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    Theater hat mit gegenseitigem Vertrauen zu tun

    Aus dem Hochschulmagazin Zett

    ZHdK Theater-Student Robert Bohne. Foto: Regula Bearth.

    Veröffentlicht am 29.04.2024

    Autor:in Aufgezeichnet von Liliane Preissle

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    Robert Bohne studiert im Master Regie am Departement Darstellende Künste und Film.

    Nach meinem Studium in Hildesheim und meinen ersten Theaterarbeiten in der freien Szene, sowie am Staats-und Stadttheater in Hamburg und Berlin habe ich mich dafür entschieden, noch ein Masterstudium aufzunehmen, um weiter an meiner künstlerischen Praxis zu forschen. In meinem ersten Studienjahr an der ZHdK bekam ich die Chance, mein freies Regie-Projekt «und als der prinz mit dem kutscher tanzte, waren sie so schön, dass der ganze hof in ohnmacht fiel» am Schauspielhaus Zürich zu zeigen. Mit der Arbeit an dem Stück habe ich gemeinsam mit einer Gruppe Studierenden beim Festival «Theater in allen Räumen»begonnen. Zwei Wochen nach der Premiere wurden wir eingeladen, die Arbeit in Kooperation mit dem Schauspielhaus Zürich weiterzuentwickeln. Das Stück war eine Adaption von Ronald M. Schernikaus Text «So Schön», bei der das Erzählen zur Handlung wurde und der Wunsch Sänger:in zu werden, dem Abend vorangestellt war und ihn so musikalisch strukturiert hat. Es erzählt davon, wie vier junge Menschen versuchen, ihre Liebe zu organisieren, und sich gleichzeitig als queere Personen der Lebensrealität im geteilten Berlin der 1980er-Jahre stellen.

    Proben sind ein fragiler Raum und erfordern viel Aufmerksamkeit in Bezug auf Kommunikation und Umgangsformen und deshalb hat dieser Prozess für mich viel mit gegenseitigem Vertrauen zu tun

    Robert Bohne

    Wenn es um Regiearbeit geht, finde ich es wichtig zu erwähnen, dass Theater immer eine Gruppenarbeit ist. In einer Produktion kollaborieren verschiedene künstlerische Positionen, die zusammen den Theaterabend hervorbringen und vorher auf den Proben eng zusammenarbeiten. Proben sind ein fragiler Raum und erfordern viel Aufmerksamkeit in Bezug auf Kommunikation und Umgangsformen und deshalb hat dieser Prozess für mich viel mit gegenseitigem Vertrauen zu tun. Im erwähnten Stück ging es beispielsweise um die Inszenierung von Intimität und Zärtlichkeit, wobei wir uns unterschiedliche Fragen stellten: Wie verhalten sich Körper auf der Bühne zueinander? Wie werden Beziehungen erzählt? Wie konstituiert sich eine Gruppe?

    Gleichzeitig sehe ich neben den Figuren auf der Bühne die Darsteller:innen, die zusammen den Text bewältigen, gemeinsam singen und sich gegenseitig stützen. Ein wichtiger Teil der Regiearbeit ist für mich, eine Gruppe zu initiieren und einen aufmerksamen und kritischen Blick auf szenische Vorgänge und Dynamiken zu entwickeln. Ich interessiere mich generell für Übersetzungsprozesse und Umschreibungen von Narrativen, auf die wir immer wieder zurückgreifen. Das kann zum Beispiel bedeuten, alltägliche Themen und Phänomene aufzugreifen und sie in eine ästhetische Erfahrung zu überführen oder Geschichten nicht linear zu erzählen, um Narrative zu formen, die der Realität vielleicht besser entsprechen. Letztlich geht es mir dabei nicht um ein fertiges Produkt oder eine Lösung, sondern darum, Zusammenhänge sichtbar zu machen und diese zu befragen.

    • Yusuf Arslan und Thomas Schmale. Foto: Emilia Trog.
    • Thomas Schmale, Hannah Weiss, Hanna Donald, Yusuf Arslan. Foto: Emilia Trog.
    • Hanna Donald, Yusuf Arslan. Foto: Emilia Trog.
    • Hannah Weiss, Thomas Schmale, Yusuf Arslan, Hanna Donald. Foto: Emilia Trog.
    • Yusuf Arslan. Foto: Emilia Trog.

    Studienangebot

    MA Theater


    Liliane Preissle

    Liliane Preissle ist Mitarbeiterin für Kommunikation/Organisation für das Departement Darstellende Künste und Film

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