Begegnungen: Ein kreativer Kompass für die Zukunft

    Für Rektorin Dr. Karin Mairitsch bilden persönliche Begegnungen den Nährboden für Reflexion und kreative Entfaltung.

    Porträt Dr. Karin Mairitsch

    Begegnungen mit Menschen sind es, die das Leben lebenswert machen – so sagte es zumindest Guy de Montpassant. Und ich pflichte ihm bei. Persönliche Begegnungen sind es, die mich berühren, die nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Denn mit dem direkten Dialog werden auch nonverbale Botschaften transportiert, die Raum für Weitung, Neugierde und Zuwendung geben, die Reflexion und Auseinandersetzung ermöglichen, die Orientierung schaffen.  

    Als eine Institution, die künstlerische Vielfalt lebt, ist die ZHdK ein Ort, der von Begegnungen genährt wird – Begegnungen, die die Grundlage für kreative Entfaltung, Innovation und persönliches Wachstum bilden. Auch für mich war das vergangene Jahr geprägt von einer Fülle inspirierender Begegnungen, die mich dem pulsierenden Herz unserer Hochschule noch nähergebracht haben.

    Vielfältig

    Auf unserem Campus ist die Vielfalt an Begegnungen überwältigend. Hier treffen Kunstschaffende verschiedener Disziplinen aufeinander, in einem Kaleidoskop von Ideen, Farben und Ausdrucksformen. Das Zusammenspiel von Studierenden und Lehrenden, das Aufeinandertreffen vieler Generationen, Erfahrungen und Kulturen sind der Nährboden für eine fruchtbare Kreativität, sind Quelle für die verantwortungsvolle Erschliessung der Welt.

    Grenzüberschreitend

    Doch die Möglichkeiten zur Begegnung beschränken sich nicht allein auf unseren Campus. Unsere Kooperationen mit anderen künstlerischen Institutionen und Universitäten haben dazu beigetragen, dass unsere Studierenden vielfältige Perspektiven erleben und ihr eigenes Schaffen weiterentwickeln konnten. Womit einmal mehr das Potenzial von Begegnungen – die Überwindung kultureller und geografischer Grenzen etwa, das Erweitern von Horizonten oder der Brückenschlag zwischen unterschiedlichen Lebenswelten – genutzt werden konnte. 

    Aber auch der kreative Prozess wird oftmals von Begegnungen mit anderen Werken, Kunstschaffenden und Lehrmethoden beeinflusst. Diese Begegnungen sind Inspiration und Einladung zugleich, neue Wege des Ausdrucks zu finden sowie fremde wie eigene Grenzen auszuloten und zu überschreiten.

    Digital

    Die digitale Welt hat neue Formen der Begegnung geschaffen. Moderne Technologien und Plattformen eröffnen uns Möglichkeiten, über physische Grenzen hinweg zu interagieren. Unsere Mitarbeitenden wie auch unsere Studierenden entdecken und nutzen diese Werkzeuge, um neue Kunstformen und Dimensionen zu erkunden und sich für die Zukunft adäquat aufzustellen.

    Wirkend

    Als Hochschule beschränken sich unsere Begegnungen nicht nur auf den akademischen Rahmen. Wir sind stolz darauf, Teil der lokalen Bevölkerung und einer globalen Gesellschaft zu sein. Durch unsere künstlerischen Projekte und Veranstaltungen wie auch mit unseren Ideen und Diskursen interagieren wir lokal, national und international mit diversen Akteurinnen und Akteuren der Gesellschaft, schaffen Aufmerksamkeit und erzeugen Wirkung. In diesen Begegnungen, so sind wir überzeugt, manifestieren sich Fragen, eröffnen sich Sinn und Potenziale, die Orientierung geben, Grenzen aufzeigen oder Halt zuweilen auch Hoffnung schenken. Wir bereiten uns somit vor, Herausforderungen und Chancen zu erkennen, aufzuzeigen und uns gemeinsam darauf einzustellen.

    Prägend

    Begegnungen, egal ob im Atelier oder interkontinental, prägen unsere Arbeit, unsere Persönlichkeit und unser individuelles wie auch kollektives Schaffen. Sie sind Inspiration, schaffen Reibung und treiben uns für die Zukunft an. In einer Welt des ständigen Wandels, der rasenden Dynamik und der immer neuen Herausforderungen dienen uns diese Begegnungen menschlich, fachlich und sozial als Kompass für die Zukunft. Sie sind Schlüssel für alles Neue, die Essenz unserer Hochschule und der Antrieb für künstlerische Evolution.  

    In diesem Jahresbericht begegnen wir verschiedensten Hochschulangehörigen, lernen sie kennen und begleiten sie ein Stück auf ihrem Weg. Gerne lade ich Sie ins Toni-Areal und an die Gessnerallee zu einer unserer über 600 Veranstaltungen ein. Genügend Raum, um einander zu begegnen.  

    Ich freue mich auf Sie und wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.  

    Dr. Karin Mairitsch 
    Rektorin