Das Projekt widmet sich mit dem Begriff der «Immediation» dem Bereich zwischen Transzendenz (kognitiver Abstraktion) und Immanenz als affektiver und nicht-medialer Entstehungszone aus der gelebte Erfahrung hervorgeht. Als Leitfrage für das Projekt gilt: Wie lässt sich das Ereignis im Sinne einer unmittelbar gelebten Begegnung als Instrument und Technik ästhetischer Forschung begreifen?
Bei Immediations: Art, Media and Event handelt es sich um ein Partnerschaftsprojekt, das vom Canada Social Science and Humanities Research Council (SSHRC), elf Universitäten in Kanada, Dänemark, Australien, der Schweiz und den Niederlanden sowie 22 Partnern, bestehend aus Artist-run-centers, Galerien und Museen, gefördert wird. Ziel des Projekts ist die Erforschung körperlicher und medialer Erfahrungen in unterschiedlichen materiellen, digitalen und urbanen Kontexten. Das Projekt widmet sich der Problematik der Immediation anhand von drei eng miteinander verbundenen interdisziplinären Forschungsansätzen, die einen „ökologischen" Zugang zu Medien, Kunst und Ereignis suchen. Als Leitfrage für das Projekt gilt: Wie lässt sich das Ereignis im Sinne einer unmittelbar gelebten Begegnung als Instrument und Technik ästhetischer Forschung begreifen? Mit dieser Problematik soll ein Begriff des Ereignisses erarbeitet werden, der danach fragt, wie Kreativprozesse hervortreten und eine Dauer entwickeln, ohne redundant zu werden oder unmittelbar einer Aneignung rein durch Ökonomien anheim zu fallen. Im Projekt werden drei inhaltliche Blöcke unterschieden, die gleichzeitig die drei Phasen des Projekts definieren:
- Erfahrungen neu komponieren (Australien, 2013-14): Wie verändern neue Kreativpraxen Erfahrung und Wahrnehmung, und mit welchen politischen und sozialen Folgen?
- Das Anarchiv (Europa, 2015-2016): Welche Formen der Archivierung und Dokumentierung bedarf es, um der Innovativkraft von Research-Creation-Aktivitäten gerecht zu werden?
- Ereignisökologien (Kanada/USA, 2017-2018): Welche Möglichkeiten eröffnet ein erweiterter Ökologiebegriff der Research-Creation und einem generellen Verständnis von transdisziplinären Wissenspraktiken?
Das Hauptanliegen des Projekts besteht in der Entwicklung eines internationalen Forschungsnetzwerks, das sich mit den experimentellen Verfahren von Research-Creation als einzigartige Form der Wissensproduktion und ästhetischer Praxis befasst. In Bezug auf die Expertise des IFCARs im Bereich der künstlerischen Forschung bietet das Projekt eine Erweiterung gegenwärtiger Diskurse im Feld der künstlerischen Forschung mit Fokus auf die Spezifika von Research-Creation.