What the HEC(k)?

    Der neue Minor im Bachelor Contemporary Dance ist auf die Bedürfnisse zukünftiger Tänzerinnen und Tänzer zugeschnitten: Vor zwei Jahren als Pilotprojekt gestartet, konnte HEC (Health, Excellence and Career Development) mittlerweile im Curriculum verankert werden. Ein wichtiger Schritt für die Ausbildung im zeitgenössischen Tanz an der ZHdK.

    «HEC ist das Maizena im Fondue, das Bindemittel unserer Ausbildung.»

    Samuel Wuersten, künstlerische Leitung BA/MA Tanz und Vorsitzender des Interims-Leitungsteams Tanz Akademie Zürich

    Lampenfieber, Leistungsdruck und viele Trainingsstunden prägen den Alltag ausgebildeter Tänzerinnen und Tänzer. Was also gibt man Studierenden mit, damit diese ihre berufliche Laufbahn körperlich und mental gesund beschreiten können? Welches sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche und nachhaltige Tanzkarriere? Bei der Entwicklung des Programms HEC (Health, Excellence and Career Development) standen diese Fragen im Fokus. Samuel Wuersten, künstlerischer Leiter des Bachelors Contemporary Dance, beschreibt HEC als das «Maizena im Fondue, das Bindemittel unserer Ausbildung». HEC soll Tanzschaffende in ihrer Eigenständigkeit und Selbstermächtigung unterstützen.

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    Was braucht es für eine nachhaltige Tanzkarriere? HEC, der neue Minor im Bachelor Contemporary Dance, vermittelt ein breit gefächertes Wissen dazu. Foto: Maria Cheilpoulou

    Vermittelt werden dabei etwa Techniken zur Körperwahrnehmung und fundiertes Wissen über Ernährung, Leistungspsychologie oder Schlaf- und Zeitmanagement. Ein zentrales Thema ist zudem die Verletzungsprävention. Wie können Verletzungen langfristig vermieden werden, um Kontinuität in der Karriere zu gewährleisten? Für die Programmverantwortlichen ist es ebenso wichtig, dass Tänzerinnen und Tänzer über die Möglichkeiten ihrer Karriereplanung Bescheid wissen. Dafür steht das «C» in HEC. Career Development wird als logische Fortsetzung von «Health und Excellence» im Programm verstanden: Wie führe ich Lohnverhandlungen, wie gelingt die finanzielle Selbstständigkeit, wie vermarkte ich mich selbst und spanne ein tragfähiges Netzwerk?

    «Ein Programm, von dem ganz viele Studierende profitieren könnten, auch ausserhalb des Tanzes.»

    Carmen Pfammatter, Koordinatorin HEC im Bachelor Contemporary Dance

    Im Modul werden auch Fragen zu Versicherungsschutz und Urheberrecht behandelt und Verhandlungsstrategien trainiert. Für Carmen Pfammatter, freie Tanzschaffende und Koordinatorin im Bachelor Contemporary Dance an der ZHdK, ist es wichtig, dass das Programm zeitgemäss und lebendig bleibt: «HEC entwickelt sich zusammen mit der Tanzausbildung und den Berufsbildern weiter. Eigentlich ist dies aber ein Programm, von dem ganz viele Studierende profitieren könnten, auch ausserhalb des Tanzes.»

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    Um die Kontinuität der Karriere zu gewährleisten, gilt es, Verletzungen zu vermeiden. Das Programm HEC gibt darüber hinaus Wissen weiter zu Recht, Finanzen und Netzwerkpflege. Foto: Caroline Minjolle

    Laut Samuel Wuersten liegt das Potenzial der ZHdK darin, ein «Leuchtturm für die Tanzausbildung» zu werden. Neben der Möglichkeit, im Bachelor und Master Tanz zu studieren, und der Verankerung von HEC als festem Bestandteil im Curriculum spielt dabei auch die Forschungsarbeit in Choreografie und Tanz eine wichtige Rolle. Zudem biete die ZHdK mit der Tanz Akademie Zürich (taZ) eine klassische Ballettausbildung an. In Zukunft soll auch dort das Programm HEC etabliert werden. Junge Tänzerinnen und Tänzer sollen bereits früh lernen, die Zusammenhänge rund um die Gesundheit und eine lang anhaltende Karriere zu verstehen. Sie sollen lernen, klug mit den eigenen Ressourcen umzugehen. Wichtig bleibt, so Samuel Wuersten, «sich mental und körperlich gut auf die Zukunft vorzubereiten. Darin unterstützen wir unsere Tänzerinnen und Tänzer nach Kräften.»

    Im Video «The Making of Major-Minor: Health, Excellence and Career Development» geben Samuel Wuersten und Tanz-Alumnus Gion Treichler Einblick in den neuen Minor.

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