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    Geschichten, die uns bilden: First Issues

    Ausstellung und performances: 11.1. bis 19.1.2025 in der K72, Zürich

    copyright: Gemeinsam(es) Essen von Zoë Kraft 2024

    Veröffentlicht am 14.12.2024

    Es geht darum, als «First Issues» eine erste Sammlung marginalisierter Geschichten für die Öffentlichkeit in künstlerische Formen zu übersetzen und unseren geschaffenen kollaborativen Raum von Austausch mit allen Besucher*innen und Interessierten zu teilen. Es geht auch um «First Issues» im Hinblick auf die vielfältigen Herausforderungen, denen wir bisher begegnet sind und noch begegnen werden: Durch die Adressierung unserer diversen Positionierungen, und durch die Bemühungen, gängige Verständnisse rund um «Schweizerische Geschichten» zu dezentrieren.

    Ausstellung von Kirill Agafonov, Dana Borich, Theresa Burggaller, Xi Cui, Réka Ertl, Jonathan Frei Hagos, Janusha Kenganathan, Zoë Kraft, Oana Popa, Alisa Probylova, Oleksandra Tsapko, Yue Wu – mit Jessy Bäsecke-Beltrametti und Sophie Vögele

    Samstag, 11.1. bis Sonntag, 19.1.2025, Konradstrasse 72, ZH
    >> Announcement in English <<

    Unsere Gruppe Geschichten, die uns bilden, ist vielfältig und divers, bestehend aus Studierenden, Alumnae und Freund:innen verschiedener künstlerischer Disziplinen, mit unterschiedlichen biografischen Hintergründen, Nationalitäten, Erfahrungen von (Im)Migration und vielfältigen Ausdrucksmitteln. Durch Initiativen in kreativer Arbeit haben wir unseren eigenen Raum für Austausch und gemeinsames Lernen geschaffen. Diese First Issues sind nun zu sehen.

    ERÖFFNUNG: Samstag, 11.1. 16h bis 22h
    >> Führung durch die Ausstellung 
    >> 19.30h Poetry-Slam «Ich bin eine heitere Migrantin» (DT): Der Text bewegt sich zwischen verschiedenen Erzählungen, um die Komplexität von Identität zu übersetzen, die durch Not geprägt sind, und geht dabei über meine persönlichen Erfahrungen als 23-jährige Ungarin, die in der Schweiz lebt, hinaus.
    von Réka Ertl

    ÖFFNUNGSZEITEN von Sonntag 12.1. bis Samstag 18.1. 16h bis 20h

    ABSCHLUSS: Sonntag, 19.1. 11h bis 15h
    >> Gemeinsam(es) Essen: Brunch Gemeinsam Essen und Geschichten teilen! Alle Künstler:innen bringen zur Finissage Essen mit, zu welchem sie einen persönlichen Bezug haben. Die Geschichte hinter jeder Köstlichkeit wird beim Brunch auf Kärtchen zu lesen sein. 
    organisiert von Zoë Kraft
    >> 13h Poetry-Slam «Ich bin eine heitere Migrantin» (DT): Der Text bewegt sich zwischen verschiedenen Erzählungen, um die Komplexität von Identität zu übersetzen, die durch Not geprägt sind, und geht dabei über meine persönlichen Erfahrungen als 23-jährige Ungarin, die in der Schweiz lebt, hinaus.
    von Réka Ertl
    >> 13.30h Performance und Improvisation Gesammelte Geschichten von Xi Cui, Zoë Kraft und Theresa Burggaller

    Performances, Diskussionen, und Workshops

    • Dienstag 14.1. 18.30–20h Diskussion: Was ist mit klassischer Musik? Klassische Musik wird oftmals als verstaubt und elitär wahrgenommen.  Aber eigentlich ist sie für alle Menschen mit offenen Ohren. Sie erzählt Geschichten, teilt Emotionen und schafft Empathie. Kommt, diskutiert und teilt als Zuhörer*innen und Musiker*innen eure Erfahrungen, Ideen, Wünsche, Verantwortungen und Enttäuschungen: Wie können wir klassische Musik mit all ihrer Kraft hier und da Draussen zugänglicher machen?
      veranstaltet von Theresa Burggaller
    • Mittwoch 15.1. 19–19.30h Performance: here I go again (DT) Was ist eine echte Wienerin? Das ist die vermeintlich zentrale Frage, die ich mir in dieser Performance stelle. Anhand meiner eigenen und der Biografie meiner Eltern, Anekdoten und ein bisschen Popkultur arbeite ich mich an dieser womöglich unlösbaren Fragestellung ab. «here I go again» ist eine autofiktionale Stand-Up-Performance, die sich mit Fragen von Identität, Herkunft, Klasse und Erwachsenwerden beschäftigt. 
      von Sarah Bahmou
    • Donnerstag 16.1. 10.30–12h Gespräch: Wie schauen wir auf die koloniale Geschichte der Schweiz? Überall gibt es Spuren der schweizerischen kolonialen Vergangenheit. Oftmals bleiben sie verdeckt oder werden ausserhalb ihres historischen Kontexts gesehen. Wie können wir den kolonialen Spuren nachgehen und diese aufzeigen, ohne koloniale Verhältnisse zu reproduzieren? 
      mit RELAX und Ashkira Darman
    • Donnerstag 16.1. 18-20h Rollenspiel «The Curse of Kuveni» (ENGL) Dieses Rollenspiel untersucht die Auswirkungen von Generationentraumata, die durch Kolonialismus, Migration, Frauenfeindlichkeit, Kastensysteme und andere gesellschaftliche Strukturen verursacht wurden. Das Spiel greift auf die Mythologie von Lanka zurück und lädt die Spieler*innen ein, sich mit Themen wie kollektiver Verantwortung, Heilung und der Notwendigkeit, sich mit vergangenen Ungerechtigkeiten auseinanderzusetzen, um den Kreislauf des Traumas zu durchbrechen, zu beschäftigen.
      von Janusha Kenganathan

