Das Projekt eruiert die Möglichkeiten des Einsatzes von Audience-Response Systemen(ARS) im Interaktionsgefüge des Theaters.
ARS (alternativ «TED-Abstimmungssysteme» oder «Clicker»-Systeme) werden häufig in Fortbildungsveranstaltungen (z. B. an Unis), bei Firmenevents oder bei politischen Meinungsbildungsprozessen eingesetzt. In theatralen Kontexten finden sie dagegen keine Anwendung, obwohl interessante und effektive Einsatzmöglichkeiten auf der Hand liegen: Es wird damit möglich, Zuschauendenpartizipation, Wahrnehmungsorganisation, Zuschauendenerwartungen, den Grad der Identifikation mit Figuren oder den Grad der Immersion in die fiktionale Welt während der Aufführung zu erfassen. Langfristig können ARS ein Instrument zur Untersuchung der Feedback-Schleife zwischen Zuschauenden sowie Akteurinnen und Akteuren sein, indem sie Reaktionen des Publikums wiederum in die Aufführung einspeisen.
Anhand der modellhaften Theateraufführung «Drama der Mehrheit» wird ein interaktives Format entwickelt, das entsprechende Wahlmöglichkeiten der Zuschauenden integriert und zwar nicht in einer Laborsituation, sondern in einer echten öffentlichen Aufführung. So entsteht eine erkenntnisgenerierende Situation, die gleichzeitig Forschungsvermittlung, Forschung und Theateraufführung ist. Anschliessende Diskussionen mit den Zuschauenden eruieren die Frage von Partizipation und Forschung im und mit Theater.