Durch internationale Krisen und Konflikte wächst die Nachfrage nach Rüstungsgütern, wovon auch Europäische und Schweizer Rüstungsfirmen und Waffenhersteller profitieren. Das Schweizer Mehrzweckflugzeug Pilatus PC-12 wirft in Afghanistan Bomben ab, während Sig-Sauer-Gewehre, die in der Schweiz hergestellt werden, saudische Soldaten bewaffnen. Trotz bestehender Rechtsvorschriften, wie das Kriegswaffenkontrollgesetzes in Deutschland und das Kriegsmaterialgesetz in der Schweiz, die eigentlich Waffenexporte im Sinne des humanitären Völkerrechts bewilligen oder ablehnen sollten, gelangen immer wieder Rüstungsgüter und Waffenlieferungen in Kriegsgebiete.
Eine Möglichkeit, gegen die völkerrechtswidrigen Exporte vorzugehen, besteht darin, juristische Verfahren einzuleiten. Das Europäische Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte kämpft mit Eilanträgen gegen unrechtmässige Kriegswaffenexporte. Gelingt dies nicht, stellen die europäischen Häfen in Genua, Marseille oder Athen oftmals den letzten Punkt dar, um Waffenexporte zu stoppen. So hat sich beispielsweise in Genau das Hafenarbeiterkollektiv CALP organisiert, diese Lieferungen von Kriegsmaterial in Kriegsgebiete zu blockieren. Das Projekt «Hafenblockaden am Mittelmeer» möchte ebendiese Bewegungen an europäischen Grosshäfen untersuchen und dokumentieren. Fortlaufend werden Initiativen in den Städten Athen, Genua und Marseille, in denen solche Blockaden organisiert und durchgeführt werden verfolgt und die Mitglieder der Hafenarbeiterkollektive begleitet. Auf diese Weise soll ein filmisches Medium geschaffen werden, welches den Kampf gegen Waffenlieferungen beleuchtet und deren Relevanz für die internationalen Menschenrechte aufzeigt.