Die ZHdK verfolgt seit letztem Jahr einen modernen agilen Strategieprozess. Dank dieser «Living Strategy» kann die Hochschule besser auf die dynamische Umgebung eingehen, sich den Bedürfnissen der Anspruchsgruppen anpassen und dabei kontinuierlich die eigene Ressourcensituation berücksichtigen. Sie löst damit die bisher statischen vierjährigen Strategiezyklen ab.
Die aktuelle Version dieser «Living Strategy» wurde unter anderem mit Beteiligung aller ZHdK-Angehörigen an einem hochschulöffentlichen Tag partizipativ gestaltet, diskutiert und entwickelt. Darin sind erste Ambitionen formuliert, handlungsleitende Ziele gesetzt und strategische Themen in Handlungsfeldern gebündelt.
Eine Ambition, die verpflichtet
Die Ambition der ZHdK ist es, weiterhin zu den weltweit bedeutenden Kunstuniversitäten und Hochschulen der Künste zu gehören. Sie will durch ihre Angebote, Ergebnisse und Erkenntnisse in den Künsten bewusst Wirkung in der Gesellschaft entfalten. Um sich in der aktuellen Situation zu fokussieren, hat sich die ZHdK zwei handlungsleitende Ziele gesetzt: Kräfte bündeln und Potenziale ausschöpfen. Diese Ziele schaffen Freiräume für die kontinuierliche und nachhaltige Realisierung der Leistungsaufträge. Strategische Themen werden in den vier Handlungsfeldern «Rahmenbedingungen», «Kultur», «Leistungserbringung» sowie «hochschulweite Bereiche und Prozesse» gebündelt und lassen sich so gezielt priorisieren.
Die eigentliche Arbeit beginnt jedoch erst jetzt. In einem kontinuierlichen Prozess wird die agile Strategie nun verankert, umgesetzt, reflektiert und weiterentwickelt. Erste Schritte tätigte die Hochschulleitung 2024, indem sie die gesetzten Ziele und Handlungsfelder in regelmässigen Reflexionsterminen, Workshops und ihrer zweitägigen Retraite reflektierte. Dabei flossen Feedbacks aus Anspruchsgruppen ein und Themen wurden priorisiert.
Organisation vereinfachen – Freiräume schaffen
Damit Freiräume entstehen können, hat die Hochschulleitung auf Basis des Feedbacks der hochschulweiten Anspruchsgruppen mit dem Thema «Organisationen und Gremien vereinfachen» einen ersten Schwerpunkt im Handlungsfeld «Rahmenbedingungen» gesetzt.
Entlang eines Kreismodells (Geschäftskreise, Dienstleistungskreise und Koordinationskreise) vereinfacht die ZHdK mit klaren Verantwortlichkeiten die Organisation. Dies stärkt die Hochschule in ihren Kernaufgaben – Lehre, Forschung und Weiterbildung – und fördert die Exzellenz ihrer Studierenden und Mitarbeitenden, damit sie qualifiziert sind, einen gesellschaftsrelevanten Beitrag zu leisten und ihre Laufbahn sowohl innerhalb als auch ausserhalb des kulturellen Sektors zu gestalten.
Leistungsportfolio weiterentwickeln – neue Perspektiven gewinnen
Um den Wandel als Chance zu nutzen, überprüft die ZHdK ihr Leistungsangebot kontinuierlich, nachfrageorientiert und mit den eigenen finanziellen und personellen Ressourcen im Blick. Die Hochschulleitung hat dies als einen nächsten Schwerpunkt im Handlungsfeld «Leistungserbringung» erkannt. Die Voraussetzungen dafür schuf die Hochschule unter anderem mit dem Major-Minor-Studienmodell. Innovation gestaltet sie sowohl mit der Entwicklung innerhalb bestehender Angebote (beispielsweise Major «Art:ifical Studies in Fine Arts» oder «Critical Social Pracitice in Art Education») als auch mit neuen Angeboten im Bereich der immersiven Künste oder Creative Economies, wo Minor-Programme entwickelt und Forschungs- sowie Fördermittel akquiriert wurden.
Der konstante Wandel und die zukunftsfähige Gestaltung der ZHdK bringen Herausforderungen und Unsicherheiten mit sich. Gemeinsam kann die Hochschule Chancen erkennen, Kräfte bündeln und Potenziale ausschöpfen und so die Ambition verfolgen, weltweit zu den bedeutenden Hochschulen der Künste zu gehören.
Ausblick auf 2025
Auch 2025 wird ganz im Zeichen der agilen Strategiearbeit stehen. Ziel ist es, die «Living Strategy» noch stärker in der ganzen Hochschule zu verankern, um mit einer möglichst grossen doch gleichzeitig adäquaten Beteiligung aller Hochschulangehörigen besser und dynamisch auf neue Entwicklungen eingehen zu können und mehr Wirkung zu erzielen.