Der Text reflektiert über die Natur des Übersetzens und stellt die These auf, dass alles bereits eine Form der Übersetzung ist – Originalität existiert kaum noch. Jede Übersetzung verändert den Blick auf das Ursprüngliche, was zu einem unendlichen Netz von Bedeutungen führt. Die Beobachtung eines Objekts, wie etwa einer Schnecke im Glas, wird zur Metapher für die Spannung zwischen Beobachtendem und Beobachtetem, wobei die Umgebung ebenfalls Einfluss auf die Wahrnehmung nimmt.
Im weiteren Verlauf dient der Garten als vielschichtige Metapher – für ökologische und soziale Ungleichheiten, für kulturelle Vorstellungen und für das menschliche Verhältnis zur Natur. Der Garten zeigt auf, wie eng soziale und ökologische Krisen miteinander verknüpft sind, wobei Klimawandel, Ressourcenverteilung und Artensterben zentrale Herausforderungen darstellen. Projekte wie Kein Garten verdeutlichen das Potenzial von Gärten als Orte der Bildung und des Engagements.
Zugleich verhandelt der Text persönliche Erfahrungen im Kontext der Klimakrise – zwischen Ohnmacht, Ambivalenz und der Schwierigkeit, Teil der Lösung zu sein. Dabei warnt er vor einer „Apokalypseblindheit“, also dem Unvermögen, ökologische Bedrohungen ernst zu nehmen, während der Fortschrittsglaube ungebrochen bleibt.
Gärten werden darüber hinaus als kulturelle Spiegel verstanden: vom biblischen Paradies über umfriedete Rückzugsräume bis zu urbanen Gemeinschaftsgärten, die in Krisenzeiten entstehen. Die Grenzen zwischen Natur und Kultur verschwimmen – politische Gärten fordern ein verantwortungsvolles Eingreifen im ökologischen Kontext.
Kritisch wird die Rolle des Kapitalismus beleuchtet: als System, das auf Ausbeutung basiert, während vermeintlich grüne Innovationen oft nur Symptome kaschieren. Ein grundlegender Perspektivwechsel wird gefordert – hin zu einer ökologischen Ökonomie, die auf Fürsorge („Care“) und Erhalt des Lebens basiert statt auf Profitmaximierung. Die globale ökologische Krise verlangt eine tiefgreifende soziale, politische und kulturelle Transformation – von den Machtstrukturen bis zum persönlichen Bewusstsein.