Geschichten, die uns bilden
Künstlerische Interventionen als produktive Wechselwirkung zwischen Bildung und Öffentlichkeit für mehr Teilhabe und Dialog
Sophie Vögele, DKV und Jessy Bäsecke-Beltrametti, DMU
Unsere Schweizerische Gesellschaft ist vielfältig. Lebenserfahrungen sind heterogen, multipel und von unterschiedlichen Realitäten und Kontexten geprägt. Was bedeutet es, diese Diversität anzuerkennen? Welches sind Bedingungen, um den gesellschaftlichen Zusammenhang zu gewährleisten?
Im Projekt geht es um soziale Nachhaltigkeit im Sinne von Diversität, Zusammenleben, Dialog und inklusiver Bildung. Der Fokus ist auf Migration aus der Perspektive von Geflüchteten in der Schweiz. Die Ein- und Auswanderung in andere Länder und die damit verbundene Grenzüberschreitung, Behördenprozesse und erfahrene Zuschreibungen bilden bestimmte Erfahrungen. Zentral ist, diese – in ihren durchaus intersektionalen Ausprägungen – als Teil Schweizerischer und Schweiz-spezifischer Erfahrungen zu verstehen. Dies anzuerkennen und eine Offenheit für den Dialog erlaubt ein nachhaltigeres Zusammenleben in einer postmigrantischen Realität.
Dafür möchten wir auf zwei konkrete Netzwerke zurückgreifen: Auf den Verein Orient Express für Kunst und Kultur und auf die Volksbühne Basel. In Zusammenarbeit mit den Kooperationspartner:innen hat das Projekt die Erarbeitung und Erprobung künstlerischer Interventionen gemeinsam mit Studierenden zum Inhalt. Dabei geht es nicht nur um Fluchtgründe und Erlebnisse auf der Flucht, die in die Schweiz getragen werden. Es geht auch um Erfahrungen mit den Behörden, dem Schweizerischen Asylwesen, Gefühlen von Ohnmacht, Unwissen, dem Versuch, mit langen Wartezeiten und Widersprüchlichkeiten einen Umgang zu finden, sowie Erlebnissen von Erleichterung, Anerkennung, Schutz, Sicherheit und Erfolg. Das sind spezifisch Schweizerische Erfahrungen, die bisher nur marginal und aus einer Mehrheitsperspektive in der Selbstidentifikation mit der humanitären Tradition der Schweiz Teil eines Schweizerischen Kollektivs sind.
Ende Mai findet ein Workshop «Wessen Geschichten werden erzählt? / Whose stories are told?» statt. Er ist offen für alle Interessierten.
→ Alle weiteren Informationen hier.
Im Laufe des Herbstsemester sind zwei öffentliche Veranstaltungen im Rahmen des Projekts geplant.