Nora Landkammer arbeitet als Dozentin im Master Art Education Curatorial Studies und ist Lehrstuhlvertretung für den Bereich Kunstpädagogik an der Akademie der Bildenden Künste München. Diesen Herbst hat sie eine zweibändige Publikation im Zaglossus Verlag herausgegeben, die sich der Vermittlungsarbeit in dekolonisierender Perspektive widmet. Wie geht die Bildungsarbeit im ethnologischen Museum mit dem kolonialen Erbe der Institutionen um? Kann das ethnologische Museum ein Ort des Verlernens sein, und wenn ja, wie?
Mit Rilando June Lamadjido und Trinity Mesimé Njume-Ebong haben auch eine ehemalige und eine gegenwärtige Student:in des Master Art Education Curatorial Studies einen Beitrag für Band 2 beigesteuert.
Das Museum verlernen? Kolonialität und Vermittlung in ethnologischen Museen (Band 1)
Eine Analyse gegenwärtiger Diskurse in einem konfliktreichen Praxisfeld
Nora Landkammer
Der erste Band, Eine Analyse gegenwärtiger Diskurse in einem konfliktreichen Praxisfeld, basiert auf einer qualitativen Interviewstudie mit Vermittler*innen in Museen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Analyse macht Vermittlung in ethnologischen Museen als Feld widerstreitender Wissensordnungen sichtbar, zwischen den Konventionen besucher*innenorientierter Museumspädagogik, Partizipation, reflexiven Ansätzen aus der Ethnologie und der postkolonialen Kritik. Im Double Bind zu handeln zeigt sich mit Rückgriff auf post- und dekoloniale Zugänge in der Pädagogik als zentral für eine pädagogische Ethik im ethnologischen Museum. Zugleich argumentiert die Studie mit historischen Kontextualisierungen, dass die Widersprüche selbst einer dekolonisierenden Lektüre unterzogen und verschoben werden müssen, um zu Handlungsräumen zu gelangen.
Eine Leseprobe zu Band 1 kann hier heruntergeladen werden.
ISBN: 978-3-902902-66-5
Das Museum verlernen? Kolonialität und Vermittlung in ethnologischen Museen (Band 2)
Praxen und Reflexionen kritischer Bildung und Wissensproduktion.
Hg. Stephanie Endter, Nora Landkammer, Karin Schneider
Der zweite Band widmet sich vielstimmig Praxen und Reflexionen kritischer Bildung und Wissensproduktion, die aufzeigen, dass es sich bei einer kolonialitätskritischen Vermittlungsarbeit nicht um das Realisieren einzelner Projekte, sondern um ein Arbeiten in Widersprüchen, eine beständige Kritik an Strukturen, in die ein*e selbst eingebunden ist, handelt. Die Beiträge geben Anregungen für die Praxis ebenso wie für deren Hinterfragung. Gemeinsam ist den Texten, dass sie dem Gap zwischen utopischer Dekolonisierung und der oft ernüchternden alltäglichen Arbeit in den Institutionen Reflexionen zu konkreten Praxen, ihren Potentialen und Widersprüchen entgegensetzen.
Mit Beiträgen von: Julia Albrecht, Bea Barrois, Stephanie Endter, Nadine Golly, Rilando June Lamadjido, Pernilla Luttropp, Nora Landkammer, Berit Mohr, Trinity Mesimé Njume-Ebong, Carolin Philipp, Esther Poppe, Pia Razenberger, Karin Schneider, Nora Schön, Hodan Warsame und Simone Zeefuik
Eine Leseprobe zu Band 2 kann hier heruntergeladen werden.
ISBN: 978-3-902902-67-2
Die Publikationen können über den Buchhandel oder über den Zaglossus Verlag bestellt werden.