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    Heavy Rotation

    The Cultural Logic of Pop Promos

    Institute for Cultural Studies in the Arts (ICS) (bis 2019)

    In dem Projekt geht es auch darum, Musikvideos gegen ihre Vereinnahmung durch soziologisch-medienwissenschaftliche Diskurse wieder fruchtbar zu machen für eine Analyse, die Clips als audiovisuelle Denkfiguren und als eine Form von inszenierter Kulturphilosophie begreift. Dabei gilt es zu zeigen, inwiefern Musikvideos mittlerweile die besten Kritiker ihrer selbst sind, indem sie die pointiertesten Kommentare zur ihren Verwendungszusammenhängen gleich selber mitliefern.

    Das Projekt «Heavy Rotation. The Cultural Logic of Pop Promos» von Florian Keller ist Teil des leitenden Projekts «Verhältnis der Künste», das Schnittstellen zwischen Musik, (audio-)visuellen Künsten, Literatur und Tanz untersucht:

    Im Jahr 2002 erschien unter dem Namen des Clipregisseurs Hype Williams eine kleine Anthologie von dessen Musikvideos auf DVD. Für eine Branche, in der die Regisseure bis dahin als anonyme Bilderlieferanten weitgehend im Hintergrund geblieben waren, bedeutete das eine Marktneuheit. Nur ein Jahr später riefen die Filmemacher Chris Cunningham, Michel Gondry und Spike Jonze das «Directors' Label» ins Leben, auf dem sie zunächst Kollektionen ihrer eigenen Musikvideos und nachfolgend auch die Werke anderer Clipregisseure auf DVD veröffentlichten.

    Handelt es sich bei diesen eigentlichen Werkausgaben lediglich um eine Ausweitung des Startums auf die Filmemacher, oder was hat es mit einer solchen Wiederweckung des Autors aus dem Geist des Musikfernsehens auf sich? Wenn die erwähnten Regisseure für ihre Clips ein Recht auf Autorschaft geltend machen, dann darf das jedenfalls als Hinweis darauf gelten, dass die Gattung Musikvideo in eine neue Phase ihrer Geschichte eingetreten ist. Das Projekt «Heavy Rotation» geht von dieser aktuellen Phase des Musikvideos im Zeichen filmischer Autorschaft aus und orientiert sich in der Auswahl der Clips hauptsächlich am Werk jener Regisseure, die den Autorendiskurs für die Gattung Musikvideo begründet haben.

    Im Zentrum des Interesses steht dabei die Frage, inwiefern sich gerade in diesen jüngeren, nachträglich «autorisierten» Clips eine Logik besonders ausgeprägt manifestiert, die man die kulturelle Logik des Spätkapitalismus nennen könnte. Schliesslich gibt es kaum ein kulturelles Genre, in dem Kunst und Kapital inniger verschränkt wären als im Musikvideo; einer kapitalistischen Kulturindustrie mit totalitären Zügen steht die sprichwörtlich gewordene «künstlerische Freiheit» der Clipregisseure gegenüber. Inwiefern passt dieser scheinbare Widerspruch perfekt zur Ökonomie einer unmöglichen Subversion, in die das Musikvideo immer schon eingebunden ist?

    In dem Projekt geht es auch darum, Musikvideos gegen ihre Vereinnahmung durch soziologisch-medienwissenschaftliche Diskurse wieder fruchtbar zu machen für eine Analyse, die Clips als audiovisuelle Denkfiguren und als eine Form von inszenierter Kulturphilosophie begreift. Dabei gilt es zu zeigen, inwiefern Musikvideos mittlerweile die besten Kritiker ihrer selbst sind, indem sie die pointiertesten Kommentare zur ihren Verwendungszusammenhängen gleich selber mitliefern.

    Details

    • Projektleitung
      • Corina Caduff (ICS (bis 2019))
    • Laufzeit

      01.05.2004 – 30.11.2006

    • Finanzierung
      • Schweizerischer Nationalfonds SNF, Förderprofesur
    • Forschungszugänge
      • Grundlagenforschung
      • Wissenschaftliche Forschung
    • Related Projects
      • Verhältnis der Künste (Leitendes Projekt)