    Ausstellung
    * Dreams Of Transportation basiert auf meiner Erfahrung eines wiederkehrenden Motivs von verschiedenen Transportmitteln in meinen Träumen, die ich seit meiner Kindheit habe. Ein Prozess des Nachdenkens und der Selbstbeobachtung führte schließlich zu dieser Klanginstallation. Das Klangmaterial stammt aus verschiedenen Quellen, die mit meinem national-ethnischen Hintergrund und meiner Familienstruktur zusammenhängen: Massendemonstrationen aus Tel Aviv, die Kommentare meiner Großmutter zur Musik in den Strassen von Belgrad, das Einschlafen meines kleinen Neffen, meine eigene Stimme, die meine Tagebuchaufzeichnungen erzählt usw. Dieses Stück versucht, diese verschiedenen persönlichen Klänge in eine sinnliche Erfahrung des Moments des Wartens und der Sehnsucht zu verwandeln: auf der Flughafenbank zu sitzen, mit der Geschichte und Biografie einer Einwandererin, die zum nächsten Ziel weiterreisen muss. Ich bin Komponistin und mache Improvisation, geboren und aufgewachsen in Tel Aviv, studiere in Zürich träume von Belgrad. Ich interessiere mich für die Erkundung von Klängen und Erzählungen in verschiedenen räumlichen Verbindungen und Positionen des Hörens sowie für die Auseinandersetzung mit philosophischen Themen des Lebens. 
    von Dana Borich
    * Klassische Musik ohne Rahmen: Das Projekt ist ein Experiment, bei dem Menschen überrascht und zu fünf Minuten klassischer Musik eingeladen werden. Veranstaltungsorte sind Bars und Cafés in Zürich. Gezeigt werden Fotos, die sechs dieser Veranstaltungen und einige Eindrücke des Publikums dokumentieren. Die Motivation besteht darin, auf Menschen zuzugehen, eine Geschichte und Emotionen zu teilen, und auf persönliche Weise zu interagieren.
    von Theresa Burggaller
    * Malerei: «Or, should we instead recognize that one becomes a foreigner in another country because, from the depths of one's being, one has already been a foreigner?» (Julia Kristeva, Strangers to Ourselves, 1991). Wenn ich über meine Identität nachdenke, male ich; die Pinsel habe ich online bei Amazon gekauft, das Reispapier stammt aus einem kleinen Laden in Suzhou, China, und die Tinte war ein Geschenk von zwei Freundinnen – eind britische Freundin hat mir eine aus Japan mitgebracht und eind Schweizer Freundin hat die andere aus Nanjing, China, besorgt. Das Thema der Bilder sind die Kulturpflanzen Südchinas, die im Laufe der Jahreszeiten dargestellt werden. Beim Malen höre ich chinesische Kunqu- oder Yue-Opern oder traditionelle Suzhou-Volkslieder, die im lokalen Dialekt gesungen werden. Ich male jedoch in der Schweiz wo ich vorübergehend lebe. Das Leben einer Frau in der Diaspora ist eine Situation der Instabilität, des Chaos und des ständigen Wandels, voller unendlicher Möglichkeiten. Ich stehe darin, wie ein Stein in der Mitte eines fliessenden Wassers. Auf diesem Fundament baue ich meine Ästhetik auf – darin liegt Bedeutung.
    von Yue Wu
    * Periscope – 1: Serie von 4 Fotografien, die im Zusammenhang mit jeweils vier kurzen, eigens dazu komponierten und aufgenommenen Musikstücken einen Einblick in verschiedene Blickwinkel, Perspektiven und Sichtweisen gibt. Thema ist hier die persönliche Reflexion vom Leben als Person of Color in einer überwiegend weissen Gesellschaft. Die vier Tandems tragen die Titel «Inside», «Outside», «From Outside» und «Outsider» und behandeln Themen wie Inklusion, Gesellschaft, Gemeinschaft, Einsamkeit, Freiheit und Sehnsucht.
    von Jonathan Frei Hagos
    * girly teenage diary: In diesem Ausstellungsstück werden sensible Themen wie Körperbild, Selbstverletzung, Sexismus, sexueller Missbrauch, Drogenmissbrauch, Mobbing und Essstörungen behandelt. Es werden persönliche Erfahrungen im Kontext von gesellschaftlichem Druck, Selbstwahrnehmung und Traumata untersucht. Ich bitte hier um Vorsicht, da die Auseinandersetzung mit diesen Themen belastend sein können. «Bevor die Leute in der Schule mit mir sprachen, sprachen sie über meine hängenden Brüste. Schon in jungen Jahren habe ich mich durch die Augen von Männern gesehen; ich habe mich durch die Hände von Männern gewogen. Mich mit anderen Mädchen zu vergleichen, war eine universelle Sprache, wo auch immer ich lebte. Sag mir nicht, dass du diese Sprache nicht sprichst»
    von Oana Popa
    * All my pictures are Garbage, All my pictures are Herbage: Unser Projekt ist eine Sammlung von Fotografien als Buch, das in zwei Teile gegliedert sind und von beiden Enden her gelesen werden kann. Das von Oleksandra Tsapko konzipierte und dokumentierte Projekt nahm während ihres Aufenthalts in den USA und anschliessend in der Ukraine im Juli und August 2023 Gestalt an. Alisa Probylova hat das Layout des Buches erstellt. Das Projekt befasst sich mit den unterschiedlichen Wahrnehmungen verschiedener geografischer Regionen aus der Sicht einer vertriebenen Person und untersucht, wie der kulturelle Hintergrund die Interpretation der Orte beeinflusst, denen sie begegnet. Wir werden unsere Arbeit als Installation präsentieren und nach Bedarf eine offene Diskussionsrunde für alle Interessierten organisieren.
    von Oleksandra Tsapko und Alisa Probylova
    * Geschichtensammlung Alle Besucher:innen und weiteren Interessierten sind während der Woche eingeladen, eigene Geschichten und Erfahrungen aufzuschreiben, zu malen oder zu falten.

