Musik bewegt uns, nicht nur metaphorisch, sondern auch durch den Körper. Das Projekt »Motion Gesture Music« (MGM) untersucht die Rolle von Bewegung in der Komposition und Aufführung von Musik, sowie die Art und Weise wie Bewegungen Bedeutung erzeugen und dabei zu Gesten werden, welche unser Verständnis von Musik prägen.
In der Musikforschung hat sich ein Schwerpunkt von der Partitur weg und hin zum Körper und zur Wahrnehmung verschoben. Musikpsychologie untersucht wie physische Bewegung unsere Wahrnehmung von Musik prägt. Forschung welche Bewegungen misst und identifiziert ist inzwischen verbreitet, im Gebiet der Komposition hingegen gibt es kaum Methoden, um mit dem Konzept der Geste zu arbeiten. Im Gegensatz dazu ist die Verwendung von Gesten in bestimmten elektronischen Musikstilen und Aufführungsarten zur gängigen Praxis geworden.
Ziel des Projektes ist es, Methoden zu Analyse zu entwickeln, welche die Identifikation von Gesten in Kompositionen und Aufführungen ermöglichen. Die künstlerische Praxis wird durch drei Disziplinen unterstützt. Psychologische Untersuchungen identifizieren Gestenkategorien welche die Wahrnehmung von Musik beeinflussen. Musiktechnologie benutzt Bewegungsdaten, um Gesten automatisch zu erkennen und zu kategorisieren. Musikanalyse erstellt ein Framework das Gesten in Komposition und Performance klassifiziert.
Die Projektresultate werden in den drei oben genannten Bereichen verbreitet werden, aber auch Musikern und anderen Künstlern zugute kommen, welche an der Schnittstelle zwischen Körper und Technologie aktiv sind. Schliesslich wird der konzeptionelle Rahmen, der zur Analyse von musikalischen Werken aus unterschiedlichen Stilen dient, auch Studenten in den Bereichen von elektro-akustischer Komposition, live-elektronischer Performance und Medienkunst zugute kommen.