Im Artikel der NZZaS wurden mehrere Mitarbeitende der ZHdK auf persönlicher Ebene angegriffen und diffamiert. Wir verurteilen das scharf. Wir unterstützen alle Mitarbeitenden und Studierenden, die sich für Diversität und gegen ausgrenzende politische Gesinnung einsetzen. Auch werden wir uns weiterhin für soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit engagieren, da wir dies als gesellschaftliche Akteurin als essenziell erachten. Dies als Vorwurf gegen die ZHdK im Text zu lesen, halten wir für sehr irritierend.
Entgegen der Darstellung im Artikel hat die ZHdK auf die Ende Januar eingegangene Anfrage des NZZ-Journalisten Stellung bezogen. Die beschriebene interne Kritik von Mitarbeitenden und Studierenden, z.B. über Mitarbeitendenbefragungen oder offene Briefe, sind uns bekannt und wir stehen dazu mit den Betroffenen bereits seit geraumer Zeit im Dialog. Im Nachgang an die Mitarbeitendenbefragung 2022 wurden verschiedene Massnahmen ergriffen, um den Informationsfluss und die Transparenz zu verbessern. Die Mitwirkungsgremien sind zu jeder Zeit aktiv eingebunden.
Diverse Anschuldigungen und Äusserungen im Artikel sind persönlichkeits- und ehrverletzend sowie polemisch. Dies entspricht in unserem Verständnis nicht den Kriterien von seriösem Journalismus.
Organisatorische Veränderungen
Die ZHdK befindet sich derzeit in einer Konsolidierungsphase, die nach der Zusammenführung der Zürcher Kunst- und Musikhochschulen im Jahr 2007 dringend notwendig geworden war, um auch in Zukunft den wachsenden Anforderungen an die Leistungsaufträge und die Organisation möglichst effizient und kostenorientiert gerecht werden zu können.
Die ZHdK befindet sich demnach in der richtungsweisenden Phase eines längeren Change-Prozesses, in dem die Rektorin und die Hochschulleitung, unter Einbezug der Mitwirkung, die dafür notwendigen Entscheidungen treffen.
Das neue Studienmodell Major-Minor wurde seit der Auftragserteilung durch den Fachhochschulrat im Jahr 2018 von Vetreter:innen der Departemente und der Verwaltung konzipiert und entwickelt.
Die zweifache Verschiebung war einerseits der hohen Komplexität geschuldet, die die Konsolidierung der departementalen Organisationsstrukturen und Prozesse mit sich brachte, andererseits der Belastung, der die Hochschulangehörigen während der Pandemiejahre ausgesetzt waren. Weitere Informationen zu den Entscheidungen finden sich in der Medienmitteilung zur Verschiebung des Studienmodells vom 18.02.2022.
Das Studienmodell Major-Minor mit den neuen Studien-Angeboten und einer umstrukturierten Jahresplanung hat Auswirkungen auf die Personalplanung. Die Organisationsstrukturen und die Pensen des Lehrpersonals müssen angepasst werden, was zu Entlassungen und Teilentlassungen führt. Die Umstellung hat einen Personalabbau von 2.2 % Prozent zur Folge. Für alle Betroffenen gibt es einen Sozialplan (siehe Medienmitteilung vom 13.12.2023).
Anschuldigungen «unfaire» Personalbesetzungen
An der ZHdK gelten klare Regelungen für Anstellungs- und Auftragsvergaben, welche nach unserem Kenntnisstand jederzeit eingehalten werden. Sollte die ZHdK von einem solchen Fehlverhalten erfahren, würde dieses nach personalrechtlichen sowie übergeordneten rechtlichen Bestimmungen geahndet.
Unser Ziel ist stets, den Studierenden die qualifiziertesten Lehrpersonen in ihrem Fachgebiet zur Verfügung zu stellen. Soweit es sich um das Engagement von verwandten oder befreundeten Personen handelt, wird dies offen kommuniziert sowie diskutiert. Die Betroffenen treten in den Ausstand und sind im Entscheidungsprozess nicht involviert. Es werden Pensen weder zu Unrecht weggenommen noch unsachgemäss verteilt.
Bei der Gewinnung von Spitzenkräften können entsprechend des internationalen akademischen Prinzips der «Dual Career» Lebenspartner:innen je nach Expertise und Fähigkeiten für offene Positionen in Betracht gezogen werden.
Shenzhen International School of Design (SISD)
Seit dem Beginn der Zusammenarbeit vor elf Jahren hat sich die Situation verändert, der Druck auf die ZHdK stieg, die enge Zusammenarbeit mit der SISD zu überprüfen.
Die über die letzten elf Jahre entstandenen Kosten für die ZHdK beliefen sich auf rund 600.000.- Fr. und betrafen vor allem interne Projekt-, Personal- und Rechtskosten. Die weiteren Aufwendungen bezahlte die SISD.
Die ZHdK sieht insbesondere operative Risiken, da sie neben den laufenden Grossprojekten wie die Umsetzung von Major-Minor und Umsetzung der Neuen Personalverordnung der Fachhochschulen (nPVF) nicht über die notwendigen Ressourcen für den geplanten Auf- und Ausbau der SISD verfügt, welche im Vollbetrieb rund 1’200 Studierende umfassen wird, wovon rund ein Drittel einen Abschluss an der ZHdK wünscht.
Die Gespräche mit der SISD über notwendige Anpassungen sind im Gange, weshalb die ZHdK derzeit keine weiteren Auskünfte erteilen kann.
Direkte Anschuldigungen gegen Karin Mairitsch
Die im Artikel formulierten Anschuldigungen gegen die Rektorin, die ihr Amt im Oktober 2022 angetreten hat, sind persönlichkeits- und ehrverletzend. Wenn der Vorwurf ist, dass ein Mensch Mensch ist und neben der beruflichen Tätigkeit ein Privatleben und eine künstlerische Praxis hat, dann können wir dies nicht nachvollziehen. Dass man mit Entscheidungen von Führungskräften nicht einverstanden ist oder selbst anders handeln würde, liegt in der Natur der Sache, auch ausserhalb der Hochschulwelt. Aber diese Diskrepanz auf so einem Niveau journalistisch auszuhandeln, entbehrt für uns jeglicher professioneller Basis.