    Wir haben uns erstmals im Mai 2024 auf Projektinitiative von Sophie Vögele und Jessy Bäsecke-Beltrametti als Gruppe getroffen, ohne genau zu wissen, wohin uns dieses Projekt führen würde. Unter der Leitung von Anina Jendreyko, haben wir unsere Erfahrungen zu Einwanderung und komplexen, miteinander verflochtenen Identitäten ausgetauscht. Langsam und sicher haben wir ein Gruppengefühl entwickelt, das auf Empathie und Solidarität basiert. Unser Austausch schafft eine Basis für gemeinsame Verständnisse, des Miteinanders und der kreativen Vision und Einsicht. Es ist ein Ort, der uns ermöglicht, uns mit der ganzen Komplexität des Einwanderer*innenlebens auseinanderzusetzen und darauf zu reagieren, und zwar durch die Erkenntnis, dass wir trotz unserer Unterschiede vergleichbare Erfahrungen und Gefühle haben. Von unseren ersten Treffen bis jetzt haben wir an unseren kreativen Ergebnissen für dieses Projekt gearbeitet und uns dabei auf eigene Erlebnisse bezogen wie auch auf die Reflexion des Prozesses als Gruppe. Unsere individuellen Arbeiten haben wir so in regelmässigen Abständen evaluiert und weiterentwickelt. Wir freuen uns, euch die daraus entstandenen künstlerischen Umsetzungen als First Issues von Geschichten, die uns bilden, zu zeigen.

    *Gefördert durch das Dossier Internationales und das Dossier Nachhaltigkeit ZHdK 2024
    *In Kollaboration mit dem Projekt Recht auf Wir und dem MA Major «Critical Social Practice in Art Education» CSPiAE, ZHdK
    *Raum: K72 ist der vorläufige Name einer neuen Projektplattform in der Konradstrasse 72. Der Ort, Homebase des Forschungsprojekts «druckend denken» am Department Kulturanalysen und Vermittlung der ZHdK, wird seit Oktober 2024 parallel von Studierenden und Lehrenden des Majors Critical Social Practice in Art Education für Aktionen an der Schnittstelle von Education & the Arts genutzt. Ziel dieser Aktionen und Aktivitäten ist es, eine Schnittstelle zur Stadtgesellschaft herzustellen. Gearbeitet wird dabei mit künstlerisch-edukativen Praktiken.

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