Tür an Tür
Eisenbach sagt: «Ohne das Programm hier wäre ich gescheitert. Ich habe mein Studium während der Coronapandemie abgeschlossen, hatte mein Studio in meiner WG. Die sich plötzlich leerte, weil alle zu ihren Eltern gingen. Ich war von der kreativen Industrie entkoppelt und blieb allein zurück.» Da sei ihm bewusst geworden, wie wichtig ein kreatives Umfeld sei. «Viel wichtiger, als einfach Geld in die Hand gedrückt zu bekommen. Es hilft bereits, dass du hier zur Tür rausgehst und nicht der weirdeste im Haus bist.» Ginge Eisenbach heute zur Tür raus, träfe er etwa den Musiker Jimi Jules, wenn der nicht gerade auf Tour in Miami, LA oder Japan wäre. Der nutzt eins der Ateliers der Stadt Zürich, die sich auf derselben Etage befinden und so noch mehr Vernetzungsmöglichkeiten eröffnen. «So was gibt’s nur hier. Dass du dich auf dem Weg zur Küche unkompliziert mit solch spannenden Leuten austauschen kannst.»
Nebenan arbeiten Moritz Gysi, Linus Maurmann und David Walsh von Studio Topo gerade an verschiedenen szenografischen Aufträgen. Sie stellen an Messen aus, bewerben sich auf Förderprogramme und arbeiten am Aufbau ihres Büros sowie an ihrem öffentlichen Auftritt. «Wir suchen immer wieder Projekte, die nicht nur ökonomisch rentabel sind, sondern uns auch als Gestalter weiterbringen. Projekte, die identitätsstiftend sind.» Langfristig wollen sie sich stärker in Richtung Produktdesign bewegen. Auf dem Weg in die Praxis habe es ihnen geholfen, als Gruppe zu starten. «What’s next_Compass stellt uns dafür zentrale Grundlagen für unser Schaffen zur Verfügung: Neben dem kostengünstigen und zentral gelegenen Atelier konnten wir zusätzlich weiterhin das Angebot der Werkstätte an der ZHdK nutzen. Wir arbeiten oft mit physischen Prototypen und benötigen viel Raum.» Teil eines grösseren Programmes zu sein, das einen bei Bedarf mit Knowhow und Kompetenz unterstütze, beruhige die Nerven, meinen sie.