Die Skulptur «John und Jane» zitiert eine urbane Mini-Rampe, welche die Künstlerin zu bezwingen versucht. Dabei trägt sie Eisenschuhe, die ihre Bewegungen einschränken. Die Diplomandin bezieht sich auf den Diskurs von Gore und Horrorfiktion und hinterfragt die Rolle von Verletzungen in der Gesellschaft. Sie interpretiert, dass Narben bei Jungen als Trophäen angesehen werden, während sie bei Mädchen als beschämende Erfahrungen stigmatisiert werden. Kyungeun Son glaubt, dass persönliche Traumata, die in umfassender Weise besprochen werden, das Reich des kollektiven Traumas berühren können und umgekehrt. Traumata werden in der Kunst versehentlich fetischisiert, wenn versucht wird, sie zu überwinden oder zu ignorieren. Diese Gedanken werden bei Kyungeun Son durch Performances vermittelt, in denen sie Skulpturen als Requisiten und Hintergründe nutzt. Die Diplomarbeit übertraf die Erwartungen der Jury in Bezug auf Originalität, Selbstbewusstsein, Ausführung und Präsentation.