Was ein anwendungsorientiertes Designforschungsprojekt bedeuten kann, zeigt das „Gravity Driven Membrane“. Dabei werden die Rahmenbedingungen für einen günstigen, einfach zu betreibenden und effizienten Wasserfilter für Entwicklungsgebiete, beruhend auf einer Erfindung der EAWAG (Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz), erforscht. Das Projekt beschäftigt sich mit partizipativen Designprozessen vor Ort, die später in einem grösseren Masstab angewendet werden können. Viele gutgemeinte Entwicklungsprojekte wirken am Ort der Notwendigkeit nicht, ganz einfach weil die lokalen Verhältnisse, die Kultur oder die Wünsche der Betroffenen nicht genug einbezogen wurden.
Philip Moreton, Absolvent des Masterstudienganges, reiste fünf Wochen nach Kenia um in abgelegenen Gegenden mit sehr schlechter Wasserqualität mit Betroffenen forschungsorientiert die Kriterien für die Gestaltung und den Vertrieb eines solchen Gerätes gemeinsam mit der EAWAG und Hilfsorganisationen zu definieren. Resultat ist ein Entwurfskatalog mit Kriterien, welche dem Designer nützen die Zielgruppe und deren kulturellen Kontext und Werteverständnis besser zu verstehen. Forschung definiert hier die Beziehung zwischen lokalen Ansprüchen und Eigenheiten mit dem nötigen globalen Ansatz des Designs, der Entwicklung, Fertigung und Distribution. Designdenken kann gerade hier einen weitreichenden und nachhaltigen Beitrag liefern.