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    Orgelstudierende am Symposium

    Orgelstudierende am Symposium

    Eines der Hauptthemen des Orgelsymposiums «Orgel Orgue Organo Organ 2011» vom 8.–11. September in Zürich war die Nachwuchsförderung. Die Organisatoren dieses Anlasses sind sich einig, dass Nachwuchsförderung nicht nur an Verbände, Kirchen oder (Musik-)Schulen delegiert werden kann, welche zwar bei Werbung und Bereitstellung von Finanzmitteln und Räumen unterstützend mittragen sollen: Der zentrale Katalysator, der darüber entscheidet, ob ein organistisches Ereignis packend, ansteckend, begeisternd erlebt wird, ist und bleibt der Organist, die Organistin vor Ort. Alle Orgelspielenden müssen sich Ihrer diesbezüglichen Aufgabe und Bedeutung bewusst sein.

    Alle Orgelstudierenden sollen in ihrem Studium auch Anregungen und Rüstzeug mitbekommen um in angemessener Weise im Sinne von permanenter allgemeiner Kulturvermittlung bzgl. Orgel und Orgelspiel wirken und mit speziellen Nachwuchsförderungsangeboten auftreten zu können.

    Das Symposium «Orgel Orgue Organo Organ 2011 – Internationales Symposium zur Bedeutung und Zukunft der Orgel 8.–11. September in Zürich» fand für Studierende der Musikhochschulen Basel, Bern, Luzern und Zürich als integrale obligatorische Veranstaltung statt. Die Studierenden hatten Zutritt zu allen Angeboten des Symposiums.

    Studientag «Orgelpräsentationen für Kinder und Jugendliche»

    Im Zuge der Vorbereitung von «Orgel Orgue Organo Organ 2011 – Internationales Symposium zur Bedeutung und Zukunft der Orgel» fanden sich 60 Orgelstudierende (BA/MA/CAS/DAS) der Musikhochschulen Basel, Bern, Luzern und Zürich zu einem gemeinsamen Studientag zum Thema «Orgelpräsentationen für Kinder und Jugendliche» am 15. Januar 2011 in Bern zusammen.

    Semesterschwerpunkt «Orgelpräsentation»

    Im Frühlingssemester 2011 plante, organisierte und führten die BA- und MA-Studierenden der Musikhochschulen Basel, Bern, Luzern und Zürich einen Orgelpräsentations-Anlass für Kinder oder Jugendliche durch (inkl. Video-Dokumentation).

    • infoblatt_semesterschwerpunkt_orgelpraesentation_1_.pdf
    • Bericht von Emmanuele Jannibelli zum Studientag «Orgelpräsentationen für Kinder und Jugendliche» am 15. Januar 2011

      Studientag der deutschweizerischen Musikhochschulen

      Am 15. Januar fand im Berner Münster eine bisher einmalige Veranstaltung für Orgelstudierende und Dozierende aus der deutschsprachigen Schweiz statt. Organisiert wurde sie vom Vorbereitungskomitee des internationalen Symposiums zu Bedeutung und Zukunft der Orgel, das unter dem Namen «orgel2011» im September 2011 in Zürich stattfinden wird. Der Berner Münsterorganist Daniel Glaus, selber Mitglied, sprach ein Grusswort und zeigte sich erfreut über die hohe Zahl Teilnehmender (etwa 60 Studierende).

      Auch ohne professioneller Schwarzmaler zu sein, kann man der Orgel eine düstere Zukunft voraussagen, wenn wir als Orgelspielende nicht versuchen, gewisse Entwicklungen in unserem Sinne zu beeinflussen. So stimmt es beispielsweise mehr als nachdenklich, wenn zu hören ist, bei kirchlichen Veranstaltungen für Kinder werde die Orgel ausgegrenzt, weil sie nicht altersgemäss sei. Wo denn sonst sollen Kinder und Jugendliche überhaupt noch einen Zugang zu unserem Instrument bekommen? Und dass diese Aussage nachweislich falsch ist, zeigte dieser Tag auf eindrückliche Weise. Nun, das wussten wir schon. Unsere Aufgabe ist es, dies einem weiteren Kreis kundzutun. Dazu ist das Symposium «orgel2011» da.

      Im Zentrum des Studientages stand eine bestimmte Form von Musikvermittlung, mit der die Orgel näher an ihr Publikum gebracht werden kann: Die Orgelpräsentation. Tobias Willi (Zürich) und Babette Mondry (Basel) erläuterten im Eingangsreferat die Wichtigkeit, dem schwindenden Interesse in der Öffentlichkeit entgegenzutreten und aktiv dazu beizutragen, dass Hemmschwellen abgebaut werden, die Medienpräsenz wieder besser wird und auch ein kirchenfernes Publikum für Orgelkonzerte begeistert werden kann. Denn das rein gottesdienstliche Orgelspiel und das tradtionelle Orgelkonzert sind nicht (oder nicht mehr) ausreichend, um das Instrument einer breiteren Öffentlichkeit nahezubringen. Um für die Orgel nachhaltig zu begeistern oder zumindest das Interesse dafür zu wecken, müssen andere Kanäle gefunden werden.

