Hauptnavigation

      • DE
      • EN
    • Merkliste
    • Menü Menü
    Sie befinden sich hier:
    1. Forschungsprojekte
    Mehr zu: Forschungsprojekte

    Institutions of Critique

    Institut für Theorie (ith) (bis 2019)

    Das Forschungsprojekt „Institutions of Critique" postuliert eine Entwicklungslinie zwischen der Institutionskritik der 70er-Jahre über den New Institutionalism der 90er-Jahre bis hin zum zeitgenössischen Bestreben, Kunstinstitutionen als Orte der künstlerischen und kuratorischen Wissensgenerierung und Forschung zu positionieren. Als verbindendes Element dieses Prozesses wird dabei der Einfluss bestimmter Formen von künstlerischer Praxis auf die Institutionen angenommen und in den Vordergrund gerückt.

    Ausgehend von einer Analyse der Institutionskritik und des New Institutionalism soll der Frage nachgegangen werden, wie sich heute künstlerische und politische Praxen der Institutionskritik innerhalb von Kunstinstitutionen artikulieren können, bzw. wie sie diese verändern und gestalten können. Neben Untersuchung der historischen Entwicklungsstränge unter Bezugnahme auf politische Theorie, Soziologie, Kulturwissenschaften und Kunsttheorie, wird ein wesentlicher Bestandteil des wissenschaftlichen Projektes die vergleichende Forschung von bestehenden Konzepten der künstlerischen und kuratorischen Praxis in Europa mit einem Schwerpunkt auf der Situation in der Schweiz sein.

     

    Das Forschungsprojekt Institutions of Critique (2). Hegemonie und Kritik im künstlerischen Feld ist das Folgeprojekt von Institutions of Critique (01.04.2010 – 31.03.2012). Es untersucht die Notwendigkeit einer permanenten Neubestimmung von Kritik am konkreten „Gegenstand“, um die Funktionsweisen von Kunst in der Gesellschaft – auch jenseits des Kunstfeldes sowie jenseits einer starren Dichotomie von Affirmation und Kritik zu reformulieren und im auf diese Weise erweiterten Spektrum Handlungsoptionen aufzuzeigen.

    Ausgangspunkt für die beabsichtigte Aktualisierung des Potentials „kritischer“ Kunst ist die vertiefende Bezugnahme auf Positionen aus der Soziologie und der politischen Theorie, die einen differenzierteren Blick auf den „Möglichkeitsraum“ künstlerischer Kritik eröffnen. Insbesondere sollen in diesem Zusammenhang künstlerische und kuratorische Praxen sowie kulturwissenschaftliche Theorien, die unter verkürzter Bezugnahme auf Foucault kulturelle Institutionen – in einem topologischen Verständnis – primär als Orte eines edukativen Macht-Wissens-Komplex deuten, kritisch auf ihre impliziten universalisierenden Aspekte befragt werden. Dazu werden diese Deutungsansätze mit alternativen Modellen wie Bourdieus Habitus-Feldtheorie, (post-)operaistischen Theorien und der Hegemonietheorie von Chantal Mouffe/Ernesto Laclau verglichen und in Bezug gesetzt. Entgegen einer Kontinuität der avantgardistischen Überschreitungslogik ermöglicht eine solche transdisziplinäre Perspektive – neben konkreten Institutionen – die „Institution Kunst“ als Ganzes zu analysieren. Diese erscheint dabei einerseits als historisch und ideologisch determiniert, andererseits aber auch als ein Raum, der für gegen-hegemoniale Artikulationen und zur Generierung kritischer Teilöffentlichkeiten nutzbar gemacht werden kann. Damit artikuliert das Forschungsprojekt ein Verständnis von Institution, welches das Institutionelle und das Instituierende in ihrer Gegensätzlichkeit nicht auflösen möchte, sondern vielmehr ihre Relationalität betont, um so den notwendig immer wieder aufs Neue zu gestaltenden sozialen Raum dazwischen in den Blick zu bekommen. Durch die angestrebte transdisziplinäre Vertiefung der Untersuchung wird die bereits im ersten Teil des Forschungsprojektes erstellte Genealogie der künstlerischen Institutionskritik so um zwingend notwendige Aspekte ergänzt, um jenseits eines vereinfachenden oppositionellen Dualismus von Affirmation und Kritik den kulturellen Möglichkeitsspielraum kritischer künstlerischer Praxen sichtbar zu machen.

    Details

    • Projektleitung
      • Soenke Gau (ith (bis 2019))
    • Laufzeit

      01.04.2010 – 01.04.2014

    • Finanzierung
      • Schweizerischer Nationalfonds SNF/DORE (01.04.2010 – 31.07.2012)
    • Forschungszugänge
      • Grundlagenforschung
      • Wissenschaftliche Forschung