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    White Cubes – Gendered Cubes

    Einschreibungen von Geschlecht in Museen für moderne und zeitgenössische Kunst

    Institute for Cultural Studies in the Arts (ICS) (bis 2019)

    Das Forschungsprojekt «White Cubes – Gendered Cubes» untersucht die grundsätzliche Strukturierung und Konstituierung von Kunstmuseen durch Konstruktionen von Geschlechterdifferenz am Beispiel der Hamburger Kunsthalle. Dabei werden auch der Umgang der Kunstmuseen mit der Wissenskategorie Geschlecht und die möglichen Effekte der theoretischen Debatten um Geschlechterdifferenz auf die Diskurse der Institution Kunstmuseum analysiert.

    Das Forschungsprojekt «White Cubes – Gendered Cubes» analysiert die Auswirkungen der Debatten über die Effekte von Geschlechterdifferenz auf kunsthistorisches Wissen. Berücksichtigt werden dabei die Entwicklungen und Veränderungen dieser Debatten in den vergangenen vier Jahrzehnten. In das diskursive Feld der Kunst(geschichte) sind das Verhältnis der Geschlechter und ihre Konstruktion traditionell eingeschrieben. Ein- und Ausschlussprozesse legitimieren ein bestimmtes Wissen und verwerfen ein anderes. Ausgehend von feministischer Theorie wurde so beispielsweise in den 1980er-Jahren aufgedeckt, dass dem kunsthistorischen Kanon die Figur des männlichen Künstlers als Ideal eines universalen klassen- und geschlechtslosen Menschen zugrunde liegt, und dass deshalb alles «Weibliche» und «Nicht-Weisse» ausgeschlossen oder als Anderes der Künstlerschaft zum Gegenstand der Kunst wurde. Das Forschungsprojekt geht der Frage nach, welchen Einfluss solche Erkenntnisse feministischer Theoriebildungen wiederum auf die Kunstgeschichte hatten und haben. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen also die Einschreibungen verschiedener feministischer und gendertheoretischer Ansätze seit dem Aufkommen der zweiten Frauenbewegung in die Kunstgeschichte. Diese werden mittels der Analyse der Veränderungen der Art und Weise, wie Geschlecht in kunsthistorischem Wissen repräsentiert wird, untersucht.

    Hervorgebracht wird kunsthistorisches Wissen durch verschiedene Institutionen. Einer der bedeutendsten Orte für die Formierung von Kunstgeschichte ist das Kunstmuseum, auf dem der Fokus dieser Forschungsarbeit liegt. Legitimiertes kunsthistorisches Wissen wird im Museum durch die Praxis des Ausstellens und Sammelns fortgeschrieben und manifest. Gleichzeitig aber wird das kanonisierte Wissen durch museale Praktiken, die immer eine Interpretation beinhalten, auch transformiert. Das Kunstmuseum, das keinen, sowie häufig angenommen, neutralen und kontextlosen Raum/«White Cube» (Brian O’Doherty,1976) darstellt, steht im Mittelpunkt dieses Forschungsprojektes. Es wird statt als ein «White Cube» als ein «Gendered Cube» betrachtet: Es wird analysiert, wie sich der Umgang des Kunstmuseums mit dem Thema Geschlecht im Zuge der Debatten um die Effekte der Geschlechterdifferenz verändert hat.

    Unterschiedliche Aspekte musealer Praxis werden kritisch auf ihre Produktion von Ein- und Ausschlüssen hin befragt: das Sammeln und Ausstellen von Kunstwerken, ihre Interpretation und Vermittlung, aber auch ihre Positionierung in den musealen Räumen. Welche Rolle spielt das Wissen um die Effekte der Geschlechterdifferenz in Sammlungen heute? Wie wird Geschlecht in Interpretationen der 1960er Jahre gegenüber der 80er repräsentiert? Was vermittelt die Positionierung von bestimmten Kunstwerken über das in der Kunstgeschichte vorherrschende Konzept von Geschlecht? Diesen und weiteren Fragen geht das Forschungsprojekt in seiner Untersuchung einiger exemplarischer Kunstmuseen nach.

    Das Forschungsprojekt «White Cubes – Gendered Cubes» ist gleichzeitig das Dissertationsprojekt von Jennifer John an der Universität Bremen, betreut durch Prof. Dr. Sigrid Schade (Leiterin ICS/ZHdK).

    Dissertation

    White Cubes – Gendered Cubes. Einschreibungen von Geschlecht in die diskursiven Praktiken von Kunstmuseen. Eine Untersuchung am Beispiel der Hamburger Kunsthalle. Universität Oldenburg 2013. 

    Publikationen

    • «Sprechen von «Blick-Wechsel» in der Ausstellung Eva und die Zukunft. Geschlechtliche Konstruktionen von Kunstgeschichte im Museum.» In: Kornelia Imesch, Jennifer John und Daniela Mondini, Sigrid Schade (Hg.): Inscriptions/Transgressions. Kunstgeschichte und Gender Studies, Akten der Jahrestagung der VKKS 2005, in der Reihe: Kunstgeschichten der Gegenwart, Lang Verlag Berlin 2007.
    • «Darstellungen von Eva und anderen Frauen. Geschlechterkon-struktionen im Blickfeld des Kunstmuseums». In: jongHolland. Beeldende kunst en visuele cultuur, Nr. 4, 2006, S. 22–27.
    • «Bildwechsel. Die Integration der Kategorie Geschlecht in Kunstmuseen.» In: Thesis. Cahier d'histoire des collections et de Muséologie, Nr. 4, 2004, S. 11–18.

    Details

    • Forschungsschwerpunkt
      • FSP Kulturanalyse in den Künsten (bis 2019)
    • Projektleitung
      • Jennifer John (ICS (bis 2019))
    • Laufzeit

      01.04.2006 – 31.12.2010

    • Finanzierung
      • Deutsche Forschungsgemeinschaft, Graduiertenkolleg «Geschlecht als Wissenskategorie», Humboldt-Universität zu Berlin
      • ZHdK
    • Forschungszugänge
      • Grundlagenforschung
      • Wissenschaftliche Forschung
    • Disziplinen

      Art Education, Fine Arts