«Venice as a Method, not as a Topic»
(Biennale Urbana, U5 und Florian Dombois)
«Venice as a Method» lautet einer unserer Leitsätze. Es ist die Methode, nicht das Thema, das uns zusammenbringt. Und von dort, von den in Venedig gemachten Erfahrungen aus müssen wir die individuelle, künstlerische Forschungsarbeit anschliessend re-justieren. Wir bewegen uns auf kleinen Segel-Jollen, die keinen Ruhepunkt bieten, sondern deren Stabilität man ständig mit dem eigenen Körper gegenüber Wind und Wellen herstellen muss. Und dieses ständige Balancieren erfolgt im Abgleich mit der Mannschaft und im Hinblick auf unsere Flotte mehrerer Boote. Wir lernen den Wind und die Tide als unkontrollierbare Grössen zu akzeptieren. Die Flut erlaubt uns, unsere Boote zu wassern, die Ebbe ermöglicht das Fischen von Muscheln. Wir studieren die Formen der Kanäle, die sich entlang der Strömungseigenschaften in die Lagune schreiben und damit bis heute die Besiedlung vorgeben. Denn Venedig ist Geo-Engineering, es ist ein «Naturecultures»-Raum, der schon vor der Renaissance und ihrer Begeisterung für geometrische Bauformen angelegt wurde. In Venedig begeben wir uns in den ewigen Strom von Ebbe und Flut, von Winden und Flauten, von Erosion und Ablagerung, und suchen uns situativ einen Weg. Und wir machen das nicht alleine, sondern im Ensemble mit unseren Künstlerkolleginnen und -kollegen. Wir versuchen, uns zu synchronisieren in unseren unterschiedlichen Temporalitäten, Wünschen und Möglichkeiten.