Tanzen auf Distanz
Als im Frühling nur noch von «Physical Distancing» gesprochen wurde, galt auch für ZHdK-Studierende nur noch Tanzen auf Abstand. Anpassen an die neue Situation, lautete die Devise. Gianni Malfer, operativer Leiter des Bachelors Contemporary Dance, war besonders wichtig, dass sich die Tänzerinnen und Tänzer ausgiebig bewegen, damit sie nicht in ein psychisches Loch fallen: «Wir mussten deshalb im Lockdown eine neue Struktur aufbauen: mit täglichem Training, Aufgaben in Musiktheorie und Career Development. Zudem engagierten wir Choreografinnen und Choreografen, die mit den Studierenden über Zoom arbeiteten. So hatten diese einen Grund, morgens überhaupt aufzustehen.» Eigentlich sei die Umstellung erstaunlich schnell gelungen: «Die Gruppendynamik war enorm. Alle litten unter den Umständen, waren alleine und hatten wegen Jobverlusten nichts anderes zu tun, als zu tanzen.» Und vor allem hatten alle dasselbe Ziel: unter allen Umständen das Semester beenden! Besonders ein Bild wird Malfer bleiben: «Der Bildschirm mit diesen 15 Zoom-Fenstern und die Vorstellung, dass eine Person in Italien, eine in Japan, eine in Kanada ist – das war schon verrückt.»