Ana Hofmann, DFA, Master Fine Arts
Ausgehend von einem postapokalyptischen Narrativ wird im Film Hyperzone unter anderem der Prozess der Transformation und des Neuanfangs, sowie das Thema der Wasserknappheit und der drohenden Dürre verhandelt. Dies geschieht mit spekulativen Entwürfen des Beziehungsgeflechts zwischen Mensch und Naturkultur, unter dem Horizont der aktuellen, ökologischen Situation. Darüber hinaus wird das Element des steigenden, langsam zurückkehrenden Wassers als dramaturgisches Stilmittel eingesetzt. Der Film endet mit der Hoffnung, das Leben kehrt langsam zurück. Er reflektiert unseren Umgang mit der Naturkultur und schafft Vorstellungen von neuen Formen des Lebens auf einem Planeten, den man Erde nennen könnte.
Gezeigt wird eine Zone, bei der es sich um eine Arena ständiger mentaler und materieller Grenzüberschreitungen handelt. Die multimediale Darstellung gestaltet sich metamorphisch auf mehreren Ebenen: Die Geschichte, die Charaktere, die Bilder, die Musik und die Landschaft.
In manchen Szenen werden rituelle Tanz- und Kampfimprovisationen dargestellt. Unter anderem entsteht in der Ekstase der Performance das Bewusstsein für neu codierte Identitäten, die sich auch in der Suche nach einer nachhaltigeren, andersartigen Lebensweise entfalten. Die Beziehungen zwischen Menschen, Mycelien, Tieren, Nichtlebewesen und Bots verweben sich in einem sozialen, abstrakten, ekstatischen Experiment. Komplexe Soundteppiche mit Melodien werden «abgeschält», verwandelt und reduziert auf das Wesentliche, beispielsweise das Erdige, Holzige und Knistrige, um später wieder zu einem vielschichtigeren Soundkonstrukt zusammenzuwachsen. Die Musik wird so zu einem tragenden, dramaturgischen Element und erzählt uns ebenfalls eine Geschichte, als eigene Dimension, teils auch asynchron zu den Bildern erfahrbar.
Die Veränderung findet auch bei den Figuren statt. So wachen sie aus einem konservierten, mumifizierten Zustand auf und wandeln sich von Mann zu Mann, von Frau zu Mann, von Frau zu Frau oder wachsen mit Baumwurzeln zusammen. Die einzige Konstante in der Hyper Zone ist die Wandlung und diese ist mit Schmerzen verbunden. Was aber auch heisst, dass Leiden ein Ende findet, wenn Veränderungen neue Entwicklungen und Chancen ermöglichen. Einen Hinweis dafür liefert der Kreis als Symbol. Der Kreis repräsentiert die Zeit und symbolisiert die Apokatastasis (Wiederherstellung, ewige Wiederkunft).