelle Teilhabe und setzen künstlerische und ästhetische Mittel in sozialen Kontexten ein; sie verschränken Recherche-Praktiken mit künstlerischer Intervention, Begriffsarbeit mit ästhetischen Ausdrucksformen oder initiieren und entwickeln in kollektiven Settings neue Formen des Publizierens.  

    Damit nimmt das Masterstudium in «Transdisziplinarität in den Künsten» individuelle Profile und Themenfelder als Ausgangspunkt, um disziplinäre Verankerungen transdisziplinär zu erweitern und theoretische Positionen mit innovativen Praxisformen zu verbinden.  

    Aufbau des Studiums

    Im Zentrum des Studiums steht die eigene künstlerische, gestalterische und/oder wissenschaftliche Praxis, deren Kern das Masterprojekt bildet. Letzteres entwickeln die Studierenden im Modulbereich «Projekt» selbstständig während der gesamten Studiendauer, begleitet von Dozierenden des Studiengangs sowie selbstgewählten Mentor:innen. Parallel dazu angebotene Lehrveranstaltungen vertiefen die Auseinandersetzung mit transdisziplinären Theorien, Methoden und deren projektbezogenen, praktischen Umsetzungen. Diese Lehrangebote gliedern sich in zwei Modulbereiche.  

    Im Modulbereich «Diskurs» werden Kenntnisse zur Geschichte, zu Definitionen und Konzepten der Transdisziplinarität in und mit den Künsten sowie zu exemplarisch ausgewählten Diskursfeldern vermittelt, die für transdisziplinäre Fragestellungen mit besonderem Augenmerk auf die Künste und das Design von Relevanz sind. Theoretische Reflexionen werden auf transdisziplinäre Konzepte, Prozesse und Projekte angewendet.  

    Im Modulbereich «Studio» werden Methoden und Praktiken vermittelt, um transdisziplinäre Arbeitsformen zu generieren und zu bewältigen. Diese werden anhand exemplarischer Themen und Formate sowie im Rahmen von Kooperationen mit unterschiedlichen Projektpartner:innen erprobt. 

    Das Studium umfasst (nebst einem kleinen Pflichtanteil) einen umfangreichen Wahlpflicht- bzw. Wahlbereich, der auch Lehrveranstaltungen anderer Studiengänge der ZHdK oder anderer Hochschulen einschliesst. Dadurch haben die Studierenden die Möglichkeit, die Schwerpunkte ihres Studiums nach den inhaltlichen und praktischen Erfordernissen ihrer Masterprojekte auszurichten. 

    Zugänge zu Transdisziplinarität

    Die Zugänge zur Transdisziplinarität konturieren Denkfiguren und Themenbereiche, in welchen disziplinäre Ordnungen befragt, aufgebrochen oder überschritten werden. Sie bezeichnen inhaltliche Felder, an welchen sich die Lehrveranstaltungen des Masterprogramms ausrichten, und bieten den Studierenden die Möglichkeit, sich an ihnen zu orientieren und während des Studiums und in ihren Mastervorhaben auf einen oder mehrere Zugänge zu fokussieren.

    Mittler und Hybride: Figuren des Dazwischen

    Wer transdisziplinär arbeitet, verschiebt künstlerische und gestalterische Verfahren, Techniken und Formate, Medien, Sprechweisen oder Begriffe in andere Kontexte, wo sie (neu) verhandelt, auf ihre Übertragbarkeit hin befragt und anders positioniert werden müssen. Im Zuge solcher Übertragungsprozesse entstehen Unschärfen, die mit üblichen kategorialen Rastern kaum zu fassen sind. Der Zugang fokussiert auf Figuren des Dazwischen, auf Übergänge und querlaufende Verbindungen. In den Blick genommen werden Konstellationen mit der Vorsilbe «trans-», die disziplinäre, fachliche, mediale oder kulturell geprägte Paradigmen überschreiten, solche in Verhandlung bringen oder zwischen ihnen vermitteln. In Lehrveranstaltungen mit diesem Zugang werden Konzepte, Projekte und Formate diskutiert und erprobt, die sich einer Zuordnung zu definierten Genres entziehen und damit neue Denk- und Verhandlungsräume öffnen.

    Andere Orte, andere Arbeitsweisen, andere Öffentlichkeiten

    Theaterschaffende verlassen die Bühne und arbeiten in der Landschaft, Bildende Künstler:innen formieren sich in Kollektiven und schaffen Begegnungsräume an sozialen Brennpunkten, Musiker:innen befassen sich mit Natur- und Alltagsklängen und suchen ein Publikum ausserhalb von Konzertsälen. Die Grenzen zwischen den Disziplinen werden durch Regeln markiert, die sich in tradierten Arbeitsteilungen und definierten Räumen materialisieren. Diese Regeln stehen zur Disposition. Der Zugang fokussiert auf die Kritik an institutionellen Rahmungen und den mit ihnen verbundenen Hierarchien und Ausschlusseffekten. Zur Debatte steht, wie mit räumlichen, sozialen und natürlich-kulturellen Gegebenheiten und Bedingungen gearbeitet werden kann, bisher Ausgeschlossene beteiligt und andere Ökologien und Ökonomien formiert werden können. Fragen nach Autor:innenschaftskonzepten oder das Experimentieren mit unterschiedlichen Formen der Kollaboration – auch mit nicht-menschlichen Akteur:innen – sind Bestandteil dieses Zugangs.

