Die Ästhetik des Freilichttheaters zwischen Kultureller Vielfalt und Immateriellem Kulturerbe: Eine Studie zum Freilichttheaterschaffen der deutschsprachigen Schweiz
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt untersucht das aktuelle Freilichttheater in der Schweiz – aufbauend auf den Erkenntnissen des SNF/DORE-Forschungsprojektes «Freilichttheater 2007–2008 / Brennpunkt: Theater mit nicht professionellen Darstellenden» (2008/09) in zwei weiterführenden Ausrichtungen:
Ästhetik: Welche spezifische Ästhetik entwickelt sich im Freilichttheater heute? Die nachweisliche Professionalisierung des künstlerischen Stabes sowie die vorgefundene Formenvielfalt lassen folgende Disziplinen in den Blickpunkt rücken: Raum, Musik, Bewegung/Choreographie, Kostüm. Welche besonderen Anforderungen entstehen für die Verantwortlichen der einzelnen künstlerischen Disziplinen?
Unter Ästhetik wird in diesem Projekt in Abgrenzung zu anderen Definitionen des weiten Begriffes eine Perspektive verstanden, die «theatrale Erfahrung und Wahrnehmung ins Zentrum rückt und befragt.» (Kolesch 2005). Demnach gelte es «für die Ästhetik weiterhin Begrifflichkeiten und eine Sprache zu entwickeln, die aufmerksam und offen für die Entwicklungen in den Künsten selber bleibt und in enger Fühlung mit diesem Kunstereignis bleibt».
Immaterielles Kulturerbe: Die Aktualität des Forschungsgegenstandes auf nationaler wie internationaler Ebene verstärkt sich durch die 2008 ratifizierte UNESCO-Konvention zur Bewahrung des Immateriellen Kulturerbes sowie ferner die UNESCO-Konvention zum Erhalt der Kulturellen Vielfalt. Das Freilichttheater steht stärker als andere Theaterformen als möglicher Träger von immateriellem Kulturgut auf unterschiedlichsten Ebenen zur Diskussion. Wie verhält sich der Auftrag der 2008 ratifizierten UNESCO-Konvention zur Bewahrung des Immateriellen Kulturerbes zur Situation des Freilichttheaters – im Spannungsfeld zwischen Theater als sich ständig erneuernde Praxis und Festschreibung von Traditionen?
Alle Bereiche arbeiten mit qualitativen Feldforschungsmethoden, um zu möglichst präzisen und praxisnahen Aussagen zu kommen.