Another Roadmap for Arts Education ist ein internationales Netzwerk von Akteur_innen aus Museen, Universitäten, Schulen und aus der freien Kultur- und Bildungsarbeit, die kulturelle Bildung als engagierte Praxis für sozialen Wandel betreiben und erforschen. 22 Arbeitsgruppen auf 4 Kontinenten reflektieren in der Another Roadmap School im internationalen Austausch über kulturelle Bildungspraxis, entwickeln diese weiter und untersuchen ihre politischen Rahmenbedingungen.
Netzwerk Another Roadmap for Arts Education
Das internationale Netzwerk Another Roadmap for Arts Education ist ein Zusammenschluss von AkteurInnen an Museen, Universitäten, Schulen und aus der freien Kultur- und Bildungsarbeit, die kulturelle Bildung als engagierte Praxis für sozialen Wandel betreiben, reflektieren und erforschen. Sie kommen aus Praxen, die das Lernen mit und durch Kunst eingebettet in sozialen und politischen Verhältnissen sehen - aber auch als Möglichkeit, diese Verhältnisse zu befragen und zu verändern. Seit seiner Gründung haben sich 22 Arbeitsgruppen auf 4 Kontinenten angeschlossen, um in der Another Roadmap School im internationalen Austausch über kulturelle Bildungspraxis zu reflektieren, sie weiterzuentwickeln und ihre politischen Rahmenbedingungen und lokalen Geschichte/n zu untersuchen.
Eine solche international vernetzte Reflexion und Entwicklungsarbeit ist dringend nötig in Arts Education als einem Arbeitsfeld, das sich erst seit kurzem in einer globalen Dimension begreift. Die Veröffentlichung der "Roadmap for Arts Education" (2006) und der darauf folgenden "Seoul Agenda" durch die UNESCO haben kulturelle Bildung als global relevante Fragestellung sichtbar gemacht.
Drei zentrale Forschungsziele leiten das Netzwerk:
- Richtlinien und Praktiken im Feld kultureller Bildung im Rahmen der Grundannahmen der von der UNESCO erarbeiteten Dokumente („Leitfaden für kulturelle Bildung“, Lissabon 2006, und „Seoul Agenda“, 2010) mit besonderem Fokus auf das gesteigerteInteresse an „Kreativität“ zu analysieren;
- den globalen Transfer von Konzepten kultureller Bildung im kolonialen und postkolonialen Zusammenhang historisch zu untersuchen und die gegenwärtige Dominanz westlich/nördlicher Konzepte von Arts Education kritisch zu hinterfragen; und
- Alternativen zu entwerfen sowie andere Paradigmen für Praktiken und Forschung in kulturellerBildung zu entwickeln.
Die vorbereitende Projektphase (Oktober 2011 bis Ende 2012) diente vor allem Netzwerkbildung, Austausch und der Formierung neuer Forschungsgruppen sowie der Diskussion von Forschungsperspektiven und -design, Methodologien und Forschungsvereinbarungen. Die einzelnen Arbeitsgruppen erarbeiteten ihre Forschungsvorhaben, tauschten Erfahrungen und Informationen aus, identifizierten trans-regionale Fragen und diskutierten gemeinsame Problemfelder. Parallel zu diesem Reflektionsprozess wurden ständig neue Arbeitsgruppen gebildet. Zur Vorbereitung trafen sich Arbeitsgruppen zu einem Kick-Off Workshop in Zürich im Oktober 2011, neue Arbeitsgruppen wurden in zwei internationalen Treffen (Toronto im Februar sowie in Wien im August 2012) involviert.
Another Roadmap School
Über einen Zeitraum von 3 Jahren (Pilotphase, 2015-18) führten die Arbeitsgruppen in unterschiedlichen Konstellationen der Zusammenarbeit (Cluster) vernetzte Forschungs- und Praxisprojekte zu folgenden Themen durch: lokal/globalen Geschichte/n der kulturellen Bildung (Intertwining Histories); Art Education, Educación Popular und soziale Bewegungen; Curricula; und Art Education und (andere) Ökonomien. Die Arbeitsgruppen produzierten Lernmaterialien für das Netzwerk und weitere Öffentlichkeiten und arbeiteten an einem mehrstimmigen internationalen Glossar der kulturellen Bildung.
Resultate sowie weitere Aktivitäten des Netzwerks sind auf https://another-roadmap.net/ zu finden.