Diese Diplomarbeit thematisiert eine metaphorische Reise zur Entdeckung des Gefühls der Verwunderung. Sie beschäftigt sich mit Momenten des Staunens und der Wahrnehmung der Verbindung zwischen Mensch, Natur und Kosmos. Im Spannungsfeld zwischen Rationalität und Intuition entwickelt sich eine Bildsprache, die das komplexe Netz des Lebens und die Verschiebung von Perspektiven sichtbar macht. Inspiriert von «alchemistischen Prozessen» wird mit Salz, Essig, Wasser und Tusche gearbeitet, deren Wechselwirkungen Strukturen und Feinheiten schaffen. Das intuitive Zusammenspiel entfaltet sich erst nach dem Trocknen und offenbart innerhalb der kontrollierten organischen Formen eine unkontrollierbare Landschaft, die verwundert und zur Weiterentwicklung einladet. Osmose wird dabei zur zentralen Metapher für einen ständigen Austausch und das Zusammenwirken verschiedener Elemente. Diese Arbeit nähert sich visuell den grossen Fragen nach Einheit, Wahrheit und unserem Platz im kosmischen Gefüge und versöhnt sich mit der Ungreifbarkeit der Mystik des Lebens.
Glossar:
Alchemistische Prozesse waren chemische und spirituelle Verfahren der Antike und des Mittelalters, die auf die Transformation von Materialien, das Verständnis der Natur und spirituelle Erleuchtung abzielten. Sie gelten als Vorläufer der modernen Chemie und waren eng mit Philosophie, Mystik und Symbolik verbunden.
Osmose ist ein biologischer Prozess, bei dem Wasser durch eine Membran von einem Bereich mit niedriger zu hoher Stoffkonzentration (z.B. Salz) fliesst, um ein Gleichgewicht herzustellen. Bekannt ist dieses Phänomen etwa beim Kochen, wenn das Salz Wasser aus Gemüsezellen zieht.