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    Stellungnahme zur aktuellen Berichterstattung

    Veröffentlicht am 16.04.2025

    • Campus

    Bezugnehmend auf die Berichterstattung im Tages-Anzeiger vom 17. April 2025 möchten wir wie folgt Stellung nehmen:
     

    Kündigungen

    Im Bericht geht es unter anderem um die im Zuge der Umstellung aufs Major-Minor-Studienmodell erfolgten Entlassungen oder Pensenkürzungen. Die Sprache ist hier von 34 gekündigten Personen und 18 weiteren Entlassungen, die bis August erfolgen.

    Richtig ist in diesem Kontext, dass seit Oktober 2022 50 Personen von (Teil-)Entlassungen betroffen waren. Das entspricht 7,6 Vollzeitstellen. Diese Relation wurde im Bericht nicht erwähnt. Für die Betroffenen wurde ein Sozialplan erarbeitet.

    Bei rund zwei Dritteln der Fälle handelt es sich um wegfallende kleinere oder Kleinstpensen (unter fünf Prozent) oder um Teilkündigungen, da im neuen Studienmodell einzelne Module nicht mehr in der gleichen Form angeboten werden und keine passende Alternative existiert.

    Auch den Vorwurf, dass in der Abteilung Schauspiel auffallend viele Dozierende über 55 Jahren betroffen seien, möchten wir kontextualisieren: 2023, zum Zeitpunkt der Umstrukturierungen, lag das Durchschnittsalter im Bereich Theater bei 52 Jahren. Von den oben beschriebenen Personalprozessen sind entsprechend auch Personen über 50 betroffen. Dozierenden im Alter ab 58 Jahren, die von einer Pensenreduktion betroffen waren, wurde die Möglichkeit einer Frühpensionierung angeboten.

    Regelung der Arbeitsverhältnisse über Verfügungen

    Für die ZHdK als staatliche Hochschule gelten die Anstellungsbedingungen des Kantons Zürich. Anders als in der Privatwirtschaft werden Arbeitsverhältnisse nicht mit einem Arbeitsvertrag, sondern mit einer Anstellungsverfügung geregelt. Im Fall von Mehrfachanstellungen sind mehrere Verfügungen notwendig, die mit jedem Pensenwechsel angepasst werden müssen.
     

    Vergabe von externen Lehraufträgen

    Der Artikel hinterfragt die Vergabe von externen Lehraufträgen angesichts der fest angestellten Dozierenden. Die ZHdK hält sich dabei an die Regelung der Personalverordnung der Zürcher Fachhochschule (§ 6 PVF). Externe Lehraufträge werden nur dort vergeben, wo zusätzliches Fachwissen aus dem Berufsalltag nötig ist. Für die ZHdK, wie für alle Fachhochschulen der Schweiz, spielt der starke Praxisbezug bzw. die Vernetzung mit der (Kreativ-)Wirtschaft eine bedeutsame Rolle. Es wird bewusst eine Kombination zwischen angestellten Dozierenden und Lehrbeauftragten sowie befristet vergebenen Lehraufträgen an externe Fachpersonen gesucht und angestrebt. Externe Lehraufträge sind in der Regel auf einen Beschäftigungsgrad von maximal 10% beschränkt.
     

    Jahresrechnung 2024 mit Aufwandüberschuss

    Im Bericht steht: «Die ZHDK weist in ihrem neuen Jahresbericht 2024 ein Minus von 5,9 Millionen Franken aus. Sie muss sparen.» Das entspricht den Tatsachen, der Kontext wird jedoch ausgeklammert.

    Grossprojekte, die in den vergangenen Jahren in Angriff genommen wurden, konnten 2024 umgesetzt oder abgeschlossen werden. So ist das neue Major-Minor-Studienmodell per Herbstsemester mit Unterricht auf Bachelor- und Master-Stufe in allen Majors und Minors Realität geworden, hinzu kamen Projekte im Rahmen der Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH) oder auch die Umsetzung der neuen Personalverordnung der Zürcher Fachhochschulen (nPVF). Nebst diesen Projekten beanspruchten der vom Fachhochschulrat genehmigte Sozialplan im Rahmen der Umstellung auf das neue Major-Minor-Studienmodell und betriebliche Mehrkosten zusätzliche finanzielle Ressourcen. Entsprechend schloss die Jahresrechnung mit einem Aufwandüberschuss in Höhe von CHF 5.9 Millionen. Für das laufende Jahr 2025 budgetiert die ZHdK nochmals einen Aufwandüberschuss für den Abschluss der Grossprojekte, bevor ab 2026 wieder ausgeglichene Abschlüsse erwartet werden.

    Die Aufwandüberschüsse der ZHdK sind durch gezielt angesparte Reserven gedeckt. Der Einsatz dieser Reserven für die Finanzierung der Grossprojekte erfolgt im Rahmen der langfristigen Finanzplanungen, welche jeweils durch den Fachhochschulrat genehmigt werden. Es werden keine zusätzlichen Steuergelder benötigt.