    Wissensformen und Denkpraktiken in den Künsten und anderswo

    Die Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Fachs zu kennen, eigene Gewissheiten zu hinterfragen und sie zu kontextualisieren, ist eine wesentliche Grundlage für transdisziplinäre Projektarbeit. Der Zugang geht von der Vielfalt und der Gleichwertigkeit unterschiedlicher Weltzugänge aus und stellt die Frage, welche Arten des Wissens in welchen Situationen dazu beitragen, sich in der Gegenwart zu orientieren und ihren Problemen begegnen zu können. Die Lehrveranstaltungen mit diesem Zugang nehmen die kritisch beurteilte Vormachtstellung wissenschaftlicher, vermeintlich objektiver Erkenntnis in den Blick, fragen nach den Politiken dominanter und marginalisierter Wissensformen, verhandeln die Position von Kunst und Ästhetik in der Formation, Organisation und Distribution von Wissen und erproben mögliche Verbindungen von Theoriearbeit und künstlerischer Praxis.

    Kompetenzen

    Die Studierenden erwerben 

    • eine Analysekompetenz für transdisziplinäre Arbeitsfelder zwischen den verschiedenen Künsten, dem Design und angrenzenden, nicht-künstlerischen/-gestalterischen Praxisfeldern; mit ihr können sie Arbeitsteilungen und Verfahren befragen; 

    • eine Übersetzungs- und Übertragungskompetenz; mit ihr sind sie methodisch, terminologisch und inhaltlich in der Lage, die Diskurse verschiedener Disziplinen zu verstehen und in ein gemeinsames Medium oder in Medienverbünde zu überführen; 

    • ​​eine Praxiskompetenz für eigene transdisziplinäre künstlerische oder ästhetische Strategien involvierende Projekte; sie können sich dezidiert in entsprechenden Arbeitsfeldern positionieren, Projekte konzipieren und für die Bearbeitung und Realisierung spezifischer Aufgaben geeignete Teams mit den erforderlichen Kompetenzprofilen zusammenstellen.​ 

    Voraussetzungen

    Der Major «Transdisziplinarität in den Künsten» richtet sich an Studierende, die über einen Bachelorabschluss verfügen und bereits Berufserfahrung nachweisen können. Sie haben ein kritisches Verhältnis gegenüber der eigenen Disziplin, möchten deshalb deren Begrenzungen überschreiten und sie für andere Berufsfelder oder Disziplinen anschlussfähig machen. Sie arbeiten in Schnittfeldern verschiedener Berufsfelder oder Disziplinen und möchten Kompetenzen erwerben, die entsprechende Kooperationen ermöglichen bzw. erleichtern. Sie interessieren sich einerseits für komplexe Problemstellungen der gegenwärtigen Gesellschaft, welche disziplinäre Ordnungen überschreiten, andererseits für die Frage, wie künstlerische Verfahren und ästhetische Strategien daran anschliessen können. 

    Besonderheiten

    • Ein Studienprogramm, das auf Fragen der Transdisziplinarität in und mit den Künsten fokussiert und Studierende mit künstlerischen, gestalterischen, wissenschaftlichen und weiteren Hintergründen zusammenführt, ist international einzigartig.  

    • Der Austausch zwischen den Disziplinen findet nicht nur über die Nachbarschaft zu den vielfältigen Lehr- und Forschungsschwerpunkten der ZHdK statt, sondern auch und insbesondere in der heterogen zusammengesetzten Studierendengruppe im Major-Programm. Das rund um die Uhr zugängliche Studierenden-Atelier ist Treffpunkt und Arbeitsort, an welchem Kooperationen und kollektive Projekte selbstorganisiert entwickelt werden. 

    • Transdisziplinarität lässt sich weder inhaltlich noch über spezifische Medien und Formate definieren. Vielmehr wird sie verstanden als eine Haltung der Neugier und Offenheit, als eine Art des Fragens und Vorgehens, mit welcher auf Problemstellungen zugegangen wird. Dies ermöglicht es, aktuelle und dringliche Themen sowie die Interessen und Anliegen der Studierenden fortlaufend ins Lehrangebot aufzunehmen und Gastdozierende mit entsprechender Expertise dazu einzuladen. 

    • Der Major «Transdisziplinarität in den Künsten» gehört zum Fachbereich «Kulturanalyse – Ästhetik – Transdisziplinarität» (KÄT) des Departements Kulturanalyse und Vermittlung (DKV), der Forschung und Lehre als eng miteinander verzahnt versteht, und ist mit dem Institute for Computer Music and Sound Technology der ZHdK sowie externen Forschungsinstituten an verschiedenen Universitäten der Schweiz sowie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) verbunden. Für Studierende bieten sich Möglichkeiten, sich mit forschender Tätigkeit vertraut zu machen, Einblick in laufende Projekte zu erhalten oder an solchen mitzuarbeiten.