Die Engadiner Konzertwochen als Pionierfestival der Schweiz und Brennpunkt der internationalen Musikszene.
Die Engadiner Konzertwochen wurden 1941 gegründet und können zusammen mit dem Lucerne Festival als ältestes Musik-Festival der Schweiz gelten. Mit seinem Schwerpunkt auf Kammermusik ist es das älteste seiner Art in der Schweiz. Diese Pionierposition und die international tätigen Künstlerinnen und Künstler, die seit seinen Anfängen am Festival auftraten, machen es zu einem wichtigen Faktor in der Musiklandschaft Schweiz. Mitten im 2. Weltkrieg aus massgeblich wirtschaftlichen Gründen ins Leben gerufen, wurde es zu einer Plattform von Musikerinnen und Musikern von Weltrang wie Clara Haskil, Dinu Lipatti, Nikita Magaloff und anderen. Die Geschichte des Festivals, das seit 2008 unter dem Namen «Engadin Festival» geführt wird, soll in diesem Forschungsprojekt aufgearbeitet und dargestellt werden.
Dabei steht der Gründer Ernst Schulthess im Zentrum. Als Bruder von Walter Schulthess, einem der grössten Musikagenten der Schweiz, profitierte er von dessen weitläufigem Beziehungsnetz. Anhand von Programmheften, Korrespondenzen, Kritiken und Gesprächen mit Zeitzeugen und deren Nachfahren soll das vorhandene Wissen zusammengetragen, Zusammenhänge beleuchtet und die Entwicklung des Festivals nachgezeichnet werden.
Zudem werden die gesamten Konzertprogramme in eine Datenbank aufgenommen und zugänglich gemacht.