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    1. Forschungsprojekte
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    Urban Wastelands as Ambiguous Spaces for Appropriation and Participation

    Institute for Contemporary Art Research (IFCAR)

    Seit den 1990er Jahren verschwinden in Zürich urbane Brachen aufgrund des steigenden Bedarfs an Wohn- und Lebensraum. Das Forschungsprojekt basiert auf der Annahme, dass urbane Brachen ein vieldeutiges Potenzial besitzen und einer Vielzahl unterschiedlicher Aneignungen und Nutzungen zugänglich sind. Aus einer künstlerisch-forschenden Perspektive, die ethnografische Verfahren mit künstlerisch-produzierenden und interventionistischen Prozessen verknüpft, wird dieses Potenzial untersucht, fiktionalisiert und an verdichteten, stark regulierten öffentlichen Orten in Zürich (re-)territorialisiert.

    Innerstädtische Brachen in Zürich verschwinden. So hat die kürzliche Räumung des besetzten Geländes „Koch-Areal“ einer breiten Öffentlichkeit vor Augen geführt, wie bedeutend solche urbanen Nischen sind, die sich Menschen selbstbestimmt aneignen und dadurch am städtischen Leben beteiligen können. Die Überbauung von städtischen Brachflächen steht im Kontext eines seit den 1990er Jahren stetig wachsenden Bedarfs nach Wohn- und Aufenthaltsraum in europäischen Gross- und Kleinstädten. Urbane Brachflächen werden transformiert und aufgewertet, gleichzeitig werden sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen (z.B. Arme, Alte, Arbeitslose, Migrant:innen) aus diesen städtischen Innenräumen verdrängt. Stadtforscher:innen kritisieren diese Verdichtungs- und Verdrängungsprozesse und machen darauf aufmerksam, dass eine lebendige, überlebensfähige Stadt urbane Räume braucht, die sich durch Diversität, Offenheit und die Begegnung mit Anderen auszeichnen. Die Auseinandersetzung mit Brachen ist in dieser Hinsicht bisher vornehmlich von der interdisziplinären Stadtforschung und von Arbeiten der bildenden Kunst geleistet worden, während künstlerisch-forschende Zugänge zu diesem Feld fehlen.

    Das künstlerische Forschungsprojekt basiert auf der Annahme, dass urbanen Brachen ein mehrdeutiges Potential innewohnt und sie für eine Vielfalt verschiedener Aneignungen und Nutzungen zugänglich sind. Es wird erstens untersucht, wie ethnografisch erarbeitetes Wissen über das mehrdeutige Potential Brachen fiktionalisiert werden kann, um in verdichtete, stark regulierte öffentliche Räume temporär künstlerisch einzugreifen. Zweitens wird analysiert, welche Formen der Aneignung und Beteiligung am städtischen Leben dadurch ermöglicht werden.

    Das explorative Projekt ist im transdisziplinären Feld der künstlerischen Stadtforschung verortet. Es basiert auf einem erweiterten Kunstbegriff, der den institutionellen Kontext verlässt und mittels installativer und performativer Praktiken in öffentliche Stadträume eingreift (vgl. New Genre Public Art). Die Erfahrungen und Erkenntnisse werden mit Vertreter:innen aus der Bildenden Kunst, Architektur, Stadtplanung und -forschung und der Sozialen Arbeit im Hinblick auf die Frage nach neuen Möglichkeiten für eine diversitätsgerechte Gestaltung öffentlicher Räume diskutiert.

    Details

    • Projektleitung
      • Julia Weber (IFCAR)
    • Team
      • Mayumi Arai (IFCAR)
      • Martin Schick (IFCAR)
    • Kooperationen
      • Marcel Bleuler, IFCAR (Host)
    • Laufzeit

      01.03.2024 – 28.02.2025

    • Finanzierung
      • Schweizerischer Nationalfonds SNF, Spark (01.03.2024 – 28.02.2025)
    • Forschungszugänge
      • Grundlagenforschung
      • Künstlerisch-wissenschaftliche Forschung
    • Disziplinen

      Fine Arts, Transdisziplinarität, Weitere

    • Schlagworte

      Art, Urban Studies and the Public Sphere, Ethnographie