    Die Departemente überprüfen aktuell ihr Leistungsangebot und stellen dabei auch sicher, dass die hohe Qualität der Ausbildungen an der ZHdK weiterhin sichergestellt wird und nicht unter den Sparmassnahmen leidet. Das Qualitätssicherungssystem der ZHdK stellt Instrumente bereit, damit die Hochschulleitung auf Anzeichen einer Verschlechterung rasch reagieren kann (z.B. Lehrevaluation, Programmreview, Forschungsberichterstattung). Eine wichtige Rolle spielt dabei der direkte Austausch zwischen Ausbildungsverantwortlichen, Studierenden und Lehrenden.
     

    Theaterpädagogik

    Im Bericht steht, die ZHdK hätte den «Masterstudiengang in Theaterpädagogik abgeschafft». Zum Verständnis: Wir haben keinen Master-Studiengang geschlossen, sondern das Praxisfeld Theaterpädagogik. Diese entspricht formal keinem Studiengang.

    Für das Praxisfeld Theaterpädagogik innerhalb des Studiengangs Master Theater gab es in den letzten Jahren stark rückläufige Bewerber:innenzahlen, sodass mit der Einführung von Major-Minor eine grundsätzliche Überarbeitung aller Praxisfelder im Master Theater im Departement Darstellende Künste und Film erfolgt ist. Insbesondere für die Theaterpädagogik war trotz gering gehaltener Studienplätze und intensiver Kommunikationsmassnahmen eine ausreichende Nachfrage aus der Schweiz – aber auch aus dem deutschsprachigen Raum – nicht mehr gegeben, um die Weiterführung des bisherigen Programms zu rechtfertigen und zu finanzieren.  

    Bei dieser Neuausrichtung handelt es sich also nicht wie behauptet um eine Sparmassnahme: Wenn wir starke Veränderungen in der Nachfrage unserer Angebote feststellen, sind wir verpflichtet, diese proaktiv anzupassen, um auf neue Lehrbedürfnisse und Tätigkeitsfelder einzugehen und somit auch unsere Konkurrenzfähigkeit in der Schweiz und im DACH-Raum zu erhalten.

    Mit der neuen Studienreform (Major-Minor-Modell) wurden – unter Mitarbeit aller Leitenden und unterstützt von den ZHdK-internen Qualitäts- und Genehmigungsverfahren – die Praxisfelder im Master Theater zu einem gemeinsamen Master Major Theater (MATch) zusammengeführt, womit die Aufhebung einzelner Praxisfelder rechtmässig erfolgte.

    Ebenso offerieren wir mit unseren neuen Minor-Programmen zusätzliche Schwerpunktsetzungen zur Theaterpädagogik und Vermittlung, wie z.B. im Minor «Inklusion in Bildung und Künsten» oder auch im Minor «Theater für ein junges Publikum». ZHdK weite Angebote zur Stärkung der Vermittlung und kulturellen Bildung, zugänglich für alle Disziplinen, sind u.a. «Vermittlungs- und Unterrichtsprojekte mit Jugendlichen», «Kulturanalysen in den Künsten», «Bildungs- und Erziehungswissenschaften». 

    Als Institution bleiben wir mit einem fundierten und exzellent ausgestatteten BA-Programm Theaterpädagogik diesem Feld verschrieben. Im MA-Bereich und der Forschung dagegen verorten wir uns gegenwärtig neu mit einer interdisziplinären Strategie, bei der Praxis, Vermittlung und Theorie Hand in Hand gehen. Das bedeutet keine Absage an das Fach Theaterpädagogik, wohl aber eine Veränderung in unserem MA-Portfolio. Ebenso existiert weiterhin ein CAS in Theaterpädagogik innerhalb unserer ZHdK-Angebote.

    Die Theater- und Theaterpädagogik-Expert:innen der ZHdK sind weiter in allen relevanten Netzwerken aktiv, investieren in den fachlichen Dialog und führen Gespräche mit Partnerinstitutionen wie alternative, kooperative Angebote zur Theaterpädagogik im Masterbereich gestaltet werden könnten.
     

    Verweis aufs Personalgesetz

    Der Bericht schliesst mit dem Hinweis: «Rektorin Mairitsch verschickt am Tag der Medienanfrage ein Rundmail an die Mitarbeitenden der ZHDK und weist sie darauf hin, dass sie an das Amtsgeheimnis gemäss Personalgesetz gebunden seien.»

    Der Hinweis im internen Mail war nicht im Sinne eines Maulkorbs formuliert, sondern bot Hand bzw. die Information, dass ZHdK-Angehörige im Fall von Medienanfragen nicht antworten müssen, falls sie dies nicht möchten, sondern sich darauf beziehen können.

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