Artistic Practices as Cultural Inquiries

    Am 26. Oktober 2021 feierte der Forschungsschwerpunkt Kulturanalyse in den Künsten den Launch der Publikationsplattform INSERT. Die Herausgeberinnen Prof. Dr. Sigrid Adorf, Noëmie Stähli und Dr. Julia Wolf präsentierten das Ergebnis des Forschungsprojekts «Insert Citation: Kulturelle Übertragungsprozesse künstlerisch_wissenschaftlich analysieren», das vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert wurde.

    Bild: Screenshotaufnahme Open-Access-Plattform «INSERT. Artistic Practices as Cultural Inquiries»
    Open-Access-Plattform «INSERT. Artistic Practices as Cultural Inquiries». Screenshot: FSP-Kulturanalyse in den Künsten © ZHdK

    Die Open-Access-Plattform «INSERT. Artistic Practices as Cultural Inquiries» will einen kritischen Austausch künstlerischer, wissenschaftlicher und kuratorischer Praktiken im Rahmen kulturanalytischer Forschung anstossen. Sie versteht Kunst als Möglichkeit, sowohl im analytischen wie auch im transformativen Sinn kritisch aktiv zu werden. Die Ausgaben von INSERT versammeln Beiträge, die an die Frage anknüpfen, inwiefern selbstreflexive ästhetische Praktiken in der Lage sind, kulturelle Konstruktionen sowie deren Politiken und Wirkungsweisen zu analysieren und kritisch zu hinterfragen. Die Publikation wird in der Regel zweimal jährlich erscheinen und sich unter der Leitung wechselnder Herausgeber:innen unterschiedlichen Themenschwerpunkten widmen.

    «INSERT zeigt exemplarisch auf, vor welchen Chancen und Herausforderungen wir als Kunsthochschule stehen, wenn wir künstlerisch-wissenschaftlich in digitalen Publikationsformaten agieren. Dies betrifft Formate und Inhalte ebenso wie die eigentliche Praxis des Herausgebens im Spannungsfeld von digitalen, hybriden und Open-Access-Publikationen. Daran arbeiten wir intensiv im Rahmen der ZHdK-Publikationsförderung. Und im Rahmen von so erfolgreichen Projekten wie INSERT.»

    Dr. Andreas Vogel, Direktor Departement Kulturanalysen und Vermittlung

    Anlässlich des Launchs wurde die erste Ausgabe «Zonen der Gegenwart – Praktiken der Annäherung» mit Beiträgen von knowbotiq, Dorota Sajewska, Elke Krasny, Petra Köhle und Nicolas Vermot-Petit-Outhenin sowie Prof. Dr. Sigrid Adorf, Noëmie Stähli und Dr. Julia Wolf vorgestellt. Anschliessend an ein Screening des Videoessays «It remains to be seen if […] and if it will be» von Petra Köhle und Nicolas Vermot-Petit-Outhenin fand ein Gespräch mit den beiden Künstler:innen statt.

    «Alltägliches Reden von der Gegenwart ist nicht primär zeittheoretisch, sondern durch und durch an Ereignisse und deren Wahrnehmung in einem jeweils historisch gegebenen Moment gebunden, an die Erfahrbarkeit von Ereignissen.»

    Prof. Dr. Sigrid Adorf, Noëmie Stähli und Dr. Julia Wolf, Herausgeberinnen Publikationsplattform INSERT

    Die Herausgeberinnen stellen sich in der ersten Ausgabe die Frage, wie die zeittheoretisch schwer bestimmbare Form der Gegenwart in ästhetischen Untersuchungen an Konturen gewinnt, wenn ihr der Begriff der Zone zur Seite gestellt wird, der auf die Tätigkeiten des Unterteilens, Grenzziehens, Zuordnens verweist. Er ist beispielsweise militärisch, städteplanerisch, zeitbezogen und umwelttechnisch gebräuchlich und immer selbst schon an eine Zeitlichkeit gebunden, nämlich jene Zeit, in der etwas zu einer Zone erklärt wird. Damit eignet er sich für die Frage, wie künstlerische Arbeiten Phänomene der Gegenwart näher bestimmen. Die Beiträge sind reflexive Auseinandersetzungen, deren Verfahrensweisen und Methoden es möglich machen, Zonen unserer Gegenwart aus künstlerischen und kunsttheoretischen Perspektiven erkennbar werden zu lassen.

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