Exzellent, international, relevant – und nachhaltig: So muss eine Kunst- und Designhochschule sein. An der ZHdK wird Nachhaltigkeit längst debattiert, in Projekten und Lehrangeboten, in Forschung und Vermittlung. Wer täglich im Toni-Areal ein und aus geht, macht sich Gedanken über Energie- und Materialverbrauch, über Abfall und Recycling. Das neue Dossier Nachhaltigkeit sorgt dafür, dass das Thema in den Strukturen der Hochschule langfristig verankert ist. Es bündelt Kräfte und Interessen, vernetzt Akteurinnen und Akteure und fördert Nachhaltigkeit in Bildung und Forschung.
Grundlage dafür ist die Strategie ZHdK 2019–2023, die 2019 vom Fachhochschulrat genehmigt worden ist. Die darin skizzierte Nachhaltigkeit bezieht sich auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO. Auf die Schule heruntergebrochen bedeutet das dreierlei:
Erstens muss Nachhaltigkeit in der Alltagskultur verankert sein. Dazu braucht es Grundlagen. Wie viele Ressourcen verbraucht die Hochschule, wie viele Emissionen verursacht sie? Als erste Hochschule der Schweiz weist die ZHdK beides aus. Im Sommer hat die ZHdK erstmals ihre Ökobilanz veröffentlicht. Diese erfasst und bewertet Ressourcenverbrauch und Emissionen und setzt die Bilanz in den Kontext gesetzlich und politisch definierter Umweltziele der Schweiz. Auf dieser Grundlage plant und priorisiert die ZHdK Massnahmen, damit sie 2030 klimaneutral wird. Kennzahlen dienen dazu, richtige Entscheide zu treffen und die Mitarbeitenden auf dem Weg zu einer ökologischen Hochschule mitzunehmen. Doch Nachhaltigkeit ist nicht allein ökologisch zu fassen. 2020/21 soll der Bericht um ökonomische und soziale Dimensionen erweitert werden.
Zweitens geht es darum, dass die Hochschule nachhaltig ausbildet. Mit ihren Angeboten ermöglicht es die ZHdK den Studierenden, sich in ihren zukünftigen Tätigkeitsfeldern nicht nur zu positionieren und zu entwickeln, sondern diese auch zu gestalten. Schliesslich sollen sie sich langfristig als Tänzerinnen oder Designer, Forscherinnen oder Vermittler in den Künsten etablieren und beweisen können.
Dabei gilt: Nachhaltige Entwicklung gelingt nur gemeinsam. Deshalb beteiligt sich die ZHdK an der Gründung des Knowledge Center for Sustainable Development ZKSD. Getragen wird das neue Kompetenz- und Wissenszentrum von der Universität Zürich, der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, der Pädagogischen Hochschule Zürich und der ZHdK. Es soll künftig die Erkenntnisse aus der Nachhaltigkeitsforschung der beteiligten Hochschulen für die Lehre nutzbar machen.
So vermittelt drittens die ZHdK den Studierenden Wissen um komplexe Zusammenhänge in einer Welt, die zunehmend von ökologischen Krisen geprägt ist. Sie werden sich deshalb ein Verständnis für nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene erarbeiten müssen. Nur so werden sie den Wandel zu einer gerechteren Welt aktiv mitgestalten können.
Meret Ernst
Fachhochschulrätin