      Anders als bei Konzerten im engeren Sinn steht bei einer Orgelpräsentation nicht die Musik, sondern das Instrument im Vordergrund. Es soll dem Publikum auf eine sinnliche und emotional ansprechende Art näher gebracht werden. Geschehen kann dies auf verschiedenste Art und Weise: Bei jüngeren Kindern etwa mit einer spannenden Geschichte, mit Bildern und spielerischen Elementen. Ältere Kinder interessieren sich eher dafür, wie das Instrument funktioniert. Jugendliche können ins Konzept des Anlasses einbezogen werden und von Anfang an mitplanen und mitgestalten. Bei Erwachsenen schliesslich ist das Feld ganz offen. Im Verlauf des Tages wurden beispielhaft zwei Präsentationen vorgestellt, die durch ihre Unterschiedlichkeit zeigten, was alles möglich ist:

      In der ersten erzählte eine Katechetin aus der Münsterpfarrei einer Gruppe von Kindern im Vorschulalter die Geschichte von Jakob, der zu Laban kommt und sich in Rahel verliebt. Dazu improvisierte Daniel Glaus auf seiner unlängst neu entwickelten Orgel mit variablem Winddruck. Die kompromisslos zeitgenössischen Klänge schienen die Kinder nicht im Mindesten zu beunruhigen. Wie hätten da wohl Erwachsene reagiert? Nachher konnten Fragen zur Musik und zur Funktion der Orgel gestellt werden. So wurde eine normale, regelmässig stattfindende Kinderstunde, die an sich nichts mit Orgel zu tun hat, zu einer thematisch passenden Orgeldemonstration mit kurzer Präsentation ausgebaut.

      Am Nachmittag übernahm dann ein besonders berufenes Organistenpaar das Zepter. Barbara und Ueli Meldau, selber Eltern von drei (übrigens anwesenden) quirligen Kindern spielten die Geschichte der Orgelfee und dem Zauberer Maximus. Was sie darboten, war kein fertig komponiertes Programm, sondern eine eigene Zusammenstellung von musikalischen Versatzstücken aus den unterschiedlichsten Werken für Orgel (zwei- und vierhändig) sowie verbindenden Texten. Es war gerade diese deutlich spürbare Spontaneität gepaart mit Präsenz und Charisma, welche die Zuhörer sofort gefangen nahm. Dabei staunte man, wie selbst abgebrühte Orgelprofis über die Einfachheit gewisser Effekte schmunzeln mussten. Wer wäre denn darauf gekommen, dass man eine vierstimmige Fugenexposition als Drache mit vier Köpfen «verkaufen» könnte oder das Bewegen der Registerhebel mittels computergesteuerter Magnete als Werk eines Zauberers?

      Ueli Meldau wies in seinem anschliessenden Vortrag nach, dass man als Stelleninhaber immer an die Öffentlichkeitsarbeit denken sollte, will man den Kreis der Orgelmusikfans vergrössern. Die eigene Begeisterung ist sehr wichtig, reicht aber doch nicht ganz aus. Einige professionelle Werbetricks müssen da schon her, und seien es so einfache wie das Führen einer genauen Adresskartei und Mailingliste, das Aufstellen eines grossen Plakates vor der Kirche (inklusive einem «heute»-Aufkleber), das Bewirtschaften der entsprechenden Rubriken im Internetauftritt der Kirchgemeinde oder den Ausbau persönlicher Kontakte mit «wichtigen» Personen ausserhalb. Als eigentliches Erfolgsrezept bezeichnete Ueli Meldau aber die gewissenhafte Pflege, ja den Ausbau der Kirchenmusik im Gottesdienst. Also nicht ein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als auch!

      Elisabeth Zawadke gab anschliessend einen Überblick über die mittlerweile schon ziemlich grosse Anzahl in sich geschlossener Kompositionen, welche die Orgel selber zum Inhalt haben. Es handelt sich dabei um Werke mit mehr oder weniger grossem Textanteil, manchmal auch mit theatralischen Elementen. Freilich: Der Beizug des richtigen Stücks ist das eine, das andere sind aber persönliches Engagement und Ausstrahlung der Ausführenden, zwei im Bereich der musikalischen Arbeit mit Kindern entscheidende Faktoren, die aber leider für Orgelspielende, die sich gerne hinter ihrem riesenhaften Instrument verstecken, ein häufig mit mehr oder weniger grossem Herzklopfen betretenes Neuland darstellen.

