Der Lis-und-Roman-Clemens-Preis der Fondation ZHdK wurde dieses Jahr an zwei Abschlussprojekte im Bühnenbild / Szenischen Raum vergeben. Die Arbeiten zeigen, wie wichtig Theater und seine Spielarten in unserer Gesellschaft sind.
«Glanzenberg; Morgental»
Der Audiowalk «Glanzenberg; Morgental» der Bachelor Szenischer Raum Absolvent:innen Eulalie Déguénon und Linus Jacobson überzeugt mit seiner Sicht auf Nachhaltigkeit und Material. Das Projekt bewegt sich zwischen Heimatmythen, Erinnerungen und Material, ausgehend vom Bahnhof Glanzenberg in Dietikon. In einer audiovisuellen Erkundung nimmt es die Beziehung von Landschaft und Beton in den Blick und befragt ein ambivalentes Konzept von Heimat. Es ist eine Arbeit, die überrascht und zum Nachdenken anregt.
«ALL TABS»
Die zweite Preisträgerin ist Master Bühnenbild Diplomandin, Ivalina Yapova, mit der Arbeit «ALL TABS» nach dem Lyrikband «Loops» von Carla Cerda. In einem überlasteten Server – als Spiegelkabinett getarnt – kollidieren die verquirlten Texte der jungen Dichterin mit ahnungslosen Körpern, technischen Gadgets und unvorhersehbaren Algorithmen. Es handelt sich um eine visuell, auditiv und vor allem körperlich erlebbare Installation, die die Überforderung in der digitalen Welt eindringlich thematisiert.
Die Fondation ZHdK vergibt alljährlich den mit 10’000 Franken dotierten Lis-und-Roman-Clemens-Förderpreis. Dieser geht an Absolvent:innen des Bereichs Szenischer Raum / Bühnenbild, deren Arbeiten überzeugen und deren Vision unterstützt werden soll. Die Preisübergabe fand im Rahmen der Diplomfeier des Departements Darstellende Künste und Film am 21. Juni 2024, statt.
Im Studiengang, Szenischer Raum, des Fachbereichs Theater werden unterschiedliche Sichtweisen auf den Raum entwickelt. Der gestalterische Umgang mit Medien, Materialien, Orten, Räumen, Licht, mit Ton und Text wird geübt und umgesetzt. Es geht um Raumerlebnisse, um das Spiel mit theatralen Objekten, mit der Einbindung von Musik und Soundelementen und neuen Medien.