Hauptnavigation

      • DE
      • EN
    • Merkliste
    • Menü Menü

    «Zum Glück haben wir eine sehr praxisorientierte Schulmusik-Ausbildung.»

    SNF-Forschungsprojekt gestartet

    Dieter Ringli, Foto: Thomas Krempke

    Veröffentlicht am 21.11.2023

    Autor:in Mirjam Bastian

    • Musik
    • Forschung

    Musik ist an Schweizer Gymnasien als Grundlagenfach unbestritten und wird von gut der Hälfte der Gymnasien auch als Schwerpunktfach angeboten. Das SNF-Forschungsprojekt «Gymnasialer Musikunterricht als Spiegel einer praxisbasierten Didaktik» von Dieter Ringli, Forscher und Dozent an der ZHdK, beleuchtet die Ausbildung der Lehrpersonen für Musik genauer.

    Du hast 2003 promoviert. Was bedeutet für dich Forschung?

    Forschung ist für mich eine intensive und systematische Auseinandersetzung mit einem Thema mit dem Ziel, ungelöste Fragen zu beantworten.

    Du hast deine Dissertation über die Geschichte der Schweizer Volksmusik geschrieben. Wie hast du den Bogen zur Musikpädagogik geschlagen?

    Die Volksmusikforschung stand lange im Zentrum meines Interesses und meiner Tätigkeit. Daneben war ich immer auch Dozent für Musikethnologie, Musikgeschichte und Popmusik und setzte mich so natürlich mit dem Vermitteln von musikalischen Inhalten, also mit Musikpädagogik, auseinander. Mein letztes Forschungsprojekt, damals noch an der Hochschule Luzern – Musik, drehte sich um die Vermittlung von Popmusik in der Schule.

    Worum geht es in deinem aktuellen Forschungsprojekt?

    Im aktuellen Projekt «Gymnasialer Musikunterricht als Spiegel einer praxisbasierten Didaktik», an dem vier Hochschulen beteiligt sind, geht es um eine Bestandesaufnahme der Musikdidaktik in der Schulmusik II in der Deutschschweiz. Wir haben in der Schweiz – zum Glück – eine sehr praxisorientierte Schulmusik-Ausbildung. Das hat zur Folge, dass kaum Diskussionen um musikpädagogische Konzepte und Herangehensweisen stattfinden und kaum Theoriebildung existiert. Wir möchten darum mit einem ethnografischen Zugang sammeln und festhalten, was überhaupt im gymnasialen Musikunterricht gemacht wird und dann analytisch ergründen, welche Konzepte und Ideen hinter dieser Praxis stehen.

    Dein Projekt ist auf 48 Monate ausgelegt, wo soll es in den nächsten Monaten hingehen? Was ist der Impact des Projekts?

    Meine Mitarbeiterin Sarah Allenspach und ich haben uns bis jetzt in die Theorie und Methodik eingearbeitet und unseren Fokus geschärft. Wir haben definiert, was wir genau von den Akteur:innen erfahren möchten. Nun werden wir ins Feld einsteigen und Gruppendiskussionen mit Didaktiklehrpersonen an den Hochschulen und mit den Praxislehrpersonen führen, die in der Ausbildung eine wichtige Rolle spielen. Daraus möchten wir mittels Analyse der Gespräche ableiten, was implizit an Theorien für den Unterricht existiert, diese ausarbeiten und in eine konkrete Form bringen. Das Ziel ist es nicht, den Lehrpersonen zu sagen, was sie tun sollen. Wir möchten die bestehende Praxis stärken und sie anschluss- und entwicklungsfähig machen.

    Hast du noch ein weiteres Projekt für das dein Herz schlägt?

    Ich bin Musiker – als Dozent, als Forscher und als Gitarrist. Mit meinen verschiedenen Bands spiele ich live und das so oft es geht. Die Verbindung zur musikalischen Praxis ist für mich unabdingbar, sonst werden Unterricht und Forschung schnell zum Selbstzweck. Neben Forschen, Lehren, Üben, Proben und Spielen bleibt ausser für die Familie kaum Zeit für anderes.

    Dieter Ringli im SRF DOK «Typisch Volksmusik? – Eine Tradition im Wandel der Zeit»


    Informationen zum Projekt

    Der Schweizerische Nationalfonds Schweiz SNF fördert das vierjährige Projekt «Gymnasialer Musikunterricht als Spiegel einer praxisbasierten Didaktik» von Dieter Ringli, ZHdK Institute for Music Research, Marc-Antoine Camp (Hochschule Luzern – Musik), Olivier Blanchard (Pädagogische Hochschule Freiburg) und Gabriel Imthurm (FHNW Pädagogische Hochschule).


    Band Drüdieter

    Dieter Ringli spielt Gitarre, Halszither und singt in der Band Drüdieter.

    • Twitter
    • Facebook
    • LinkedIn

    Weiteres entdecken in

    • Musik
    • Forschung
      • Nicolàs Frangiosa gewinnt die Stelle Soloflöte beim Collegium Musicum Basel

      • Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH)

        Jetzt ausgeschrieben: Projekt-Call der DIZH

      • Interview mit Xavier Dayer in der Schweizer Musikzeitung

        Postdisziplinarität – oder wer hat die Autorität, in der Kunst die Grenzen von Disziplinen zu ziehen?

      • Projektstart

        Epic Steps! Gut vorbereitet auf den Austritt aus einem Jugendheim