      Die Gelegenheit zum Diskutieren wurde rege benutzt, auch wenn die grosse Anzahl Anwesender (und der an sich sehr eindrückliche Raum des Münsters) dem spontanen Austausch nicht eben förderlich war. Andreas Jost stellte die originelle Semester-Wettbewerbsaufgabe der Musikhochschulen der deutschsprachigen Schweiz vor: die Erarbeitung einer eigenen Orgelpräsentation für Kinder/Jugendliche inkl. einer genauen Dokumentation, eines Werbekonzeptes und einer Videoaufnahme des Resultates. Rudolf Meyer und Tobias Willi gaben dann zu guter Letzt einen kleinen Überblick über Ziele und Inhalt des eigentlichen Symposiums im Herbst.

      Ein einmaliges Treffen in Dienste einer einmaligen Idee! Eines wurde dabei deutlich: Die Zeit des Einzelkämpfertums ist in der Orgelwelt endgültig vorbei. Und wenn dies die bisher einzige positive Nebenfolge unserer bewegten Zeit ist, wäre schon viel gewonnen. Aber es kann auch mehr sein!

      Emanuele Jannibelli

    Wettbewerb «Orgelpräsentation für Kinder und Jugendliche»

    Der Wettbewerb «Orgelpräsentationen für Kinder und Jugendliche», der am Studientag vom 15.1.2011 in Bern eröffnet wurde und durch das Symposium «Orgel Orgue Organo Organ 2011» initiiert worden ist, wurde durchgeführt und am 1. Juli 2011 abgeschlossen.
    Die Teilnahme stand sämtlichen BA- und MA-Studierenden der Musikhochschulen Bern, Basel, Luzern und Zürich und allen AbsolventInnen der Kirchenmusik C-Ausbildungen, sowie der CAS- und DAS-Orgel-Kurse offen.
    Die eingereichten Arbeiten zeigten alle ein ansprechendes, einige ein sehr hohes Niveau!
    Wir gratulieren den Preisträgerinnen und Preisträgern!

    1. Preis   Florian Kirchhofer, Hochschule Luzern
    «Orgel-Pumuckl»
    In einem Schauspiel wird auf spielerische und humorvolle Weise vermittelt, wie eine Kirchenorgel funktioniert.  Youtube Film
    CHF 500 plus Aufführungen in Zürich und Biel

    2. Platz   Christian Gautschi, Zürcher Hochschule der Künste
    «Chilemus am Picknick»
    Orgelpräsentation anlässlich eines Kindergottesdienstes «Fiire mir de Chliine»
    CHF 300

    3. Platz   ex aequo
    Heidi Bollhalder Hochschule Luzern
    «Dulziana»
    Wie Balthasar, die Kirchenmaus, der kleinen Orgelpfeife hilft. (www.dulziana.ch)
    Eine musikalische Geschichte einer Orgelfamilie von Andy Huwyler, komponiert und gespielt
    von Heidi Bollhalder
    CHF 200
    Preslava Lunardi und Regula Krucker, Zürcher Hochschule der Künste
    «Jona und der Wal»
    Eine musikalische Geschichte für den kirchlichen Unterricht mit nachfolgender Orgelbesichtigung.
    CHF 200

    Besondere Events unter Einbezug von Orgelstudierenden oder ihren Orgeldozenten

    Do 8.9.11 14.30 ZHdK, Grosser Saal
    «Laudes Organi» Eröffnungsmusik (Uraufführung)
    Tobias Willi, Orgel

    Do 8.9.11; 15:45 Hirschengraben 50
    Referat «Straube – Dupré – Germani, zur interpretatorischen Revolution im 20. Jahrhundert»
    Prof. Martin Sander

    Do 8.9.11, 20.15 Grossmünster
    Orgelkonzert
    Andreas Jost, Münsterorganist

    Fr 9.9.11, 10.15 Predigerkirche
    «Liturgische Orgelmusik von jungen KomponistInnen»
    Präsentation eines fachübergreifenden Projektes an der Musikhochschule Luzern
    Prof. Elisabeth Zawadke und Studierende der Musikhochschule Luzern

    Fr 9.9.11, 19.30 Französische Kirche
    «Ludothek im 2»: Roland Wächter im Gespräch mit den vor Ort musizierenden Organisten
    Daniel Glaus, Martin Sander, Tobias Willi, Elisabeth Zawadke (Dozierende der Musikhochschulen Basel, Bern, Luzern und Zürich) über Franz Liszt «Präludium und Fuge über B-A-C-H»

    Fr 9.9.11, 11.00 Predigerkirche
    Anschlag-dynamische Orgel – Forschungsobjekt oder Gebrauchsinstrument?
    Daniel Glaus, Pascale Van Coppenolle

    Sa 10.9.11, 14.00–18.00 Orgelspaziergang
    Die verschiedenen Orgeln auf dem Orgelspaziergang (Grossmünster, Kirche zu Predigern, Augustinerkirche, Fraumünster) werden durch Studierende der vier Musikhochschulen bespielt.