In ihrer Masterarbeit nähert sich Lorena Silja Müller einem tabuisierten und zugleich omnipräsenten Thema: sexualisierte Gewalt. Müller erzählt und reflektiert die Geschichten von acht Betroffenen. Durch explizite Schilderungen trägt sie dazu bei, das Schweigen und die Scham aufzubrechen, und Tabuisierung als Mittel zur Verschleierung der strukturellen Natur sexualisierter Gewalt kenntlich zu machen. Die Form des Literarischen Essays erlaubt es ihr, die individuellen Erfahrungen der Betroffenen zu kontextualisieren, sodass sie nicht bloss als isolierte individuelle Erfahrungen, sondern als strukturelles Problem auf gesellschaftlicher Ebene verständlich werden.