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    ZHdK-Angehörige massgeblich beteiligt

    SRF-Serie «Mindblow»

    Headautor und Regisseur Eric Andreae (hinten) vorne, v.l.: Sylvie Marinkovic als Sandra Belart, Dimitri Stapfer als Markus Birri, Helen Wills als Eva Birri, Kay Kysela als Robin Ayden. Copyright: SRF/Pascal Mora

    Veröffentlicht am 17.04.2024

    Autor:in Tina Tishev und Lea Ermuth

    • Design
    • Theater

    Die sechsteilige SRF-Serie «Mindblow» spielt mit dem Thema Zeitreise. Mit Dimitri Stapfer, Helen Wills, Valentin Huber und Eric Andreae ist die Zürcher Hochschule der Künste vielfach vertreten.

    Dimitri Stapfer (ZHdK-Schauspiel Alumni) schlüpft unter der Regie von ZHdK-Cast und Audiovisual Media Dozent Eric Andreae in die Rolle des 20-jährigen Markus. Helen Wills (ZHdK-Schauspielstudentin) besetzt eine weitere wichtige Rolle in der Serie, sie spielt die Schwester von Markus, Eva, die heiser ist und daher nicht am «MusicStar» Casting teilnehmen kann. Stattdessen springt ihr Bruder Markus ein, dessen Auftritt aber komplett misslingt. Daraufhin wird er zum viralen Hit und wird für das Meme «Leider nein, Mäge» bekannt. An seinem 40. Geburtstag erhält Markus die Möglichkeit sein jüngeres «Ich» per SMS zu kontaktieren, er versucht so seine Vergangenheit zu verändern, was eine Kettenreaktion auslöst und sein Leben komplett auf den Kopf stellt.  

    Besonders an der Serie ist, dass erstmals KI-Technologie bei einer SRF-Produktion massgeblich zur Anwendung kam. Dies vor allem bei der Verjüngung des Protagonisten. Massgeblich daran beteiligt war auch Valentin Huber, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Immersive Arts Space an der ZHdK tätig ist und für das De-Aging des Darstellers, Dimitri Stapfer, in der Serie verantwortlich war.

    Eric, in der Serie geht es zum Zeitreisen und generell spielt das Empfinden von Zeit und Rolle. Was fasziniert dich daran?

    Eric Andreae: Die Faszination an der «Zeit» liegt für mich besonders darin, dass wir sie zwar messen können, aber letztendlich wird ihre Wahrnehmung durch unsere Emotionen geprägt. Zeitreisegeschichten haben mich schon immer begeistert, und ich konnte auch nie den Gedanken loswerden, dass eine Art zeitübergreifende Kommunikation bereits in der Realität stattfindet. Wenn ich z. B. mit jemandem am Telefon spreche, höre ich theoretisch gesehen deren Stimme aus der Vergangenheit. In einer fiktionalen Serie habe ich die Möglichkeit, solche Konzepte weiterzuspinnen und zu sehen, wie sie uns beeinflussen. Eine Kommunikation mit unserer Vergangenheit ist somit ein Spiel mit unseren Emotionen und enthält deswegen unendlich viele Geschichten. Dies macht sie letztlich zu einem idealen Terrain für eine Serie.

    Wie hat KI zur Serie beigetragen resp. die Serie beeinflusst? War es rein ein technisches Hilfsmittel oder auch fester Bestandteil der Story?

    Die KI war ein unterstützendes Tool, um den Hauptdarsteller äusserlich zu verjüngen. Primär dient die KI dazu, Arbeitsprozesse zu vereinfachen, beispielsweise die photorealistische Veränderung eines Gesichts, ohne dass stundenlange manuelle Bearbeitung erforderlich ist. Dadurch wird es Produktionen, die nicht über Hollywood-Budgets verfügen, ermöglicht, aufwändigere Effekte umzusetzen. Natürlich funktionieren die Effekte nur im Zusammenspiel mit präzisem Marke-Up-, Kostüm- und Schauspiel-Handwerk.

    KI ermöglicht Produktionen, die nicht über Hollywood-Budgets verfügen, aufwändigere Effekte umzusetzen.

    Eric Andreae, ZHdK-Dozent und Regisseur
    Wie siehst du die Zusammenarbeit zwischen KI und Film in der Zukunft? Was für Bedenken oder Chance siehst du dabei?

    Im professionellen Filmbereich betrachte ich KI als ein weiteres Werkzeug, das spannende Möglichkeiten eröffnet. Im Hinblick auf das allgemeine Bewegtbild trägt KI natürlich erheblich zur Möglichkeit der Verfälschung bei. Film und audiovisuelle Medien waren jedoch schon immer Meister der Illusion. Es ist wichtig, dass Menschen sich grundsätzlich bewusst sind, dass ein Video täuschen kann und niemals die absolute Wahrheit zeigt, sondern lediglich eine Perspektive vermittelt. Ob diese Illusion durch Kameraeinstellungen, Schnitttechniken oder KI entsteht, macht letztlich keinen entscheidenden Unterschied. Der entscheidende Faktor liegt beim / bei der Betrachter*in. Es ist essenziell, als Zuschauer*in wachsam und aufmerksam zu bleiben und die Dinge zu hinterfragen. Auf der anderen Seite müssen sich die Macher und Macherinnen von Filmen und Videos ihrer Verantwortung bewusst sein. Insbesondere an einer Kunsthochschule wie der ZHdK ist es deswegen von grosser Bedeutung, die Studierenden für diese Themen zu sensibilisieren.

