Die Grundlage für Ricklis Arbeiten mit Videogrammen bilden audiovisuelle Daten, die mit Hilfe von Mess-, Steuer- und Kontrollapparaturen in Verhaltensexperimenten mit Fischen und Insekten erzeugt werden. Nach der wissenschaftlichen Auswertung findet dieses Material für gewöhnlich keine Verwendung mehr und fällt als Überschuss aus dem Laborzusammenhang heraus. Für seine künstlerischen Arbeiten bedient sich Hannes Rickli dieses sonst kaum je zu sehenden wissenschaftlichen Nebenprodukts; er stellt es in einen neuen Kontext und legt damit ihr ästhetisches und narratives Potential frei. Im Ausstellungsraum lenkt Rickli auf diese Weise den Blick auf die materiellen und ästhetischen Bedingungen naturwissenschaftlicher Forschung sowie auf medientheoretische und wissenschaftssoziologische Fragestellungen.
Die fünfteilige Ausstellungsreihe labor: Eine Ausstellungsreihe zu künstlerischer Forschung ist eine Kooperation zwischen dem Kunstmuseum Thun und dem IFCAR Institute for Contemporary Art Research der ZHdK