DIPLOMPROJEKT
Gewinnerin des OPEN PORT PREISES für junge REGIE 2024 des PAD-Festivals. Ausgezeichnet von der Deutschen Akademie für Darstellende Künste und der Akademie für Theater und Digitalität Dortmund.
Pilze spriessen zu unvorhersehbaren Zeiten, an unvorhersehbaren Orten. Sie sind dafür bekannt, in die von Menschen errichteten Lebensbereiche einzugreifen: Sie bringen Gebäude zum Einsturz, beseitigen Umweltverschmutzungen oder werden als Heilmittel eingesetzt. Pilze sind durch verborgene unterirdische Lebensnetze verbunden – sogenannte Myzelien, fadenförmige, nährstoffhaltige Strukturen, die sich zu einem riesigen, komplexen Netzwerk entfalten können. Diese Myzelien kommunizieren miteinander durch elektrische Impulse – eine Eigenschaft, die sie wiederum mit Computernetzwerken teilen. «Verwobene Welten» ermöglicht über Chatbots, mit den für uns unsichtbaren Myzelien in Kontakt zu treten. Mithilfe einer trainierten künstlichen Intelligenz entsteht eine eigene Sprache der Pilze, die deren vielseitige Eigenschaften zum Ausdruck bringt.
Die Inszenierung führt das Publikum durch eine interaktive und immersive Erfahrung, die nach einer gemeinsamen Sprache zwischen Menschen und Myzelien sucht. Dabei werden der Kreislauf eines Ökosystems, der Prozess der Zersetzung und Erneuerung sowie die Bedeutung der eigenen, menschlichen Rolle im grösseren Ökosystem thematisiert.
Koproduktion Kulturhaus Helferei in Zürich
Gefördert durch das Fraunhofer-Institut für digitale Medientechnologie Ilmenau und durch die ZHdK.
MITWIRKENDE
Konzept & Regie, Technologische Dramaturgie & Produktion: Kristina Malyseva
Dramaturgie: Katrin Brehm
IT & Software: Benedikt Mildenberger
Technischer Leiter: Jonas Rottmüller
Visual Artist & Szenograph: Kaustav Majumdar
Outside Eye: Jochen Kiefer
Head of Department für Accoustics Ilmenau: Christoph Sladeczek
Toningenieur Fraunhofer Institut Ilmenau: Joshua Hagedorn
BIOGRAFIE
Kristina Malyseva wurde in Usbekistan geboren und ist im Schwarzwald in Deutschland aufgewachsen. Sie ist ausgebildete Schauspielerin und hat Dramaturgie an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) studiert, mit dem Schwerpunkt auf Digitalität im Theater. Kristina ist als Mitarbeiterin im Forschungsprojekt «The Answering Machine» tätig, das sich mit dem Einsatz digitaler Agent*innen auf der Bühne beschäftigt. In ihren künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeiten konzentriert sich Kristina auf die Schnittstelle von Medientechnologien und Theater, mit einem besonderen Fokus auf Künstliche Intelligenz. Sie erforscht, wie KI auf der Bühne und in kreativen Prozessen integriert werden kann, um neue Formen des Ausdrucks zu schaffen und das Publikum auf innovative Weise zu engagieren. Im Zuge ihrer Forschung hält sie Vorträge und gibt Workshops für Theatermacher*innen zum Thema «Künstliche Intelligenz in Angewandten Künsten».