    • Einblicke in die Serie «Mindblow». Copyright: SRF/Pascal Mora
    Helen, du spielst in der Serie «Eva», die kleine Schwester von Markus, der die Hauptrolle spielt. Kannst du einpaar Eindrücke mit uns teilen, wie war es für dich deine erste grosse Produktion zu drehen?

    Helen Wills: Es war sehr aufregend, weil es meine erste richtige Filmrolle überhaupt war und dann direkt eine Hauptrolle in einer SRF-Serie. Die Erfahrungen am Set sind so unterschiedlich zu Theaterschauspiel. Ich habe es geliebt ans Set zu gehen, mit all den tollen Menschen und der Crew. Ich will definitiv in Richtung Film weitergehen. Aber ich habe auch Angst, mich auf Screen zu sehen. Ich habe mich noch nie vor einer Kamera spielen sehen. Ich nehme auf jeden Fall mit, dass eine gute Crew mit der passenden Dynamik essenziell ist. Es hat mir so geholfen, mit Menschen zu spielen, die offen waren und lustig. Das hat mich als Spielerin befreit und gestärkt im Ausprobieren.

    Wenn wir einen Weg mit KI zusammen finden, dann entstehen neue Möglichkeiten.

    Helen Wills, Schauspielstudentin ZHdK
    Wie hat dich dein bisheriges Schauspielstudium an der ZHdK auf diese Aufgabe vorbereitet?

    Ich hatte leider kein Filmmodul, deshalb hatte ich noch nicht so viel Erfahrung. Aber wach und flexibel sein, improvisationsfähig zu bleiben und die Situation immer wieder erneut wahrzunehmen und mein Spiel dementsprechend anzupassen, das habe ich im Studium gelernt. Und mir selbst als Spielerin zu vertrauen.

    «Mindblow» ist ja die erste SRF-Produktion, in der KI-Technologie massgeblich zur Anwendung kam. Ist deine Figur auch in Berührung mit KI gekommen? Wenn ja, was hat das mit dir gemacht? Hat es deinen künstlerischen Prozess beeinflusst?

    Meine Figur ist nicht mit KI bearbeitet, das ist fast ausschliesslich «Markus» gespielt von Dimitri Stapfer. Bei mir wurde nur über Make-up gearbeitet. Also mit Altersmaske (Aufklebeteilchen mit Falten, die die Haut faltiger machen, etc.). Nur schon das war sehr spannend und grossartig zu sehen, wie ich durch den Maskenprozess um viele Jahre älter werden kann. Aber das Resultat von KI auf Dimitri Stapfer ist echt faszinierend. Er wirkt wirklich, wie wenn er 20 Jahre alt wäre, nur durch die Effekte.

    Vor kurzem hatten wir die Tagung ZFICTION.24 bei auf unserer Bühne A zum Thema «Filmschauspiel im digitalen Zeitalter» veranstaltet. Wie blickst du der Zukunft des Berufs «Schauspieler:in» entgegen?

    Es kommen viele Unsicherheiten, was KI und das Ersetzen von Schauspieler:innen angeht auf, jedoch glaube ich, dass wir KI als Chance sehen sollten. Die Welt entwickelt sich schon immer fort und oft dachten wir, dass es das Ende von Kunst, etc. sein könnte. Wenn wir einen Weg mit KI zusammen finden, dann entstehen neue Möglichkeiten. Ich freue mich auf die Zukunft und die neuen Möglichkeiten. Ich glaube auch daran, dass der Bedarf an Kunst nie verloren geht, weil es ein Teil von uns Menschen ist.


    Informationen zur Serie

    Serienstart ist ab dem 21. April 2024. Die Serie ist abends bei Play Suisse und Play SRF zum Streamen verfügbar sowie bei SRF 1 im TV um 20:05 Uhr. 


    Studienangebot

    Mehr Informationen zum Bachelor Cast / Audiovisual Media und dem Bachelor Theater an der ZHdK

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      • Zusammenarbeit mit der SRG

        Cast-Studierende erstellten Inhalte für das SRG-Public-Value-Team begleitend zum Eurovision Song Contest

      • Dissertation erfolgreich verteidigt

        Summa cum laude für Manuel Hendry

      • Kooperation mit Greenpeace

        Swiss Overshoot Day 2025

      • Porträt-Serie mit Austausch-Studierenden

        Sanelisiwe Yekani